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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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hinuntergleiten.«
    »Du bist verrückt!«, stieß Jelim hervor. »Wir könnten eine Lawine lostreten und uns sämtliche Knochen brechen!«
    Lohir stellte sich an Kalems Seite. »Trittfestigkeit und Gleichgewichtssinn, das hat Olrig doch gesagt, oder? Also ist es ein Teil unserer Ausbildung. Wir schaffen das schon. Und ich glaube nicht, dass es eine Lawine gibt. Hier oben gibt es kaum Schmelze, und noch nicht zu dieser Jahreszeit.«
    »Dein Weg ist zwar sicherer, aber der kostet uns mindestens drei Stunden!« Kalem deutete hinüber zum Pass, der schon fast greifbar nahe schien. »Wenn wir hier runtergehen, sind wir in einer halben Stunde dort, und der Rest ist dann ein Spaziergang.«
    Rayem packte Rowarns Schultern und schüttelte ihn. »Hast du irgendwas von dem mitbekommen, was wir gerade gesagt haben?«
    Rowarn blinzelte und kam langsam wieder zu sich. Er prüfte die Lage, starrte zuerst Jelim, dann Kalem an. »Soll ich das etwa entscheiden?«, rief er. »Zuerst erklärt ihr mich für verrückt, und dann wollt ihr mir die Verantwortung aufdrücken?«
    »Ich habe eine Wette zu gewinnen«, sagte Jelim. »Und du bist Noïruns Knappe.«
    »Na und?« Rowarn seufzte. »Also gut.« Er trat auf den Hang zu, suchte nach geeigneten Möglichkeiten und begann den Abstieg. Überrascht stellte er fest, dass es besser ging als geglaubt. Es war nicht zu steil, und die Eisschicht nicht zu dick und fein verkrustet. Die Schneeschichten darunter wirkten fest miteinander verbacken und trittsicher. Manchmal wurde es zu einer Rutschpartie mit wedelnden Armen oder sogar auf dem Hintern, doch es war machbar. Rowarn kam gut voran. 
    Kalem und Lohir stießen einen begeisterten Jubelschrei aus und waren schon unterwegs. Nun war die Meute nicht mehr aufzuhalten, und bald darauf rutschten und schlitterten sie johlend und kreischend den Hang hinunter.

    Zwei Stunden vor der Dämmerung passierten sie den Galad-Mur, doch sie hielten sich nicht lange damit auf, die erste Aussicht auf das Land Valia zu genießen. Im Tal unter dem Pass stand bereits das Lager mit dem kleinen weißen Zelt des Fürsten, und wie versprochen brannte ein Feuer als Signal bis hierher.
    Von neuer Kraft und Zuversicht erfüllt, rannten sie die Passstraße nach unten. Das war tatsächlich nur noch ein gemütlicher Spaziergang nach all den Strapazen, auch wenn es ordentlich auf die Knie und die Oberschenkelmuskeln drückte.
    Etwa eine Stunde später sprangen sie von den letzten Felsen auf weichen Grasboden herab, kehrten in das helle, warme Frühlingsreich zurück, und liefen lachend und winkend auf das Lager zu, wo sie mit lauten Rufen und wild wedelnden Armen erwartet wurden. Selbst die stolzen Ritter begrüßten die Ankommenden überschwänglich, klopften ihnen auf die Schultern und ließen sie hochleben.
    Jelim kam an Rowarns Seite und packte ihn am Arm. »Wir beide gehen als erstes Bericht erstatten«, sagte sie. Eilig klopfte sie Rowarns immer noch feuchte Kleidung ab und ordnete sie. »Unmöglich siehst du aus, so kann man doch nicht vor den Fürsten treten«, murmelte sie.
    »Na, und du etwa?«, spottete er und half ihr dann gutmütig dabei, sich selbst wenigstens einigermaßen in Ordnung zu bringen.
    Noïrun und Olrig erwarteten sie bereits vor dem Zelt, während die anderen wie eine Horde Wilder im Lager einfielen, sich um das Feuer drängten und um Bier bettelten.
    »Wie viele?«, fragte der Fürst knapp.
    Jelim strahlte und hielt Olrig die Hand mit nach oben gerichteter Fläche hin. »Etwa zweihundert Verletzungen, Hautabschürfungen, Schnittwunden und dringend behandlungsbedürftige Füße, mehrere leichte Knochenbrüche, hauptsächlich Finger, und ein oder zwei Gehirnerschütterungen«, antwortete sie lässig. »Aber keine Verluste.« Sie grinste den Kriegskönig an. »Einhundertfünfzig.«
    Olrig brummte und zog einen kleinen Beutel Münzen hervor, den er in ihre Hand legte. Seine Augen allerdings funkelten ebenfalls vor Freude. Diese Wette verlor er offensichtlich gern.
    Und Rowarn sah Noïrun zum ersten Mal seit dem Aufbruch lächeln, glücklich und erleichtert. »Gut«, sagte er, und das war vermutlich das größte Lob, das man von ihm erwarten konnte.
    »Und ich bin aufgeflogen«, gestand Jelim freimütig und machte ein verdutztes Gesicht, als nun Noïrun Olrig die Hand hinhielt, der sich knurrend von einem zweiten Beutel verabschiedete. »Ihr – Ihr wettet auch?«, stammelte sie verwirrt.
    »Glaubst du, ihr habt allein das Recht dazu?« Die Augen des

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