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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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dieses Thema tabu war. Oder man wollte sich lieber einer Hoffnung hingeben anstatt einer womöglich schmerzlichen Wahrheit. Olrig und Rowarn hielten sich an die Vereinbarung, den Trumpf erst im Frühjahr auszuspielen, wenn der Fürst und der Visionenritter eintreffen würden.
    Abends schwirrte Rowarn der Kopf, doch er wusste, dass er nicht nachlassen durfte. Er stellte auch dem Baron, mit dem er bald Freundschaft schloss, viele Fragen. Mit Solvan und Olrig besichtigte Rowarn eine Mine und die riesige Schmiede, die den Reichtum Eisenwachts garantierten. »Ich hoffe, dass hier eines Tages nicht nur Waffen und Rüstungen gefertigt werden«, bemerkte der junge König. »Von woher bekommt eigentlich Femris seine Ausrüstung?«
    »Aus Warinland und aus dem Süden, jenseits der Grenze von Valia«, gab der Baron Auskunft. »Dort heuert er auch Söldner an.«
    »Haben wir eine Möglichkeit, das zu unterbinden?«
    »Nein. Genauso wenig wie umgekehrt.« Solvan zeigte ihnen die riesige Rüstungskammer. »Im Augenblick fertigen wir vorwiegend für das Heerlager. Wir werden gut gerüstet sein.« Solvan richtete den Blick auf Rowarns Waffengürtel. »Ich wollte mir übrigens schon lange dein Schwert ansehen.«
    Rowarn reichte es ihm. »Es ist nur ein Ersatz. Mein eigenes Schwert steckt in Femris. Lady Arlyn war so freundlich, mir dieses hier zu überlassen.«
    Der Baron hob prüfend die Klinge und ließ sie durch die Luft sausen. »Es ist ein gutes Schwert, aber denkbar ungeeignet für dich.« Murmelnd schritt er die Reihen ab und kam schließlich mit einem Anderthalbhänder zurück. Das mit glattem Leder umwickelte Heft war in der Mitte leicht verdickt, um der Hand besseren Halt zu geben. Ein klarer Sonnenstein besetzte das Zentrum des goldfarbenen Knaufs. Die Parierstange war nach unten gebogen und mit geschwungenen Symbolen verziert. Die Klinge war breit genug, um mit der Breitseite Hiebe auszuteilen. Unterhalb der Parierstange waren auf beiden Seiten schön geschwungene Zeichen eingeätzt, umrahmt von Verzierungen, die Rowarn von den Lehren seiner Muhmen her kannte: Arlúvanen – Sonnenaufgang, und Niamolaren – Mondschattenzweig.
    »Probier diese Waffe mal aus«, forderte Solvan ihn auf. »Aber sei vorsichtig, die Schneide ist äußerst scharf.«
    Rowarn wog das Schwert in der Hand. Es war ungeheuer leicht und das Gewicht genau ausgeglichen. Geeignet für einen stundenlangen Einsatz auf dem Feld. Er vollzog zuerst ein paar vorsichtige Übungen, dann trieb es ihn davon, und er tanzte mit dem Schwert durch die Halle. Seine Augen leuchteten noch stärker als sonst, als er schließlich wieder vor seinen Freunden stand. »Es ist ein wundervolles Schwert.«
    »Halte die Schneide nach oben.« Solvan ließ ein hauchfeines Seidentuch fallen. Als es auf die Schneide fiel, wurde es sauber in zwei Teile durchtrennt und sank langsam zu beiden Seiten zu Boden.
    Rowarn pfiff durch die Zähne. »Es ist scharf.«
    » Luvian «, sagte der Baron stolz. »Das Schwert von Sonne und Mond. Ein Meisterstück. Es hat eine lange, traditionsreiche Geschichte und wurde von Helden getragen. Mein Vater, der eine Vorliebe für alte und kostbare Dinge hatte, trieb es auf. Ich weiß nicht wo, und ich weiß nicht, womit er es bezahlte. Er schenkte es mir zur Hochzeit, doch an mich ist es verschwendet.« Er hob die Schultern und grinste breit. »Ich kenne mich gut aus mit Metall und Waffen, aber ich kann sie nicht benutzen. Ich bin vermutlich der schlechteste Kämpfer des Landes.« Als Rowarn ihm das Schwert zurückgeben wollte, hob er abwehrend die Hand. »Es wäre mir eine Ehre, wenn du es für mich trägst, mein König. So lange schon staubt Luvian hier vor sich hin, das hat es nicht verdient. Verkaufen will ich es nicht, das wäre diesem Schwert nicht angemessen. Mögest du es nun in die letzte Schlacht um Waldsee tragen.«
    »Aber ...«
    »Es ist kein Geschenk, vielmehr ein Tausch. Ich nehme Lady Arlyns Schwert dafür. Die Geschichte dazu wird mir zu guten Geschäften verhelfen.«
    Rowarn nahm das Schwert staunend an sich. »Dann nehme ich gerne an und werde es in deinem Namen auf dem Feld führen. Ich fühle mich sehr geehrt, Solvan.«
    »Du machst mir damit eine große Freude«, versicherte der Baron. »Es ist wie für dich geschaffen, und wahrscheinlich hat es all die Jahre auf dich gewartet. Würde mich nicht wundern.«

    Eines Nachmittags, als Rowarn sich im Heerlager aufhielt, begann der Boden zu zittern, und ein fernes Donnern war zu hören. Alle

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