Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
Stille um sich herum, als er neben Olrig auf dem Baumstamm saß. Hier im Halbschatten der Bäume litten seine Augen auch nicht so stark unter der Helligkeit. Während des Rittes hatte er meist das Visier des Helmes nach unten geklappt, wodurch er nur eine begrenzte Sicht hatte. Umso mehr freute er sich über die kurze Erleichterung.
    Kurz vor der Dämmerung erreichten sie an einem Fluss gelegen einen Marktflecken, der am Rand der großen Nord-Süd-Handelsstraße lag. Dort gab es eine Schmiede mit angrenzendem Mietsstall, zwei Lagerhäuser und einige Handwerksläden. Aus den Kaminen stiegen weiße und graue Rauchfahnen auf, die Fenster waren erleuchtet und der Markt noch lebhaft besucht. Auch auf der Straße waren Gruppen von Händlern und einzelne Reisende unterwegs. 
    Olrig hielt auf den Gasthof neben der Schmiede zu. »Der Wirt ist zugleich der Bürgermeister und Gründer des Dorfes«, erklärte er unterwegs. »Der Markt hier trägt den stolzen Namen Goldgrund, denn der Fluss ist ein Seitenarm des Goldenen Flusses. Ein junger Ort, der sich erst noch gegen die zwei größeren Städte behaupten muss, die einige Wegstunden von hier liegen. Ich denke aber, wenn der Krieg vorbei ist, wird er ordentlich wachsen.«
    Rowarn fiel auf, wie viele sich bereits Gedanken über die Zeit nach dem Krieg machten und offenbar davon ausgingen, dass Femris unterliegen würde. Der Kriegskönig bildete da keine Ausnahme. Dabei hatten sie die schwerste Schlacht noch vor sich.
    »Werden Luchse dort wohlgelitten sein?«, erkundigte sich Graum.
    »Mal sehen«, brummte Olrig. »Es ist eine Menschensiedlung. Wäre schon möglich, dass du für einigen Schrecken sorgst. Aber der Wirt lässt sicher mit sich reden.«
    »Gut, dann bleibe ich als braves Haustier an Rowarns Seite, nicht als Dämon«, entschied der Schattenluchs. »Ich will ihn nicht aus den Augen lassen, mich aber auch nicht offenbaren.«
    »Ich kann schon selbst auf mich aufpassen«, murmelte Rowarn.
    »Er hat recht, Junge. Jeder weiß, dass du für vier kämpfen kannst, aber wir werden kein Risiko eingehen. Was glaubst du, was dein Vater mit uns machen würde, wenn dir etwas zustieße.«
    Ein Knecht kam ihnen entgegen, als sie auf den Stall neben dem Gasthof zuritten. Die Menschen wichen ihnen aus und betrachteten die große gefleckte Katze misstrauisch, äußerten sich aber nicht dazu. Olrig stieg ab und reichte dem Stallknecht die Zügel seines Schimmels. »Volle Versorgung für die Pferde für eine Nacht«, trug er auf und gab ihm zwei Münzen.
    Graum blieb dicht an Rowarns Seite, als sie das Haus betraten. Der Schankraum war düster, die Luft stickig, obwohl nur wenige Gäste anwesend waren. Der Wirt, erkennbar an seiner großen grünen Schürze, die sich über einen voluminösen Bauch spannte, kam ihnen eilig entgegen und stutzte, als er den Schattenluchs sah.
    Olrig nahm den Helm ab und grüßte den Mann. »Wir benötigen ein Zimmer für eine Nacht.«
    »Tiere sind hier nicht erlaubt«, brummte der Wirt und deutete auf Graum. »Und der sieht mir kaum gezähmt aus.«
    »Er gehört zu mir wie ein Bruder«, sagte Rowarn ruhig und wies auf seinen Rückenköcher, den er zuvor angelegt hatte. »Wollt Ihr einem Ritter von Ardig Hall, der für die Freiheit Eures Landes kämpft, Kost und Logis verweigern? Und ebenso einem Verbündeten vom Zwergenvolk?«
    Der Mann wurde ein wenig blass und verneigte sich mehrmals. »Bitte um Entschuldigung, aber in diesen Zeiten ... Ihr versteht ... ich habe noch ein Zimmer, aber ich bitte Euch freundlichst um Zurückhaltung. Mein Gasthof ist ein neutraler Ort.«
    Olrig wandte sich an Rowarn. »Das bedeutet, er muss Schutzgeld an Dubhani-Räuber zahlen.«
    Der Wirt hob erschrocken die Hände, sein Blick flog ängstlich durch den Raum. »Ich bitte Euch ... wenn ich Euch doch überreden könnte, weiterzureiten ...«
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Rowarn streng. »Ich will wissen, was die Leute reden, und mit eigenen Augen sehen, was vor sich geht. Zudem wird es bald dunkel, und ich denke nicht daran, wegen der Feigheit eines Gastwirtes unter dem nackten Sternenhimmel zu frieren. Habt Ihr nun Zimmer für Reisende oder nur für besonders ausgewählte Gäste?«
    Olrig warf ihm einen erstaunten Blick zu und grinste dann vergnügt in seine dunklen Bartzöpfe.
    Der Schattenluchs schnüffelte am Bein des Wirtes, seine langen Schnurrhaare zuckten.
    »B-bitte«, flüsterte der Mann, dem jetzt deutlich sichtbar der Angstschweiß auf der Stirn stand. »Es sind

Weitere Kostenlose Bücher