Die Chronistin
ruhige Entwicklung gefördert werden soll. Unabhängig davon entsprechen die Beschreibungen des universitären bzw. studentischen Lebens den historischen Tatsachen.
Bei der Schilderung des Alltagslebens im mittelalterlichen Paris habe ich auf viele zeitgenössische Quellen und Bilder zurückgegriffen. Manches klingt dabei unglaublich modern: Das Bedauern z.B., dass die Pariser Frauen nicht mehr kochen wollen und sich stattdessen fertig gebratene, krosse Hühnchen kaufen, habe ich zwar dem fiktiven Magister Jean-Albert in den Mund gelegt, es entspricht aber – wie viele andere Äußerungen – zeitgenössischen Zitaten. Auch die genannten Straßen und Plätze entsprechen den originalen Stadtplänen des mittelalterlichen Paris.
Ebenso an zeitgenössischen Quellen orientieren sich die Schilderung der religiösen Mentalität, des klösterlichen Lebens und vor allem der medizinischen Kenntnisse von Sophia bzw. Ihrer Behandlungsmethoden.
Dass auch eine Frau darin sehr bewandert sein konnte, ist keineswegs aus der Luft gegriffen: Ein Jahrhundert später, als ein Streit darüber ausbrach, wer sich Medicus nennen dürfte, und dies ausschließlich von den studierten Doktoren beansprucht wurde, trat vor Gericht eine berühmte Pariser Ärztin auf, die ihre Behandlungserfolge mit der Aussage vieler – mittlerweile geheilter – Patienten belegte und die akademische Ärzteschaft solcherart blamierte.
Alles in allem ist Sophias Geschichte in vielem sehr modern und mehr im Lichte der Gegenwart entwickelt als im »finsteren« Mittelalter. Ich habe jedoch die Kulisse ihres Lebens und die Konflikte, in die sie gestoßen wird, so geschildert, wie sie der damaligen Wirklichkeit und den historischen Ereignissen sehr nahe kommen.
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