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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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frühen Stunde waren es nur Händler, lächelten ihn schüchtern und mit verstohlener Bewunderung an, er grüßte und setzte sich in eine ruhige Ecke. »Wo ist Graum?«, fragte er Olrig, als der Zwerg kurz nach ihm eintraf.
    »Schon unterwegs«, antwortete der Kriegskönig und belud seinen Teller. »Wir werden ein Stück auf der Handelsstraße reiten, das geht schneller, und dann nach Osten abbiegen. Das Wetter ist gut, wir werden schnell vorankommen. Noch zwei Tage, dann haben wir Eisenwacht erreicht. Es sei denn, du möchtest unterwegs jedes einzelne Dorf von Dubhans Schergen befreien. Abgesehen davon, dass sie bald an jeder Ecke und hinter jedem Baum auf uns lauern werden, um herauszufinden, ob du wirklich so gut bist.«
    »Ich habe meine Gründe für das, was ich tue«, brummte Rowarn.
    »Gewiss. Vor allem, an deiner eigenen Legende zu weben.«
    »Sie brauchen Hoffnung, Olrig! Wenn sie nicht an uns glauben, wofür sollen wir dann kämpfen? Es muss allen klar werden, dass sich niemand mehr heraushalten kann. Das Böse kann nur dann an Macht gewinnen, wenn sich ihm keiner entgegenstellt. So zumindest haben es mich meine Muhmen gelehrt. Nichts zu tun ist gleichbedeutend mit Kapitulation. Aber wenn wir alle zusammenhalten, und wenn auch der einfache Mann sieht, dass er nicht allein ist, wächst der Widerstand, und der Einfluss von Femris wird zusehends schwächer.«
    »Du willst alles auf einmal, Rowarn, und du bist zu furchtlos, das macht mir Sorgen«, sagte der Kriegskönig ruhig. »Du erinnerst mich zu sehr an Noïrun. Ganz Dubhan wird jetzt hinter dir her sein.«
    »Aber sie dürfen mich nicht töten«, versetzte der junge König. »Wenn ihr recht habt und Femris immer noch Einfluss ausüben kann, will er mich lebend. Jetzt mehr denn je. Zumindest ist sein Befehl nie aufgehoben worden, und die Warinen halten sich treu an ihre Anweisungen. Die fünf Dubhani gestern wollten nicht riskieren, mich zu töten, deshalb sind sie abgezogen.«
    »Ah«, brummte Olrig, »und wenn eine Hundertschaft ausrückt, um dich zu gefangen zu nehmen?«
    »Wir müssen eben rechtzeitig in Eisenwacht sein«, antwortete Rowarn und grinste.
    »Bleibt immer noch der Rückweg.«
    »Dann nehme ich eine Hundertschaft Soldaten mit und schicke sie vor Farnheim zurück. Sei zuversichtlich, Olrig! Wir haben tapfere und mächtige Verbündete. Allen voran dich, alter Freund.«
    Rowarn schaute auf, als der Wirt an ihren Tisch trat. Er sah immer noch übel zugerichtet aus, aber die Angst war von ihm abgefallen. Er verbeugte sich vor Rowarn. »Ist es wirklich wahr, Herr?«, fragte er scheu. »Seid Ihr der Erbe von Ardig Hall?«
    »Ich bin der Sohn von Königin Ylwa und Angmor, dem Visionenritter«, antwortete Rowarn. »Ich werde Femris die drei Splitter abnehmen. Tragt es weiter, wenn Ihr wollt. Die Zeit des Versteckens ist vorbei.«
    »Ich bin Euch zu Dank verpflichtet ...«
    »Ihr schuldet mir nichts, Herr Wirt. Baut diesen Ort auf, wie Ihr es geplant habt.«
    Bald darauf waren sie wieder unterwegs; die Straße war so früh noch frei, und sie kamen schnell voran.
    Am Vormittag bog Olrig wie geplant wieder nach Osten ab, und Rowarn erschauerte unwillkürlich ein wenig, als er in der Ferne den Wald sah, durch den sie damals nach Dubhan geritten waren. Dort waren sie Heriodon ein letztes Mal begegnet und dort war Noïrun  so schwer verwundet worden.
    Schweigend trieben sie die Pferde über die Hügel, abseits aller Wege und Höfe. Der Himmel trübte sich, Hochnebel verdeckte die Sonne. Am frühen Nachmittag kam Wind auf, und Schneewehen wallten von den Hügeln herab und verschlechterten zusehends die Sicht. Sie mussten die meiste Zeit Schritt gehen, und die Pferde hielten die Köpfe schief, um dem Wind auszuweichen. Bald waren sie mit nassem Schnee bedeckt, der Wind biss immer kräftiger zu, und Rowarn schlug die Kapuze über den Helm. Sie mussten sich durch immer tiefere Verwehungen kämpfen, und selbst Graum verlor die Lust, allzu weit vorauszulaufen. Bei dem Wetter würde wohl kein Angriff erfolgen.
    Das schlechte Wetter wuchs sich bald zu einem Schneesturm aus, der willkürlich die Richtung wechselte, mal aus Norden, dann wieder aus Westen kam. Olrig überlegte, ob sie anhalten sollten, weil sie kaum mehr vorankamen, doch es gab hier draußen keinerlei Deckung. Also weiter, auch wenn die Pferde maulig wurden und immer wieder stehen blieben. Graum stapfte voran und suchte nach dem Weg. Als Windstürmer sich einmal absolut weigerte weiterzugehen,

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