Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
Fürsten blitzten wie Smaragde, und seine Augenfältchen hatten sich vertieft. »Gut gemacht.« Er wandte sich ab und winkte Rowarn. »Komm, Junge.«
    Rowarn folgte ihm ins Zelt. »Was soll ich tun, Herr?«, fragte er. Im Augenblick fühlte er sich, als könnte er Bäume ausreißen. Die schreckliche Vision auf dem Berggipfel war verblasst, verdrängt, vergessen angesichts des Hochgefühls, Valia auf diesem harten Weg erreicht zu haben; nun war bestimmt auch alles andere zu schaffen.
    »Nichts.« Noïrun lehnte sich an den Tisch und musterte ihn prüfend.
    Rowarn erschrak zutiefst. »Oh ...«, machte er verstört.
    Aber der Fürst winkte ab. »Du hast heute frei, Rowarn. Nimm dir Zeit und schlaf dich vor allem endlich einmal aus. Keine Übungen heute mit Jelim.«
    »Ich ...« Rowarn wurde knallrot. »Ihr habt es gewusst?«
    »Ich weiß alles, was vor sich geht«, versetzte Noïrun ruhig. »Ich wäre ein schlechter Anführer, wenn mir das entgangen wäre. Sie hat es mir übrigens nicht gesagt, falls du sie verdächtigen solltest.« Er lächelte. »Soldaten können sich noch so spinnefeind sein, gegen ihren Befehlshaber halten sie alle zusammen. Sie würde dich nie verraten, so wie du sie nicht verraten hast.« Er legte den Kopf schräg. »Läuft da etwas zwischen euch?«
    Darauf konnte Rowarn antworten, ohne zu erröten. »Nein, Herr, nicht das Geringste.«
    »Dann also Rayem«, brummte Noïrun und nickte für sich. »Dachte ich es mir doch.«
    »Ihr wisst seinen Namen?«, stieß Rowarn entgeistert hervor. Und dass ausgerechnet Jelim und Rayem ... das war ihm völlig entgangen!
    »Natürlich. So schnell werde ich unser Abenteuer in Madin nicht vergessen. Etwas derb, aber ein guter Junge. Wird ein gestandener Soldat.« Noïrun goss eine goldfarbene Flüssigkeit aus einem Krug in zwei Becher und reichte Rowarn einen. »Du wirst anständig essen und darauf achten, dass du alles drinbehältst«, fuhr er fort. »Ich meine es ernst. Morgen brechen wir zum Hauptlager auf.«
    Rowarn, der vorsichtig an dem Getränk genippt hatte und sich dann zurückhalten musste, um nicht vor Begeisterung den ganzen Becher auf einmal hinunterzukippen, sah verwundert auf.
    »Wir werden bereits erwartet«, erklärte Noïrun. »Aus dem ganzen Westen sind neue Rekruten eingetroffen. Wir werden dort etwa zwölf Tage bleiben, um euch auszubilden, wobei neben der Grundausbildung auch die Spezialausbildungen beginnen. Dann teilen wir uns auf und reiten getrennt nach Ardig Hall. Doch dazu später. Für dich ist erst einmal von Bedeutung, dass du mit der Schwertausbildung weitermachst. Gleichzeitig sollst du das Kämpfen zu Pferde lernen, mit Lanze und Speer. Dein kleiner Wallach wird das entsprechende Rüstzeug erhalten und mit dir zusammen lernen. Ein sehr gutes Pferd, übrigens, aber das ist auch kaum verwunderlich. Es werden lange Tage werden, denn wir haben bedauerlich wenig Zeit, aber ich kann es nicht ändern. Wir müssen die Übungen eben auf dem Weg nach Ardig Hall fortsetzen.«
    »Und meine Aufgaben als Knappe?«, fragte Rowarn.
    »Sprich dich mit deinen Lehrmeistern ab, damit du deine Pflichten nicht vernachlässigst. Du kennst inzwischen meinen Rhythmus und weißt, was ich verlange.« Der Fürst hob den Becher, und Rowarn tat es ihm hastig gleich. »Beweise mir, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.«
    Rowarn schlug die Augen nieder. Der Wein schwappte auffordernd in seinem Gefäß und spiegelte das flackernde Licht der Fackeln. Draußen wurde es allmählich dunkel. Er trank den Becker leer.
    »Es ist Rache, nicht wahr?«, sagte der Fürst leise. »Nur Rache kann ein so starker Antrieb sein.«
    »Nicht auch Gier?«, murmelte Rowarn ablenkend. »Femris gibt niemals auf.«
    »Wer weiß? Niemand von uns kennt ihn. Er tritt nur selten in Erscheinung. Er scheint nur einen einzigen Gedanken zu haben, der in ihm brennt wie ein unauslöschliches Feuer. Doch vielleicht ist es die Finsternis, die ihn dazu treibt, die ihn in ihren Klauen hält als Werkzeug.« Noïrun näherte sich seinem Knappen. »Die Finsternis ist immer nahe, Rowarn«, flüsterte er. »Und in dir ist große Dunkelheit.«
    Rowarn wich seinem Blick aus. »Die Finsternis ist mein Feind«, wisperte er.
    Noïrun nahm ihm den leeren Becher ab und kehrte zu seinem Tisch zurück. »Genieß den Abend, das ist ein Befehl«, sagte er und machte eine Geste, die Rowarn anzeigte, dass er sich entfernen sollte.

    Draußen schnappte Rowarn nach Luft. Sein Hochgefühl war fort,

Weitere Kostenlose Bücher