Die Clans des Alpha-Mondes: Roman
legale Weise alphanisches Territorium wird, wie die Gesetze und so weiter es vorschreiben. Ich verstehe sie zwar nicht, aber die Alphaner verstehen sie, und die Terraner auch. Als Gegenleistung…« Er ließ Chuck keinen Moment aus den Augen; sein Blick wankte nicht eine Sekunde, er saugte sich an ihm fest. »… werden die Alphaner ihnen die zivile Freiheit ihrer Clans garantieren. Keine Einweisung. Keine Therapie. Man wird euch nicht wie Schwachköpfe behandeln, sondern wie reguläre Kolonisten, die eigenes Land haben und sich in Handel und Produktion engagieren können – wie immer ihr es wollt.«
»Sagen sie nicht ihr«, sagte Chuck. »Ich gehöre nicht zu den einheimischen Clans.«
»Glauben Sie, die Leute werden darauf eingehen, Rittersdorf?«
»E-ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.«
»Natürlich wissen Sie’s. Sie waren doch schon mal hier, in Gestalt des ClA-Simulacrums. Unser Spitzel beim CIA hat uns über jeden Schritt informiert, den Sie getan haben.«
Also gab es doch einen Hentman-Mann beim CIA. Er hatte recht gehabt; der CIA war unterwandert. Aber das war auch nur gerecht.
»Sehen Sie mich nicht so an«, sagte Hentman. »Der CIA hat auch einen Spitzel in unseren Reihen, das wissen Sie doch. Leider ist es mir nie gelungen, ihn zu entlarven. Manchmal glaube ich, es ist Jerry Feld; manchmal glaube ich, es ist Dark. Jedenfalls hat unser Mann beim CIA uns gesteckt, daß man Sie beurlaubt hat – da haben wir Sie natürlich ziehen lassen. Von welchem Nutzen wären Sie für uns gewesen, wenn Sie Ihre Frau auf Alpha III M2 nicht mehr hätten erreichen können? Ich meine, wir wollen doch vernünftig bleiben.«
»Und durch den Agenten in Ihrer Organisation…«, sagte Chuck.
»… wußte der CIA innerhalb von Minuten, daß ich die Drehbuchidee verworfen und Sie fallengelassen hatte; also zog man los, um mich einzukasteln, wie Sie’s in der Zeitung gelesen haben… Aber natürlich wußte ich durch meinen Spitzel, daß sich das Fallbeil über mich herabsenkte, deswegen bin ich abgehauen. Und der CIA-Mann, der bei mir sitzt, hat seinen Chefs gesteckt, daß ich Terra verlassen habe. Nur wußte er nicht genau, wohin ich wollte. Nur Cherigan und Feld wußten es.« Hentman sagte sibyllinisch: »Vielleicht werde ich nie erfahren, wen der CIA bei mir eingeschleust hat. Es ist auch jetzt nicht wichtig. Ich wickle meine Geschäfte mit den Alphanern immer im geheimen ab. Selbst die Angehörigen meines Stabes wissen nichts, weil ich natürlich von Anfang an wußte, daß man uns unterwandert hat.« Er schüttelte den Kopf. »Ist das nicht ein Scheiß?«
»Wer ist Ihr Mann beim CIA?« fragte Chuck.
»Jack Elwood.« Hentman grinste schief und etwas schadenfroh über Chucks Reaktion. »Was glauben Sie, hat Elwood dazu veranlaßt, Ihnen das Schiff zu geben? Ich habe ihn angewiesen, es herauszurücken. Ich wollte, daß Sie hier sind. Warum, glauben Sie, hat Elwood Sie so hart gedrängt, das Mageboom-Simulacrum zu steuern? Es war von Anfang an ein Bestandteil meiner Strategie. Aber jetzt sagen Sie mir, wie die hiesigen Clans funktionieren und welchen Weg sie einschlagen werden.«
Kein Wunder, daß Hentman und seine Autoren in der Lage gewesen waren, das sogenannte »Drehbuch« zusammenzustöppeln, das sie ihm in den Schoß geworfen hatten. Durch Elwood hatten sie alle Geheimnisse gekannt, wie Hentman nun zugab.
Aber es stimmte nicht absolut. Elwood hatte die HentmanOrganisation zwar von der Existenz des Mageboom-Simulacrums informieren und in Kenntnis setzen können, worin seine Aufgaben bestanden und wer es steuerte, aber das war auch alles. Elwood kannte den Rest nicht.
»Zugegeben, ich war schon einmal hier«, sagte Chuck, »und habe einige Zeit hier verbracht, aber das war in der Heb-Siedlung, und die ist nicht repräsentativ. Die Hebs stehen am Ende der Skala. Ich habe nicht das geringste Wissen über die Paras und Manis – und sie sind diejenigen, die hier das Sagen haben.« Ihm fiel Marys brillante Situationsanalyse ein, ihre Erläuterung des auf Alpha III M2 gültigen verwickelten Kastensystems. Sie hatte sich als korrekt erwiesen.
Hentman sagte mit festem Blick: »Wollen Sie es nicht mal versuchen? Ich persönlich bin davon überzeugt, daß die ganze Bande hier etwas zu gewinnen hat. Würde ich dazugehören, würde ich das Angebot annehmen. Die Alternative besteht darin, sich zwangsweise in Behandlung zu begeben – und damit hat es sich. Entweder dies oder das… Bringen Sie es ihnen so bei. Dann sage
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