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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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ausbrach, gleichzeitig schluchzend und lachend, und auch seine eigenen Wangen waren nass.
    Heriodon hatte einst in der Splitterkrone zu ihm gesagt: Das erinnert mich an einen anderen leidenschaftlichen jungen Mann. Mutig, trotzig und furchtlos stürmte er vorwärts, wo selbst Dämonen schaudernd wichen . Rowarn hatte damals nicht geahnt, dass er Noïrun damit gemeint hatte, doch heute wusste er es. »Er stürmt vorwärts, wo selbst Dämonen furchtsam zaudern«, murmelte er in Erinnerung mit eigenen Worten.
    Olrig kicherte fast hysterisch, und Angmor sagte ungerührt: »Wie wahr.«
    Die Tür wurde aufgerissen, Kälte wehte herein, und Graums Dämonengestalt füllte den Rahmen aus. »Er lebt?«, fauchte er. »Unfassbar! Hier draußen steht beinahe nichts mehr.«
    »Hol Arlyn, Graum«, befahl Angmor. »Noïrun braucht Kleidung und neue Verbände, und er sollte in ein anderes Haus verlegt werden, dieses hier ist nicht mehr zu gebrauchen. Und jemand soll Olrig mit einer Sänfte holen und zu den Kaskadenfällen bringen.«
    »Dort ist schon alles bereit«, berichtete der Schattenluchs. »Die Träger kommen gleich, und ein Heiler ist unterwegs. Die anderen sind hier und in Farnheim-Markt zugange, aber es hat wohl abgesehen vom Schrecken und ein paar blutigen Nasen niemand größeren Schaden davongetragen.«
    »Gut. Um Rowarn kümmere ich mich selbst.« Als der Schattenluchs besorgt näherkommen wollte, wies sein Herr ihn hinaus. »Er übersteht es, Graum, erledige deine Aufgabe.«
    Graums lange Pinselohren zuckten, aber er gehorchte und verschwand. Die Träger trafen ein, auch sie sahen mitgenommen aus. Behutsam setzten sie den völlig entkräfteten Kriegskönig in die Sänfte und trabten eilig davon.
    Kaum waren sie draußen, als Arlyn und Korela vollbepackt mit Heilutensilien ankamen und sich wortlos Noïruns annahmen.
    Der Visionenritter beugte sich hinab und hob seinen Sohn auf seine mächtigen Arme, als wäre er nicht größer oder schwerer als ein Kleinkind. Rowarn wollte etwas sagen, aber er brachte keinen Ton mehr hervor, die Nachwirkungen erreichten gerade ihren Höhepunkt. Kaum waren sie draußen, musste er sich übergeben. Angmor blieb stehen und hielt ihn, bis er nichts mehr von sich geben konnte. Rowarn war so schwach, dass er sich weiter durch den Park zu den Kaskaden tragen lassen musste. Verschwommen sah er am Waldrand umgestürzte Bäume, der Farn war zerzaust, einige der schlanken Stämme waren geknickt, und die Wege waren voller Matsch und Blätter, als wäre ein Wirbelsturm hindurchgebraust. 
    »Es nimmt dich schlimmer mit als Olrig, weil meine Essenz in dir ist«, erklärte Angmor unterwegs. »Aber das wird wieder, Junge.«
    »Ich ü-ü-übersteh das schon«, stieß Rowarn zähneklappernd und würgend hervor. »H-h-hauptsache ...«
    »Ja. Noïrun lebt.« Angmor lächelte leicht. »Ein Glück für uns, dass dieser Mann nur ein Mensch ist.«
    Er steuerte ein ganzes Stück weiter oben ein Becken an, an dem Decken und Tücher ausgebreitet und Schwämme, Öle und Salben bereitgelegt waren. Vorsichtig setzte er den zitternden jungen Mann ab und fing an, ihn zu entkleiden. Rowarn, den die Fürsorglichkeit seines Vaters verlegen machte, wollte es lieber selbst tun, aber er hatte nach wie vor keine Gewalt über seinen Körper. Anscheinend wurde es in Farnheim zur Gewohnheit, dass sich jemand um ihn kümmern und ihn vor allem ausziehen musste. Erst als er im warmen, sprudelnden Wasser lag, wurde es allmählich besser, und er blickte zu Angmor hoch, der neben ihm am Rand kniete. 
    Nur ein einziger Tropfen seiner Essenz hatte Chaos in Farnheim ausgelöst. Was bist du für ein Wesen? , wollte Rowarn fragen, aber er wagte es nicht. Vor allem eines quälte ihn: Wie war es Femris bisher gelungen, Angmor zu entkommen? Was konnte es geben, das – abgesehen von einem Gott vielleicht – mächtiger war als dieser Dämon?
    »Danke«, flüsterte er.
    »Schon gut, Sohn«, sagte der Visionenritter ruhig. »Kommst du zurecht?«
    »Ja, jetzt schon.« Er hat für mich Noïrun das Leben zurückgegeben. Und jetzt ist er für mich da, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt . Die Gefühle drohten, ihn zu übermannen, und er biss die Zähne zusammen.
    Angmor wandte den Kopf, als sich ein Mann im langen Gewand näherte. »Der Heiler wird dich schnell wieder auf die Beine bringen. Ein paar Stunden noch, dann wirst du nichts mehr spüren.«
    Als der Visionenritter sich erhob und zum Gehen wandte, sagte Rowarn schnell:

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