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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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ein, wer sie war. Patty Weaver. Hentman war während seiner Flucht aus dem Sol-System vorausschauend genug gewesen, zumindest eine seiner Geliebten mitzunehmen.
    »Hier rein«, sagte Hentman und öffnete eine Tür.
    Als sie im Inneren der kahlen, kleinen Kabine waren, schloß er die Tür und fing an, äußerst nachdenklich und ungeduldig auf und ab zu gehen. Im Moment sagte er noch nichts; er schien schwer beschäftigt zu sein. Hin und wieder vibrierte das Schiff unter einer neuen Attacke. Einmal wurden die Deckenleuchten ziemlich matt, doch das Licht kehrte kurz darauf zurück. Hentman schaute hoch, dann nahm er den Schritt wieder auf.
    »Rittersdorf«, sagte er schließlich, »ich hatte keine andere Wahl. Ich mußte…« Jemand klopfte an die Tür. Hentman öffnete sie einen kleinen Spalt. »Ach, du bist es.«
    Draußen stand, mit einem offenen Baumwollhemd bekleidet, das ihr hinten aus der Hose hing, Patty Weaver und sagte: »Ich wollte mich nur bei Mr. Rittersdorf entschuldigen, weil…«
    »Verschwinde«, sagte Hentman und schloß die Tür. Er drehte sich um und sah Chuck an. »Ich mußte zu den Alphanern überlaufen.« Auf seiner Stirn erschienen dicke Schweißperlen, aber er machte sich nicht die Mühe, sie fortzuwischen. »Können Sie’s mir verübeln? Der gottverdammte CIA hat meine Fernsehkarriere ruiniert. Ich habe auf Terra nichts mehr zu besehen. Wenn es mir gelingt…«
    »Sie hat tolle Brüste«, sagte Chuck.
    »Wer? Patty? O ja.« Hentman nickte. »Na ja, es liegt an den Operationen, die man in Hollywood und New York vornimmt. Jetzt schwellen sie mehr vor Wut statt wegen der Vergrößerung, aber sie hat’s auch machen lassen. Sie hätte großartig in der Show gewirkt. Schade, daß es nicht geklappt hat, wie viele andere Dinge auch. Wissen Sie, beinahe wäre ich nämlich nicht aus Brahe City rausgekommen. Der CIA hat geglaubt, er hätte mich, aber natürlich habe ich mich verdünnisiert. Im letzten Augenblick.« Er sah Chuck nervös und leicht anklagend an. »Wenn es mir gelingt, den Alphanern Alpha III M2 zuzuschustern, bin ich rehabilitiert. Dann kann ich den Rest meines Lebens in Frieden verbringen. Schaffe ich es nicht – gelingt es Terra, den Mond zu übernehmen –, ist der Ofen aus.« Er sah jetzt müde und deprimiert aus und wirkte wie eingeschrumpft. Chuck erkannte, daß all dies zuviel für ihn gewesen war. »Was sagen Sie dazu?« murmelte Hentman. »Äußern Sie sich.«
    »Hmm«, machte Chuck.
    »Soll das etwa ein Kommentar sein?«
    »Wenn Sie glauben, ich hätte immer noch Einfluß auf meine ExFrau und ihr TERPLAN-Gutachten über die hiesigen Zustände…«
    »Nein«, sagte Hentman und nickte knapp. »Ich weiß, daß Sie ihre Entscheidung in diesem Unternehmen nicht beeinflussen können. Wir haben gesehen, wie sie sich dort unten gegenseitig beschossen haben. – Wie die Tiere.« Er setzte eine finstere Miene auf, und seine Energie kehrte zurück. »Sie haben nicht nur meinen Schwager Cherigan umgebracht, Sie sind auch bereit – das heißt, Sie sind wild darauf –, Ihre Frau zu töten… Was für ein Leben führen Menschen wie Sie eigentlich? So was habe ich noch nie gesehen. Und außerdem haben Sie mich noch an den CIA verpfiffen.«
    »Weil die guten Geister uns verlassen haben«, bot Chuck ihm eine Erklärung an.
    »Kleister? Was denn für ein Kleister ?« Hentman rümpfte die Nase.
    »Da draußen wird Krieg geführt. Soviel kann man sagen. Vielleicht erklärt das einiges. Und wenn nicht…« Chuck zuckte die Achseln. Es war das beste, was er tun konnte.
    »Das pummelige Mädchen, mit dem sie da draußen gelegen haben«, sagte Hentman. »Da draußen, als Ihre Ex auf Sie geschossen hat… Sie gehört zu den einheimischen Schwachköpfen, nicht wahr? Aus den hiesigen Siedlungen?« Er musterte Chuck mit scharfem Blick.
    »Man könnte es so sagen«, erwiderte Chuck zögernd; das Wort, das Hentman gewählt hatte, gefiel ihm nicht besonders.
    »Können Sie durch sie den regierenden interstädtischen Rat erreichen?«
    »Könnte schon sein.«
    »Es ist der einzige gangbare Weg«, sagte Hentman. »Mit oder ohne Ihren verdammten Kleister, welchen Sie auch ins Auge gefaßt haben. Bringen Sie die Dame dazu, daß der Rat sich trifft und Ihre Vorschläge anhört.« Hentman raffte sich auf und sagte mit fester Stimme: »Sagen Sie ihnen, sie sollen sich um alphanischen Schutz gegen Terra bemühen. Sagen Sie ihnen, sie sollen die Alphaner bitten, hierherzukommen und den Mond zu besetzen. Damit er auf

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