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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Wesen, das mit Lebensessenz angefüllt war, wohl kaum beeinträchtigen.
    Rowarn presste die Lippen fest zusammen, als eine andere Drohne versuchte, ihm in den Mund zu kriechen. Noch schlimmer wurde es, als gleichzeitig eine weitere sich für seine Nasenlöcher interessierte. Der junge Mann konnte sich kaum mehr zurückhalten, nicht laut loszuschreien und wild um sich zu schlagen. Das wäre sein Todesurteil gewesen, und nur deswegen schaffte er es, unter größten Mühen die Fassung zu bewahren. Seine Füße gehorchten ihm noch und schritten weiter aus, und bald führte der Pfad vom Felsen weg.
    Nacheinander verloren die Drohnen das Interesse und lösten sich von ihm, um zu ihrer eigentlichen Tätigkeit zurückzukehren. Als das letzte Insekt weggeflogen war und das Brummen hinter ihm leiser wurde, stieß Rowarn pfeifend den angehaltenen Atem aus. Sein Herz schlug immer noch wild, doch er ging weiter, einfach immer weiter. Irgendwann musste er unten ankommen!

    Und da, endlich, sah er ein weites Tal, das sich bis zum Gebirge ausbreitete. Nur noch eine Stunde weiteren Abstiegs, dann war es geschafft. Vielleicht war die Frau bis dahin wieder aufgewacht und konnte ihm sagen, wo er sie absetzen sollte.
    Sehr viel beschwingter ging Rowarn weiter, ganz bestimmt würde er hier unten auch Wasser finden und Gelegenheit zu einer Rast bekommen. Erleichtert atmete er auf, als er schließlich den Talgrund erreichte. Über ihm türmte sich die Felswand auf, die er bewältigt hatte, und er konnte nicht einmal mehr den Pfad erkennen. Dafür aber sah er vor sich eine dünne Rauchsäule emporsteigen. Vielleicht eine Hütte? Rowarn schlug den Weg dorthin ein, möglicherweise war die Frau mit den Steinschuhen dort zu Hause.
    »Seid Ihr wach?«, fragte er nach hinten. »Ist dies der richtige Weg?«
    Er schüttelte sie, bis die Frau endlich aufwachte und sich räusperte.
    »Oh!«, rief sie erfreut aus. »Fast zu Hause! Braver Junge. Nur noch ein kurzes Stückchen!«
    Rowarn seufzte erleichtert. »Und wie komme ich von hier aus nach Ganduria?«
    »Das bin ich Euch wohl schuldig, eher werde ich nicht frei sein. Man muss sich an die Regeln halten, ja, ja, das weiß ich durchaus. Also achtet genau auf meine Worte, sonst könntet Ihr auf Irrwege geraten.« Die Frau beschrieb den Weg nach Norden und die Markierungen, an denen Rowarn sich orientieren konnte.
    Bald schon konnte er die aus Holz gezimmerte Hütte sehen, die zwischen zwei Felsen eingepasst war. Doch gleich darauf blieb er erschrocken stehen, als ein Mann wie ein Wirbelsturm aus der Hütte fegte, wild mit den Armen ruderte und schrie: »Nein! Weg hier!« Er hatte wilde, ungepflegte dunkle Haare, trug einen schmutzigen Kittel und nachlässig verschnürte Fellstiefel.
    »Halt den Mund, Mann!«, rief die Frau auf Rowarns Rücken. »Ich bin zurück, daran lässt sich nichts ändern. Ich hab’s dir ja gesagt! Und es war auch höchste Zeit, wie siehst du nur aus!«
    Der Mann griff nach einer Harke und ging drohend auf Rowarn zu. »Verschwindet sofort mitsamt Eurer Last, oder ich spieße Euch auf!«
    Rowarn hatte genug. Er versuchte, die Frau abzusetzen, aber das ging immer noch nicht. »Lasst mich endlich los!«, zischte er nach hinten. »Ich habe Euch nach Hause gebracht, alles Weitere geht mich nichts an.«
    »Los, weiter!«, befahl die Frau mit scharfer Stimme. »Ich muss meine Hütte betreten, erst dann bin ich frei.«
    »Keinen Schritt weiter!«, kreischte der Mann mit gerötetem Gesicht und fuchtelte wild mit der Harke.
    »Er will das aber nicht«, sagte Rowarn. »Und ich werde nicht mein Leben wegen Eures Streites riskieren! Haltet mich da raus.«
    »Wie konntet Ihr das nur tun!«, keifte der Mann. »Denkt Ihr, ich verpasse ihr ohne Grund die Schuhe und setze sie oben ab?«
    Rowarn entgegnete kühl: »Ich bin ein Ritter, Mann. Eine Frau in Not lässt man nicht im Stich, das ist eine Frage der Ehre. Wenn Ihr nicht mit ihr fertig werdet, ist das nicht mein Problem. Sehr wohl aber halte ich es für bedenklich, sie derart zu quälen.«
    »Quälen? Ich bin es, der gequält wird! Keinen Augenblick lässt sie mich in Ruhe, ist mir ständig auf den Fersen und nörgelt und zetert und keift, das hält kein Mann aus! Nur so konnte ich sie endlich loswerden und Ruhe finden!«
    »Lasst Euch scheiden«, riet Rowarn. »Das ist eine anständige Lösung.«
    »Das kommt gar nicht in Frage!«, schnaubte die Frau. »Ich löse den Bund nicht, was bildet der Kerl sich ein! Der Bock wollte mich nur

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