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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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loswerden, um ein junges Hühnchen in sein Bett zu holen!«
    »Wenn es nur so wäre!«
    »Lügner!«
    »Meckerliese!«
    »Ehebrecher!«
    »Hexe!«
    »Ruhe!«, brüllte Rowarn. »Seid ihr von allen guten Geistern verlassen? Ihr solltet froh und dankbar sein, einander zu haben!«
    Für einen Moment schwieg das zankende Paar verdutzt.
    »Na ja ...«, begann der Mann und kratzte sich hinter dem Ohr.
    »Also hast du mich doch ein bisschen vermisst?«, fragte die Frau.
    »Es war ziemlich still, also irgendwie schon. Und ich hab nichts Sauberes mehr zum Anziehen.«
    »Und ich wollte die ganze Zeit nur zu dir zurück, trotz allem, was du mir angetan hast. Und nach einem reinigenden Bad wirst du mir auch fast wieder gefallen.«
    »Also«, sagte Rowarn erleichtert. »Das wäre endlich geklärt. Ihr nehmt jetzt die Harke weg, Mann, dann setze ich Eure Frau in der Hütte ab und verlasse Euch. Dann könnt Ihr in Ruhe darüber reden und noch einmal neu anfangen.«
    Der Mann nahm die Harke herunter. »Netten Burschen hast du da aufgetrieben.«
    »Er gefällt mir«, sagte die Frau. »Wir könnten ihn behalten, und er kann für uns arbeiten.«
    Das Gesicht des Mannes hellte sich auf. »Er ist jung und kräftig. Außerdem ist er mir was schuldig für den Schrecken.«
    Diese Wendung und plötzliche Einigkeit gefiel Rowarn noch weniger als der Streit zuvor. Langsam zog er sein Schwert und richtete es auf den Mann. »Nehmt das sofort zurück, Frau, oder ich spieße Euren feinen Gatten auf. Und anschließend schneide ich Euch von meinem Rücken. Bei den Füßen fange ich an.«
    Der Mann spuckte aus. »Aber seine freche Zunge sollten wir ihm herausreißen.«
    »Er braucht sie sowieso nicht mehr. Ich könnte eine saftige Vorspeise daraus zubereiten«, schlug die Frau vor. »Das wird uns wohl munden, schon lange hatten wir nicht mehr solch ...« Sie schrie auf, als Rowarn sein Messer zog und ihr einen Stich in den Arm versetzte. Harmlos, die Haut war kaum angeritzt, aber der kurze Schmerz genügte durchaus, um zu verdeutlichen, dass er es ernst meinte. Dann ging er einen Schritt auf den Mann zu, das Schwert immer noch erhoben. Er konnte sich kaum mehr aufrecht halten vor Schwäche, aber das würde er jetzt noch durchstehen. Jegliche Freundlichkeit war aus seinen Augen gewichen, die ein unheilvoll dämonisches Glühen annahmen.
    »So also dankt Ihr Mitgefühl und Hilfsbereitschaft!«, fauchte er. »Das wird noch übel auf Euch beide zurückfallen! Glaubt nicht, ich hätte Bedenken, Euch zu erschlagen, denn Dämonenblut kreist in meinen Adern, und als Ritter ist es meine Pflicht, für Gerechtigkeit zu sorgen und Leid zu verhindern! Also, Mann, Ihr seht Eure Frau bereits bluten? Möchtet Ihr Euer Blut mit ihrem vereinen? Nur zu, dann macht weiter so. Aber überlegt schnell, denn meine Geduld ist am Ende, und meine Klinge frisch geschärft.«
    Rowarn ging schnurstracks an dem nun zögernden Mann vorbei in die Hütte und schüttelte die Frau dort ab. Sie konnte sich tatsächlich nicht mehr an ihm festhalten und fiel zu Boden, wobei die Steinschuhe zerbrachen. Die Frau schnappte nach Luft, bekam jedoch keine Gelegenheit, etwas zu sagen. »Ihr braucht Euch für Eure Rettung nicht noch einmal zu bedanken«, schnappte Rowarn zornig, drehte sich um und verließ die Hütte. Der Mann draußen hatte sich nicht bewegt, er gaffte immer noch unsicher. Das war ihm offensichtlich alles zu schnell gegangen. Wahrscheinlich war er derartigen Widerstand nicht gewohnt; und außerdem stand er unter der Fuchtel seiner Frau – also ließ er sich ohnehin schnell einschüchtern.
    Kopfschüttelnd steckte Rowarn Messer und Schwert ein und ging wortlos weiter. Er wollte nicht wissen, wie viele harmlose Reisende das saubere Paar schon in seine Falle gelockt und ausgeraubt oder sogar verspeist hatte, doch diesmal hatte es sich verrechnet. Er ging mit ausgreifenden Schritten, um so schnell wie möglich Abstand zwischen sich und die Hütte zu gewinnen. Nun, da die Last von ihm abgefallen war, meldeten sich seine Schultern und der Rücken erst recht mit wütendem Schmerz, und er ächzte und stöhnte, doch er zwang seine Beine weiter, immer Richtung Norden. Er wollte dieses Abenteuer so schnell wie möglich hinter sich lassen. Frühestens in einer Stunde würde er die verdiente Rast einlegen. Immerhin war er nun direkt auf dem Weg nach Ganduria und kam so vielleicht schneller voran – sofern er nicht auch noch diesen Aalreitern begegnete –, also hatte die Begegnung

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