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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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ähnlich ergehen«, bemerkte er breit grinsend. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Arlyn so ganz ohne Leidenschaft ist!«
    »Das geht dich gar nichts an«, schnaufte Rowarn. Er atmete innerlich auf, als die Felsen immer näher rückten.
    Endlich hatte Pyrfinn ein Einsehen und wurde langsamer. »Von hier aus führt ein Weg direkt in die Berge. Ich kenne das Höhlensystem genau, es gibt eine gute Verbindung zu den Aalreitern. Dort warten wir aufs Zwielicht, und ich bin äußerst gespannt, was du dann tun wirst.«
    Rowarn rieb sich den Schweiß von der Stirn. »Das weiß ich offengestanden auch noch nicht, zuerst muss ich mich mit der Örtlichkeit vertraut machen. Dann sehen wir weiter. Am besten erzählst du mir jetzt, wer die Aalreiter eigentlich sind.«
    »Menschen«, antwortete der Zwerg. 
    »Und sie heißen Aalreiter, weil ...?«
    »Das wirst du schon sehen. Meistens schwärmen sie noch vor dem Zwielicht aus, was ein großer Vorteil für uns ist. Wir werden rechtzeitig dort sein, sodass du dir einen guten Überblick verschaffen kannst.«
    Erst, als sie unmittelbar davorstanden, konnte Rowarn den Eingang in die Felsen erkennen. So schmal und niedrig, dass ein massiger Zwerg wie Jokim sich gerade so gebückt hindurchquetschen könnte. »Habt ihr keine Sorge, dass die Aalreiter den Weg durch die Berge finden könnten?«
    »Die Wege sind tabu«, erläuterte Pyrfinn. »Schon vor langer Zeit schufen unsere Magier unüberwindliche Barrieren, Fallen und optische Täuschungen. Niemand hat jemals auch nur einen Eingang gefunden, und wenn es so wäre, wäre er im Inneren rasch verloren.«
    »Ich wusste nicht, dass Zwerge magische Geschöpfe sind«, sagte Rowarn erstaunt. »Bei den Menschen gibt es ja Magiebegabte, es ist aber eher selten.«
    »Nun, wir besitzen keine eigenen magischen Kräfte. Doch Lugdur der Listenreiche hinterließ ein paar magische Artefakte, die unserem Schutz dienen. Wir haben gelernt, sie zu nutzen.«
    »So erklärt sich einmal mehr, warum deine Mutter zur Hüterin wurde. Allerdings – sie kann nicht alt genug sein, ihn die ganze Zeit verwahrt zu haben. Wer besaß den Splitter vor ihr?«
    Pyrfinn zog aus einer Nische einen Stab und setzte einen Sonnenkristall ein, den er kurz schüttelte und mit der Hand anwärmte. Schon nach kurzer Zeit begann er zu strahlen. »Ihre Mutter. Der Splitter hat das Leben beider verlängert. Esdrella ist bereits dreihundertfünfzig Jahre alt, aber nach zwergischem Standard körperlich höchstens hundertachtzig.« Er blickte Rowarn über den leuchtenden Stab hinweg an, sein Gesicht war ein Spiel aus Licht und Schatten. »Falls du es wissen willst: ich bin sechsunddreißig. Ein Zwerg wird mit dreißig Jahren erst volljährig. Aber ich laufe schon seit zwanzig Jahren. Du kannst dir vorstellen, dass das meinen Eltern nicht recht war, aber sie konnten sich nicht durchsetzen – ich war immer schneller als sie.« Er schmunzelte.
    »Dann hängen sie deswegen so sehr an deiner Schwester?«, mutmaßte Rowarn.
    »Ja, denn nachdem ich fort war, blieb nur noch sie übrig, und sie wurde am meisten verwöhnt. Erst vor kurzem verließ sie das Haus.« Pyrfinn ging mit dem Stab voran, einen schmalen Gang entlang. Der Sonnenkristall warf einen diffusen Schein an die spröden, rissigen Felswände.
    Schon bald verzweigten sich weitere Gänge, ihr Weg führte sie durch ein verwirrendes System mit wechselnden Richtungen und unterschiedlichen Höhen. Es war allerdings nicht ganz dunkel, Leuchtflechten und Glimmer glitzerten an den Wänden, und grün glühende Spinnenläufer krochen wie dünne, vielfach verzweigte Fäden über das Gestein. Ab und zu blickte Rowarn sich um, seine nachtsichtigen Augen hatten keine Probleme, sich im diffusen Dämmerlicht zurechtzufinden. Allerdings bemerkte er erschrocken, dass der Weg jedes Mal anders aussah, überhaupt nicht so, wie er ihn in Erinnerung hatte.
    »Hätte es irgendeinen Sinn, wenn ich versuchte, mir den Weg zu merken?«, fragte er Pyrfinn, unwillkürlich in gedämpftem Tonfall.
    Der junge Zwerg antwortete munter in normaler Lautstärke: »Nein, das wird dir nicht gelingen. Nur ein Zwerg kann die Barrieren durchschauen. Wir haben sogar farbliche Kennzeichnungen an den Wegen, doch du als Außenstehender kannst sie nicht finden.«
    »Dann muss ich darauf achten, dass wir nicht getrennt werden«, murmelte Rowarn, und ihn gruselte es. Am liebsten hätte er Pyrfinn bei der Hand genommen, oder noch besser, ihn an sich gekettet.
    »Nur die Ruhe, es kann

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