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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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dich gesund wiederzusehen, Freund. Wer hätte gedacht, dass aus dem mageren, schüchternen Bürschlein, das ich in Ennishgar traf, einst ein König würde!« Er setzte sich neben Rowarn, nahm sich einen Teller und griff zu.
    »Du hast nie erzählt, dass du ...«
    »Ich bin Pyrfinn der Läufer, was braucht’s da mehr?« Der junge Zwerg biss herzhaft in eine Schweinehāhsina und ließ sich Bier einschenken.
    König Jokim kehrte auf seinen Platz zurück. »Er hat Euch angekündigt.«
    »Und werdet ihr Rowarns Vorschlag annehmen?«, erkundigte sich Pyrfinn, nahm einen langen Zug aus seinem Krug und wischte sich den Schaum von den Lippen.
    »Nun ...«
    Pyrfinn setzte den Krug mit einem Knall auf den Tisch, dass der Rest überschwappte. »Was gibt es da zu überlegen?«, rief er und zog die buschigen Brauen zusammen. »Nicht, dass Rowarn einen derartigen Handel überhaupt nötig hätte – aber wir können seine Hilfe brauchen!«
    »Nun mal langsam, junger Mann«, polterte Jokim los, und Esdrella legte hastig eine Hand auf seinen Arm.
    »Genau darum geht es, Sohn«, sagte sie mit einer Schärfe in der Stimme, die Rowarn durch und durch ging. Fast hätte er sich entschuldigt, obwohl er gar nichts getan hatte. »Wir wissen nicht, ob wir diese Hilfe annehmen können, denn wir möchten nicht, dass König Rowarn sein Leben für eine Sache riskiert, die seinem eigenen Ziel hinderlich sein könnte! Wir können nicht auf ihn verzichten. Das Land Valia und ganz Waldsee blicken auf den Erben von Ardig Hall.«
    »Dann verzichtet Ihr lieber auf Eure Tochter?«, fragte Rowarn fassungslos.
    »Wenn wir vor die Wahl gestellt würden: ja«, antwortete Jokim schwer. »Aber wir werden eine Lösung finden, das betrifft Euch nicht ...«
    »O nein.« Rowarn schüttelte heftig den Kopf. »Das kommt überhaupt nicht in Frage. Ich könnte es mir niemals verzeihen, nichts unternommen zu haben. Und ich sage Euch noch etwas: Ich bin aus der Splitterkrone entkommen, und ich habe Heriodon überwunden. Ich bin nach Dubhan gegangen und habe Femris beinahe getötet. Ich habe sogar gegen die Totengeister von Farinvin gekämpft. Denkt Ihr, ich lasse mich von ein paar Strauchdieben und Erpressern aufhalten?«
    »Aber ...«, begann Esdrella, doch Rowarn war nun so in Fahrt, dass er sich nicht mehr unterbrechen ließ.
    »Bin ich Euch in irgendeiner Weise Gehorsam schuldig? Habt Ihr Befehlsgewalt über mich?«
    »Natürlich nicht ...«, begann nun Jokim.
    »Also!«, fiel ihm Rowarn erneut ins Wort. »Dann habt Ihr mir auch nicht vorzuschreiben, was ich zu tun habe. Und ich bin immer noch ein Ritter von Ardig Hall und somit verpflichtet, denen in Not zu helfen.« Er wandte sich Pyrfinn zu. »Kennst du einen geheimen Weg zu den Aalreitern?«
    »Klar. Direkt durchs Gebirge, das dauert nur wenige Stunden.«
    »Gut. Wir müssen so dorthin gelangen, dass ich im Morgengrauen an dem Ort bin, wo sich das Mädchen befindet. Ich brauche das Zwielicht. Kriegst du das hin?«
    Pyrfinn hob die Schultern. »Sicher. Wir brechen um Mitternacht auf. Kommst du im Dunkeln zurecht?«
    »Das ist kein Problem«, erwiderte Rowarn. »Allerdings bin ich dann leider meilenweit zu sehen.«
    »Wir gehen durch den Berg, da gibt es keine Posten der Aalreiter, schließlich ist es unser Reich«, winkte Pyrfinn ab.
    Königin Esdrella hatte Mühe, ihre Fassung zu wahren. Auch Jokim schien überwältigt.
    »Die Aalreiter werden Ausschau nach Euren Soldaten halten«, führte Rowarn aus. »Durch meine Fähigkeit des Zwielichtgehens kann ich zu Mirella gelangen, ohne dass sie mich bemerken. Aber Ihr solltet Euch überlegen, wie weiter mit den Aalreitern verfahren werden soll, wenn Ihr künftig in Sicherheit leben wollt.«
    »Keine Sorge, dazu wird mir etwas einfallen. Jetzt ... hoffe ich nur, dass Euer waghalsiger Plan von Erfolg gekrönt wird. Kommt gesund wieder, und zwar alle drei! Das ist ein königlicher Befehl, der auch für junge Ritter von Ardig Hall gilt.«

    Kurz vor Mitternacht wurde Rowarn von einem Diener geweckt. Er war sofort abmarschbereit und traf Pyrfinn unten auf der Treppe. Die Nacht war klar, und noch niemals hatte Rowarn einen solch überwältigenden Sternenhimmel gesehen. Nicht einmal der riesenhaft erscheinende Mond, der das Land mit silbrigem, hauchgrünem Schein übergoss, konnte das Licht der Sterne überstrahlen. Ishtrus Träne funkelte wie ein riesiger Diamant.
    »Ist der Norden dem Himmel so nah?«, flüsterte Rowarn andächtig und stolperte fast über die nächste

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