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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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nur wenige Stunden bis zur nächsten Stadt, in nördlicher ebenso wie in südlicher Richtung. Wir haben hier keine Stadtwache zum Schutz ...«
    Olrig winkte ungeduldig ab und zog Umhang und Handschuhe aus, die er auf den Tresen legte. »Lasst unser Gepäck auf das Zimmer bringen, und dann serviert uns zwei ordentliche Schalen von Eurem Eintopf, außerdem Brot und Winterbier, und dem Luchs gebt einen Rindsknochen mit Fleisch dran, dann werdet Ihr keinen Ärger bekommen.«
    Als der Wirt weiterhin reglos verharrte, zogen sich die buschigen Augenbrauen des Zwerges zusammen. Er zog einen Silberdrachen hervor und warf ihn auf den Tresen. »Hiermit ist das Morgenmahl großzügig mitbezahlt. Und haltet auch warmes Wasser bereit!« Ohne weiteren Widerspruch abzuwarten, ging er in die Gaststube. Rowarn legte ebenfalls Umhang, Helm und Handschuhe ab, dazu den Rückenköcher mit der Fahne, und folgte ihm.
    Die übrigen Gäste taten, als bemerkten sie die Neuankömmlinge nicht, und unterhielten sich weiterhin angeregt. Die drei Gefährten ließen sich in einer Ecke am Fenster nieder, und kurz darauf wurde das Gewünschte serviert. Die Schankmaid vermied es allerdings, sie anzusehen, und verweilte gerade lange genug, um alles abzustellen.
    »Wir werden früh schlafen gehen und morgen bei Tagesanbruch aufbrechen«, sagte Olrig. »Die Leute hier sind wie gelähmt vor Angst. Das wird vermutlich immer schlimmer werden, je weiter wir in den Einflussbereich Dubhans geraten.«
    Rowarn nickte. Natürlich erregten sie mit Graum Aufsehen, doch die Leute hatten nicht nur vor dem gefährlich aussehenden Raubtier Angst. Die Stimmung war gedrückt, die Unterhaltungen wurden gedämpft geführt. Das änderte sich erst, als einige Händler eintrafen, die auf der Durchreise waren. Händler waren immer begierig darauf, Neuigkeiten auszutauschen und sich selbst genug in Szene zu setzen, um vielleicht noch ein zusätzliches Geschäft zu machen oder neue Handelskontakte zu knüpfen. So wurde wurde es schnell lauter, als sie anfingen, sich gegenseitig auszuhorchen. Rowarn und Olrig hörten ihnen aufmerksam zu. Im Wesentlichen gab es nichts Neues, der eine oder andere wollte jemanden kennen, der den Fürsten gesehen habe, und auch von dem Erben von Ardig Hall war die Rede.
    »Aber was reden wir da!«, rief schließlich einer und deutete unverhohlen auf die Freunde. »Wir spekulieren über Gerüchte, dabei haben wir hier zwei leibhaftige Kämpfer von Ardig Hall, ist es nicht so?«
    Rowarn hatte sein Wappenhemd nicht abgelegt. Er rührte sich nicht, als der Mann mit seinem Bierkrug an ihren Tisch trat.
    »Nun, gibt es Neuigkeiten von der Seite des Regenbogens? Ich gebe Euch gern ein Winterbier aus, um ein paar Informationen zu erhalten, die ich weitertragen kann.«
    »Was wollt Ihr hören?«, versetzte Rowarn. »Wir haben die Schlacht verloren, das ist eine Tatsache. Tatsache ist aber auch, dass wir den Krieg noch nicht verloren haben. Wir sammeln uns in Eisenwacht, um im Frühjahr gegen Dubhan zu marschieren.«
    Daraufhin herrschte für einen Augenblick tiefes Schweigen im Raum. Dann sagte einer: »Ihr werdet uns alle ins Unglück stürzen.«
    »Sollen wir also resignieren?«, schnarrte Olrig. »Wir geben unser Blut für euch Bürger, und wir werden Dubhan besiegen, damit ihr wieder ohne Angst euer Bier genießen könnt. So zumindest halten es wir Zwerge.«
    Rowarn sah, wie Graums Ohrpinsel heftig zuckten, doch der Dämon beherrschte sich.
    Wie aufs Stichwort flog in diesem Moment die Tür auf. Eine fünfköpfige Truppe Warinen in voller Rüstung stampfte wuchtig herein und brachte eisige Kälte mit sich. Sofort wandten sich alle Gäste ab, auch der Händler setzte sich eilig, und eine angespannte Stimmung breitete sich aus. Rowarn konnte die säuerliche Angst der Leute riechen. Selbst das Feuer im offenen Kamin schien sich hinter dem Holz zu verkriechen. Der Wirt wieselte um die Dubhani herum, wies ihnen den besten Tisch an, winkte nach Schankmaiden und Knechten und schwitzte gleichermaßen Blut und Wasser. Die Warinen musterten Olrig und Rowarn ein paar Lidschläge lang, dann setzten sie sich schweigend, ohne sie weiter zu beachten. Mit der Zeit setzten die murmelnden Unterhaltungen wieder ein, doch Rowarn sah, dass die Menschen immer wieder ängstlich zur inzwischen geschlossenen Tür schielten. Niemand wagte es, aufzustehen und den Raum zu verlassen, obwohl vermutlich jeder am liebsten ganz woanders wäre.
    Olrig stopfte in aller Ruhe seine Pfeife und

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