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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Druck an der richtigen Stelle, und du wirst ohnmächtig. Stärkerer und andauernder Druck tötet dich. Hinterlässt bei kurzem Druck nicht einmal Spuren. Dies ist eine Gnade, bevor das Opfer zerrissen wird.«
    Rowarn rieb sich erschrocken den Hals. »So ist es also geschehen ...«
    »Ja«, sagte Fürst Noïrun. »Und wünschen wir dem bedauernswerten Mädchen, dass ihm dasselbe widerfuhr, bevor es so grausam zugerichtet wurde. Nun müssen wir denjenigen stellen, der das getan hat, und seine Handlanger. Kehren wir zur Schar zurück, der Tag schreitet voran.«
    Kurz darauf waren sie wieder unterwegs. Morwen hatte die Spitze übernommen, allerdings nicht zu Pferde. Sie lief voraus und führte die Truppe in den nördlichen Teil des Waldes, der sich bis in ein felsiges Gebiet erstreckte, wo es feuchter, kühler und dunkler wurde.
    »Dort gibt es viele Verstecke«, sagte Rowarn. »Ich weiß, dass die Leute von Madin und meine Muhmen hier schon nach Spuren gesucht haben.«
    Morwen kam zurück. »Da hinten gibt es kein Durchkommen für die Pferde mehr«, berichtete sie. »Ich habe viele Spuren gefunden, aber nichts Schlüssiges. Hier gibt es eine Menge Tiere, und natürlich hat auch der Suchtrupp jede Menge Zerstörung mit sich gebracht. Wie die Stampftrommler sind sie auf breiter Bahn hier durchgekommen, es ist nicht zu fassen! Aber wie Rowarn sagt, werden die Bestien hier irgendwo sein.«
    Der Fürst dachte nach. »Möglich wäre auch, dass sie sich inzwischen zu sehr gestört fühlen und anderswo ihr Unwesen treiben.«
    »Ihr wollt aufgeben?«, entfuhr es Rowarn. Verlegen wandte er den Blick ab, als Noïrun seine strengen Augen auf ihn richtete.
    »Wir werden jetzt umkehren und das weitere Vorgehen mit den Stadtvätern planen«, sagte er. »Und deine Muhmen müssen es ebenfalls erfahren. Du solltest froh sein, dass wir so schnell deine Unschuld nachgewiesen haben.«
    »Verzeihung, Herr«, murmelte Rowarn. »Es ist nur ...«
    »Natürlich bist du ungeduldig, und du willst Anini rächen«, sagte Olrig gutmütig. »Es ist eine Sache von Ehre, wie eine Blutschuld. Und du wirst Gelegenheit dazu bekommen, Rowarn, wenngleich ich mich frage, wie du das anstellen willst, wo du doch vom Kämpfen keine Ahnung hast.«
    »Es findet sich immer ein Weg«, sagte Rowarn störrisch.
     

Kapitel 6
Die Bestien

    Die Versammlung fand noch am selben Abend statt, auf dem geräumten Marktplatz, damit auch die Velerii dabei sein konnten. Ihre mächtigen Leiber hätten in kein Haus gepasst.
    Fast die ganze Stadt war anwesend, sodass dichtes Gedränge herrschte. Daru, trotz seiner Trauer um Anini immer noch aufs Geld bedacht, sorgte für ausreichende Bewirtung mit Speck, Brot und Bier; immerhin zum vergünstigten Preis. Auch seine Frau Hallim war anwesend, bleich und abgezehrt, doch sie ließ sich nichts anmerken.
    Im Zentrum des Platzes waren Stühle aufgestellt. Larkim der Strenge bekam den Ehrensitz mit hoher Lehne in der Mitte des Rundes, zu beiden Seiten saßen die Stadtväter sowie die Familien der anderen ermordeten Mädchen. Fürst Noïrun stand vor ihnen. Hinter ihm hatten sich Schneemond und Schattenläufer niedergelassen, zusammen mit Rowarn, Olrig und Morwen. Die übrige Schar stand verteilt in der Menge.
    Die Dämmerung setzte bereits ein, und Fackeln und Öllampen wurden entzündet. Der Abend war mild, aber in der Ferne rückten langsam Wolken heran, die nahenden Regen ankündigten. Und das wurde auch Zeit, wie ein Bauer bemerkte, die Aussaat benötigte dringend Wasser. Der Boden war trocken, an einigen Stellen hatten sich schon Risse gebildet. Für die Jagd hingegen war Regen weniger vorteilhaft, stellten sein Nachbar fest.
    In der Menge brodelte eine ständige Bewegung. Manche schoben sich weiter nach vorn, um eine bessere Sicht zu bekommen; andere, die sich lange nicht gesehen hatten und zufällig erblickten, drängelten sich in Wiedersehensfreude rücksichtslos aufeinander zu. Namen wurden wie Bälle über die Köpfe geworfen und weitergegeben, prallten von den Häuserwänden ab, bis sie den richtigen Empfänger fanden. 
    Mehrere junge Leute nutzten den Moment, um sich in dunkle Winkel der angrenzenden Gassen zurückzuziehen, für flüsternde Zwiesprache und heimliche Küsse. Auch vorwitzige Kinder ergriffen die Gelegenheit und wuselten zwischen den Beinen der Erwachsenen hindurch, um Fangen zu spielen oder sich zu kleinen Tauschgeschäften außerhalb der strengen Augen der Eltern zu treffen. Lautstarke Beschwerden machten die

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