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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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sind, keine Gnade kennen und nicht zögern zu töten, selbst wenn sie dabei auch umkommen. Sie werden bis zum letzten Atemzug kämpfen. Deshalb ist Töten unsere einzige Möglichkeit – und wir müssen dabei gründlich und schnell sein, denn sie sind nicht so leicht umzubringen. 
    Solange wir nicht wissen, welche Bestien es sind, kennen wir ihre Schwachstellen nicht. Also seid ständig auf der Hut, und fangt nicht an, laut pfeifend umherzuspazieren, weil ihr eine Pause für nötig haltet!«
    Gemurmel antwortete ihm, das im Regenrauschen unterging. Rowarn hatte den Eindruck, als ob der Fürst seufzte. Dann hob er beide Arme. »Also, die Jagd beginnt! Jede Gruppe hat einen Hornbläser bei sich, der umgehend Signal gibt, sobald der Feind gestellt ist. Und jetzt los, verteilt euch, die Späher zuerst!«
    »Er meint uns«, sagte Morwen und stieß Rowarn an. Leichtfüßig lief sie los, ihre Füße schienen kaum im Matsch zu versinken, und nur wenig Schlamm spritzte auf. Bald war sie hinter dem dichten Regenvorhang verschwunden, und Rowarn beeilte sich, ihr zu folgen. »Komm schon!«, rief er Rayem zu.
    Die übrigen Fährtensucher und der Hornbläser hatten sie inzwischen ebenfalls überholt. Die beiden jungen Männer passten sich dem schnellen Trab an und tauchten im nassen Blättervorhang des Waldes unter.
    Rowarn verharrte einen Augenblick und lauschte dem Prasseln und Plätschern des Regens, der hier heftiger klang, obwohl die Baumdächer einiges davon abhielten. »Das ist gut«, stellte er leise fest. »So hören sie uns nicht so schnell kommen.«
    »Umgekehrt genauso«, bemerkte Morwen, die sich gründlich umsah und dann die Richtung bestimmte. 
    Und weiter ging es, immer tiefer in den Wald hinein. Rayem ging bald der Atem aus. Er schnaufte und prustete, und Rowarn musste immer öfter auf ihn warten, was ihn zutiefst verärgerte. Er war froh, als Morwen auf einer Lichtung anhalten ließ. »Hier entscheidet es sich«, sagte sie. »Rowarn, wohin führen diese Wege?«
    Es waren keine Karrenwege mehr, sondern Wanderpfade, die auch von Tieren gern benutzt wurden. Vier führten von der Lichtung aus weiter. »Alle gehen tiefer in den Wald, größtenteils in nördlicher Richtung«, antwortete er. »Diesen ganz rechts können wir allerdings ausschließen, denn er trifft mit einem Weg aus Osten zusammen, der zu nah an Weidelings Machtbereich vorbeiführt.«
    »Bleiben noch drei.« Morwen inspizierte die Pfade nacheinander. Sie führten wie schmale Gassen durch wild wuchernden Wald und konnten nicht weit eingesehen werden.
    »Ich bin keinem davon weit genug gefolgt, um sagen zu können, wo genau sie hinführen.« Rowarn schritt ebenfalls die Abzweigungen der Reihe nach ab. Der Boden war hier weich, von verrottendem Laub bedeckt, auf das schwere Tropfen herabplatschten. Er untersuchte die Äste.
    »Was ist, wenn sie nicht auf den Wegen gehen?«, warf ein Späher ein.
    Morwen schüttelte den Kopf. »Zu anstrengend. Das sind große, schwere Geschöpfe, die sich nicht so leicht durchs Dickicht schlagen können.«
    »Morwen!« Rowarn winkte sie heran und deutete auf einen gerade daumengroßen Abdruck am Rand des Weges, zwischen beiseitegeschobenen Blättern verborgen. »Wofür hältst du das?«
    Morwen schob die Blätter weiter auseinander, doch mehr war nicht zu sehen. »Sag du es mir«, forderte sie ihn auf.
    »Eine Kralle, die nicht eingezogen werden kann«, antwortete Rowarn. »Also keine Katze. Der Größe nach würde ich sagen, von einem Hinterfuß – und der Tiefe nach, denke ich, von einem Zweibeiner. Einer von denen, die keine Schuhe zur Tarnung tragen. Oder sie haben sie hier drin alle ausgezogen, weil sie schneller vorankommen wollten und das ihre natürliche Bewegungsweise ist. Die Schuhe dienten also der Verstellung.«
    Morwen bedachte ihn mit einem langen, kritischen Blick. »Du kannst Fährtenlesen«, sagte sie schließlich.
    »Nur ein bisschen.« Rowarn hob die Schultern. »Als Junge habe ich mir einen Spaß daraus gemacht, die Spuren von Tieren zu erraten. Eine ähnliche wie diese habe ich erst einmal gesehen, nämlich gestern, und meine Schlüsse ziehe ich aus dem, was du auf dem Hügel gesagt hast.«
    »Du lernst schnell, und du hast ein scharfes Auge.« Täuschte er sich, oder klang so etwas wie Anerkennung in ihrer Stimme? Morwen wandte sich um. »Also gut, dies ist der Weg. Tarro, gib ein kurzes Signal, wenn wir außer Sicht sind, und hinterlasse ein Zeichen für die anderen, dann folge uns.«
    Rowarn ging

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