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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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konnte.
    »Ich habe einen besseren Vorschlag«, gab Rowarn kühl zurück. »Du wirst mit mir zusammen auf die Jagd nach den Bestien gehen, und wir werden gemeinsam Aninis Tod an ihnen rächen.«
    »Wir können jede Unterstützung brauchen, selbst einen hirnlosen Hitzkopf wie diesen«, sprach der Fürst trocken dazwischen und wies auf Rayem. »Wenn Rowarn bereit ist, für ihn einzustehen, dass er uns nicht im Weg ist und tut, was man ihm sagt, und wenn Rowarn uns ferner zusichert, dass der Wirtssohn kein Feigling ist, so mag er willkommen sein in der Schar und morgen früh bei Tagesanbruch mit auf die Jagd gehen.«
    »Ich stehe für ihn ein!« Hallim erhob sich. »Das wird er, bei Lúvenors Güte«, erklärte sie fast feierlich. »Ich stehe tief in Eurer Schuld, mein Fürst, und niemand will den Tod meiner Tochter schneller aufgeklärt und gerächt haben als ihre Eltern.«
    »Gut, wir sind uns also einig«, sagte Noïrun zufrieden. »Dann lasst uns klären, wer sich noch an der Jagd beteiligen wird, und wie wir vorgehen werden.«

    Später, als die Versammlung aufgelöst war, verließ Rowarn neben Noïrun den Platz. Inzwischen herrschte tiefe, wolkenverhangene Dunkelheit außerhalb der erleuchteten Straßen, Gassen und Häuser. Am auffälligsten lockte Darus Gasthaus mit dem großen, ausgestanzten und gold lackierten Metallschild eines Baumes, in dessen Zweigen brennende Fackeln steckten, mit einem rauchenden Kamin, dessen Düfte von frischem Braten kündeten, sowie vielen erleuchteten Fenstern. »Ich danke Euch«, sagte er leise.
    »Ich bin eine Verpflichtung eingegangen, und die muss ich erfüllen.« Der Fürst winkte ab. »Als mein Knappe stehst du unter meinem Schutz. Und danke mir nicht mit leeren Worten, sondern mit Gehorsam, Fleiß und deiner Hände Arbeit, damit ist mir mehr gedient.«
    »N-natürlich, Herr«, murmelte Rowarn eingeschüchtert.
    »Sei pünktlich morgen«, befahl Noïrun. »Und sorge dafür, dass dieser Hohlkopf von Wirtssohn nicht aus der Reihe tanzt.« Ohne eine Antwort abzuwarten, beschleunigte er seinen Schritt auf den Goldenen Baum zu.
    »Habe ich es dir nicht gesagt?«, gluckste Olrig hinter Rowarn.
    »Ja«, sagte Rowarn begeistert und blieb abrupt stehen, als er merkte, dass er in die verkehrte Richtung ging. Er war einfach zuerst dem Fürsten, dann der großen Masse gefolgt, die zum Wirtshaus strebte, um bei Bier und Wein über die Versammlung und die vielen unerhörten Geschehnisse zu reden, die ganz Madin in Atem hielten. Doch das war nicht sein Weg, hier gehörte er nicht her.
    »Ach du lieber Himmel«, rief Morwen, die gerade von irgendwoher auftauchte, und verdrehte die Augen. »Er genießt es auch noch!« Kopfschüttelnd hakte sie bei dem Zwerg unter. »Komm, wir haben uns einen anständigen Schluck verdient, bevor wir uns morgen im Schlamm wälzen und ich Spuren suchen muss, die unter Massen von Wasser und Dreck vergraben sind.«
    »Lass uns um die erste Runde würfeln!«, schlug Olrig vor. Seine weiteren Worte verloren sich bald auf dem Weg, da sie sich schnell entfernten, um noch einen guten Platz zu bekommen.
    Ja, ich genieße es , dachte Rowarn zuversichtlich. Ich bin unschuldig, Aninis Tod wird gerächt, und Fürst Noïrun hat mich in seine Dienste genommen. Und nicht nur das, er ist für mich eingetreten. Ich habe nun einen Platz, wo ich hingehöre, wo ich lernen und mich beweisen kann. Um gewappnet zu sein für meine Rache.
    Er drehte sich um und schlug den Weg zu seinen Muhmen ein, die ihn auf der anderen Seite des Platzes geduldig erwarteten. Schneemond lächelte ihm zu, doch sie konnte die Trauer in ihren Augen nicht verbergen.

    In der Nacht kam Regen auf und rauschte auch am Morgen noch unvermindert aus grauem Himmel herab. Die Bäche schwollen an, Wege und Wiesen verwandelten sich in wenigen Stunden in Matsch. Die Luft kühlte rasch aus.
    Kein Tier ließ sich blicken oder auch nur hören, als Rowarn aus der Tür trat. Er trug über den normalen Sachen einen weiten Ledermantel mit Kapuze, der vorn am Saum herab mit Schlingen und Knebeln geschlossen werden konnte, und an dem weite Ärmel angenäht waren. Die Stiefel hatte er fest verschnürt und mit einem Lederschutz versehen, damit sie nicht so schnell durchweichten. Im Taillengürtel steckte ein langes Jagdmesser, das er manchmal beim Fischer oder Köhler benutzt hatte, wenn sie frisches Wildbret oder Fisch auf den Tisch bringen wollten. Sonst besaß er keine Waffe. Er hatte den Umgang damit auch nicht gelernt.
    Seine

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