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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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geschäftigen und frechen Manis – wenn sie sich während der Arbeit die Zeit zum Aufschauen und ihn zur Kenntnis nahmen.
    Wenn jemand den Mond vor den beiden zweifelhaften Organismen retten kann, die sich uns nähern, machte Ignatz sich klar, dann ich. Es ist meine Bestimmung.
    »Es ist keine Welt, es ist nur ein Mond«, sagte Elsie mit kalter Geringschätzung. Sie stand neben den Müllverbrenner und zog die Kleider an, die sie am Abend zuvor getragen hatte. Sie trug sie jetzt seit einer Woche, und Ignatz fiel – nicht ohne eine Spur von Wohlbehagen – auf, daß sie sich alle Mühe gab, auf dem Weg, eine Heb zu werden, voranzukommen. Es würde nicht mehr viel erfordern.
    Und es war eine gute Sache, ein Heb zu sein. Weil die Hebs den Reinen Weg gefunden und sich des Unnötigen entledigt hatten.
    Er öffnete die Hüttentür und trat wieder in den kalten Morgen hinaus.
    »Wo gehst du hin?« kreischte Elsie hinter ihm her.
    »Zur Konferenz«, sagte Ignatz. Er zog die Tür hinter sich zu und machte sich, die Katzen im Schlepptau, auf den Weg, um Omar Diamond zu finden, seinen Schizo-Kollegen. Mit Hilfe seiner psionischen, übernatürlichen Kräfte teleportierte Ignatz von hier nach da über den Mond hinweg, bis er Omar endlich fand. Er saß im Rat von Adolfville mit den Vertretern der einzelnen Clans zusammen. Ignatz levitierte zum sechsten Stock des großen Steingebäudes hinauf, bumste gegen das Fenster und klopfte, bis man ihn bemerkte und kam, um ihm zu öffnen.
    »Großer Gott, Ledebur«, sagte Howard Straw, der Mani-Delegierte. »Sie riechen wie ein Ziegenbock. Zwei Hebs zugleich in einem Raum! Kotz!« Er wandte allen anderen den Rücken zu, ging zurück, starrte Löcher in die Luft und kämpfte darum, seine Mani-Verärgerung zurückzuhalten.
    Gabriel Baines, der Vertreter der Paras, sagte zu Ignatz: »Was ist der Zweck dieses Eindringens? Wir halten hier eine Sitzung ab.«
    Ignatz Ledebur kommunizierte schweigend mit Omar Diamond und berichtete ihm von der Dringlichkeit ihres Vorgehens. Diamond hörte ihn, stimmte zu und kombinierte schlagartig ihre Fähigkeiten. Zu zweit verließen sie den Sitzungssaal. Ignatz und Diamond begaben sich zusammen über einen mit Gras bewachsenen Platz, auf dem Pilze wuchsen. Eine Zeitlang sagte keiner von ihnen etwas. Sie unterhielten sich, indem sie über die Pilze traten.
    Schließlich sagte Diamond: »Wir waren schon dabei, die Invasion zu diskutieren.«
    »Sie werden in Gandhitown landen«, sagte Ignatz. »Ich hatte eine Vision. Die Ankömmlinge werden…«
    »Ja, ja«, sagte Diamond gereizt. »Wir wissen, daß sie die Macht der Unterwelt haben. Ich habe die Delegierten mit dieser Tatsache bekannt gemacht. Chronische Kräfte können nichts Gutes bringen, weil sie schwer sind. Wie die dingliche Animae, die sie sind, werden sie in der Erde versinken und im Leib des Planeten steckenbleiben.«
    »Des Mondes«, sagte Ignatz und kicherte.
    »Na, dann des Mondes.« Diamond schloß die Augen und ging ohne zu stolpern weiter, auch wenn er nicht mehr sehen konnte, wohin sie traten. Ignatz wurde klar, daß er sich zeitweilig in eine bewußte Katatonie zurückgezogen hatte. Dazu waren alle Schizos fähig; deshalb sagte er nichts und wartete ab. Als Omar Diamond stehenblieb, murmelte er etwas, das Ignatz nicht verstand.
    Ignatz seufzte und nahm auf dem Boden Platz. Omar Diamond blieb in Trance neben ihm stehen. Alles war still, abgesehen vom leisen Rascheln der Bäume, die sich am Ende der Wiese erhoben.
    Diamond sagte urplötzlich: »Vereinigen Sie Ihre Kräfte mit den meinen, dann werden wir die Invasion so klar vor uns sehen, als…« Seine Worte wurden erneut zu einem geheimnisvollen Murmeln. Ignatz – auch Heilige konnten Verärgerung verspüren – seufzte erneut. »Nehmen Sie Verbindung mit Sarah Apostoles auf«, sagte Diamond. »Zu dritt könnten wir einen Ausblick auf den Gegner gewinnen, der so real ist wie der tat sächliche. Wir werden den Feind und seine Ankunft kontrollieren.«
    Ignatz sandte eine Geisteswelle aus und berührte Sarah Apostoles, die in ihrer Hütte in Gandhitown schlief. Er spürte, wie sie erwachte, sich rührte, etwas murmelte und stöhnte, als sie aus der Koje stieg und auf die Beine kam.
    Er und Omar warteten geduldig, und plötzlich tauchte Sarah auf. Sie trug einen Herrenmantel, Herrenhosen und Tennisschuhe. »Ich hatte gestern nacht einen Traum«, sagte sie. »Gewisse Kreaturen schwebten in der Nähe umher und trafen Vorbereitungen, sich zu zeigen.«

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