Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
Träne war der Schutz aller Reisenden zu Lande und zu Wasser, vielleicht selbst in der Luft, denn wer dem Stern folgte, fand immer eine Stadt, einen Brunnen, ein Licht in der Dunkelheit noch im tiefsten Wald.
    Rowarn schloss die Augen und schlief ein.

    Er erwachte, als ihn jemand am Arm berührte. Rowarn fuhr auf. Der Mond war inzwischen aufgegangen, das Feuer zu einem fernen Flackern herabgesunken, alle Geräusche verstummt, und er starrte in Morwens Gesicht.
    »Was tust du hier?«, flüsterte er erschrocken. »Du weißt, dass das streng verboten ist ...« 
    »Mach dir keine Gedanken«, wisperte sie. »Mein Vater hat sich heute mehrere Tropfen Ushkany gegönnt und wird längst schnarchen.« Sie wollte ihre Hand unter sein Hemd schieben, aber Rowarn zuckte zurück. Ihm blieb fast das Herz stehen. Entsetzt flüsterte er: »Dein ... dein Vater ? Du ... sprichst du etwa v-von – Fürst Noïrun?«
    »Klar, von wem denn sonst?«, sagte sie verwundert.
    Rowarn war mit einem Satz aus den Decken. »Bist du denn völlig irre?«, keuchte er heiser, die Augen weit aufgerissen. »Du kannst doch nicht einfach zu mir ... mit mir ... und dann auch noch ... als seine Tochter ...«
    Morwen hob die ebenmäßig geschwungenen Brauen. »Rowarn, ich bin fünfundzwanzig«, sagte sie geduldig. »Andere haben in meinem Alter schon drei Kinder. Ich entstamme einer flüchtigen Liebschaft, als mein Vater noch sehr jung war und von seinem Vater zur Ausbildung im Kriegshandwerk in die beste Schule Valias geschickt worden war. Meine Mutter hat mir meine Herkunft nie verheimlicht, und als ich alt genug war, bin ich einfach zu ihm gegangen und habe mich um Aufnahme in seine Schar beworben – als Fährtenleserin. Weil mein Talent ihn überzeugte, nahm er mich auf, und er akzeptierte auch, dass ich seine Tochter bin, von der er bis dahin nichts wusste. Das ist alles, mehr gibt es da nicht zwischen uns. Wahrscheinlich bin ich nicht mal sein einziges Kind aus dieser Zeit. Glaub mir, dir bringt er mehr väterliche Gefühle entgegen als mir.«
    »Umso schlimmer!«, wimmerte Rowarn in heller Panik. »Er wird mich umbringen! Aufhängen! Strangulieren! Und noch Schrecklicheres ...«
    »Solange du dich nicht aufführst wie ein altes Waschweib, dem man die Wäsche gestohlen hat, wird er es nie erfahren.« Morwen packte ihn am Hemd und zog ihn mit erstaunlicher Kraft, die so gar nicht zu ihrer schmalen Erscheinung passte, zu sich und auf die Decke. Sie drückte ihn nieder und beugte sich über ihn. »Die Nacht wird nicht länger, und ich habe schon genug Zeit auf der Suche nach dir vergeudet«, murmelte sie an seinen Lippen. »Also halt endlich den Mund und setze lieber deinen prächtigen männlichen Körper dafür ein, wofür er gedacht ist: ein einsames Mädchen wie mich zu erfreuen.«
    Dann küsste sie ihn, und sein Widerstand brach umgehend zusammen. Er legte die Arme um sie und fing an, sie ebenfalls zu küssen. Schnell erinnerte er sich, wie das ging, auch wenn es schon Jahre her zu sein schien, dass er zuletzt geküsst hatte. Seine Lebensgeister, die er nach all den Strapazen für immer verloren geglaubt hatte, erwachten ebenfalls. Morwen kicherte leise, als ihre Hand endlich ungehindert auf Wanderschaft gehen durfte und schließlich innehielt. »Wie erfreulich«, wisperte sie.
    Er hielt ihre Hand fest. »Runter mit den Sachen«, versetzte er rau. »Ich will dich sehen, nicht nur fühlen.«
    Ihre Augen blitzten im fernen Feuerschein auf. Der Mond umrahmte zart die Umrisse ihres schmalen Gesichtes. Flink öffnete sie ihre Kleidung und streifte sie ab. Rowarn richtete sich auf und zog sein Hemd aus, dann verharrte er und betrachtete Morwens blasse, matt beschienene Haut, über die ihre Haare in dichten Wellen fielen. 
    Vorsichtig zeichnete er die Konturen ihrer kleinen, straffen Brüste nach und küsste andächtig ihre aufgerichteten Spitzen, während er seine Hände über Morwens Körper gleiten ließ. »Wie konnte ich dich je für einen Jungen halten«, raunte er staunend, und ein Leuchten trat in seine Augen, dass Morwen erschrocken sagte: »Schließ die Augen! Dieses Leuchtfeuer könnte jeden Moorläufer anlocken, der nicht blind ist ...«
    Rowarn lachte leise und ließ sich zurücksinken, die Augen halb geschlossen. 
    Morwen kauerte sich über ihn und strich sanft über seine glatte Brust. »Du bist ein Wunder, Rowarn«, wisperte sie, »wie eine Perle in der Dunkelheit. Ich habe noch nie jemanden wie dich gesehen ...«
    »Genug der Worte«,

Weitere Kostenlose Bücher