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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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hielt sich nicht damit auf, seinen Sieg auszukosten; noch bevor der Leib des Mannes gefallen war, ging er mit vorgestrecktem Schwert direkt auf den nächststehenden Warinen zu, und sein Schatten schien hinter ihm weiter in die Höhe zu wachsen.
    »Wir werden das jetzt beenden«, zischte er. »Entweder wird weiteres Blut fließen, oder ihr verlasst diesen Ort und werdet künftig einen großen Bogen um ihn machen. Eure Anführer sind tot, doch die Frage ist, ob ihr das Erbe übernehmen werdet? Ich kenne euch Warinen, ihr seid keine Räuber, sondern Krieger von Ehre. Ist das eure Art, Krieg zu führen? Wenn ja, kämpfen wir. Wenn nein, lasse ich euch ziehen und nehme euch den Schwur ab, dass ihr diesen Ort künftig in Ruhe lasst. Und ich werde euch glauben.«
    Die Warinen zögerten. Olrig legte die Hand an den Griff der Axt in seinem Gürtel. Graum schlug einen Bogen um die Warinen und stellte sich frontal vor ihnen auf. Er zeigte das gesträubte Rückenfell und die langen Reißzähne; Schwanz und Ohren waren steil aufgestellt. Seine Augen leuchteten wie Feuerbälle.
    Ein Warine trat schließlich nach vorne, doch der Vorderste hielt ihn am Arm fest. Er zeigte mit der abgenagten Keule auf Rowarn. »Ich kenne diesen da«, erklärte er mit grollender Stimme. »Er war in der Splitterkrone.«
    »Wie kommt er dann hierher?«, knurrte ein anderer.
    »Er ist entkommen«, antwortete der Warine grinsend und zeigte spitz zugefeilte Zähne. »Und nicht nur das, er hat den Visionenritter befreit und mitgenommen.« Ein düsteres Licht glühte in seinen Augen. »Und Tamron.«
    Da wichen die übrigen Warinen einen Schritt zurück.
    »Doch dann habe ich mein Schwert in ihn gestoßen«, fügte Rowarn ruhig hinzu. »Für den Verrat, den er begangen hat.«
    Die Menschen ringsum starrten ihn mit aufgerissenen Augen an. Der Händler flüsterte: »Er ist es«, und ein anderer: »Der Erbe von Ardig Hall ...«
    »Ja, der bin ich«, sagte Rowarn, und in diesem Moment konnte niemand mehr daran zweifeln, denn seine Gestalt leuchtete silbrig in der Dunkelheit, und der gehörnte Schatten überragte ihn. »Uns verbindet Dämonenessenz, Warinen! Ich weiß, wer ihr seid, und ich weiß, wie ihr kämpft. Ich kann eure Essenz riechen, doch ist die meine um ein Vielfaches stärker, denn Nachtfeuer ist mein Vater. Nachtfeuer, der Herrscher des Dämonenlandes, der sich gegen Femris wandte und nun für den Regenbogen kämpft! Also, geht nach Dubhan und bewacht euren Herrn, denn ich werde bald kommen und Femris den Todesstoß versetzen.« Mit diesen Worten hob er den gestreckten Arm auf Augenhöhe des vordersten Warinen, sodass die blitzende Schwertspitze genau auf seine Stirn zeigte.
    Darauf folgte Schweigen, und Kälte kroch langsam in die erstarrten Glieder. Die Menschen wagten sich nicht mehr zu rühren, auch Olrig und Graum verharrten reglos, behielten aber die Dubhani fest im Blick. Der Schnee zu Rowarns Füßen war rot vom Blut der Gefallenen.
    Dann warf der vorderste Warine die abgenagte Keule beiseite und hob die Hand. »Wir ziehen ab.« Während die vier anderen sich widerspruchslos umdrehten, die Sachen holten und sich auf den Weg zu den abseits angebundenen Pferden machten, wandte der Sprecher sich noch einmal Rowarn zu. »An einem anderen Tag«, sagte er gelassen.
    Rowarn nickte. »Er wird bald kommen.«
    Die fünf Warinen saßen auf und trabten in die Nacht hinaus.
    Die Menschen standen immer noch wie erstarrt, auch als der dumpfe Hall der Hufe schon vom Schnee erstickt war. 
    Rowarn wischte die Klinge im Schnee ab und steckte sie ein, mit dem Dolch verfuhr er ebenso. »Überlegt Euch, ob Ihr weiterhin ein neutrales Haus führen wollt, Herr Wirt«, sagte er zu Weleb und ging zurück ins Gasthaus.

    Rowarn ließ sich den Weg zum Zimmer zeigen und ging direkt hinauf. Als Olrig und Graum bald darauf kamen, hatte er Rüstung und Kleidung abgelegt und wusch sich mit einem Schwamm. »Ich will nicht darüber reden«, sagte er, bevor einer von beiden einen Laut von sich geben konnte.
    »Ich bin viel zu müde zum Reden«, sagte Olrig und gähnte.
    »Ich wollte nur deine Waffen und die Rüstung polieren«, sagte Graum, nahm Dämonengestalt an und griff nach dem Waffengürtel.
    Rowarn legte sich ins Bett und schloss die Augen. Kurz darauf war er eingeschlafen.

    Als Rowarn am nächsten Morgen kurz vor der Dämmerung in die Gaststube kam, war das Frühstück schon vorbereitet. Die Atmosphäre war bedeutend entspannter als gestern. Die Gäste, zu dieser

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