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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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an die Tür. »Mr. Hentman?«
    Bunny Hentman öffnete die Tür. Gerald Feld trat rasch ein.
    »Mr. Hentman, wir haben telepathische Gedankenausstrahlungen des ganymedischen Schimmelschleims aufgefangen. Er hält sich irgendwo in der Nähe des Schiffes auf und bittet darum, daß man ihm erlaubt…« Er warf Chuck einen Blick zu. »… bei Rittersdorf zu sein. Er sagt, er möchte ›sein Schicksal teilen‹.« Feld verzog das Gesicht. »Er macht sich offenbar große Sorgen um ihn.« Er schaute angewidert drein.
    »Laß das verdammte Ding rein«, wies Hentman ihn an. Als Feld wieder ging, sagte er zu Chuck: »Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung, was nun aus Ihnen wird, Rittersdorf. Sie haben es offenbar irgendwie geschafft, aus Ihrem Leben in jeder Hinsicht ein Tollhaus zu machen. Ihre Ehe, Ihr Job… Ihre lange Reise hierher, und dann das Verwerfen Ihrer Absichten… Was ist mit Ihnen los?«
    »Ich glaube, die guten Geister sind wieder da«, sagte Chuck. Es sah jedenfalls so aus – angesichts der Tatsache, daß er Hentmans Angebot in Sachen Mary im allerletzten Moment zurückgewiesen hatte.
    »Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Vom Heiligen Geist«, sagte Chuck, »der in jedem Menschen wohnt. Er ist nur schwer zu finden.«
    »Warum füllen Sie das Vakuum nicht mit etwas Edlem?« fragte Hentman. »Etwa damit, daß Sie die Tröpfe von Alpha III M2 vor der zwangsweisen Hospitalisierung bewahren? So könnten Sie sich zumindest am CIA rächen. Auf meinem Schiff befinden sich ein paar hochkarätige alphanische Militärs… Sie könnten innerhalb weniger Stunden eine offizielle Streitmacht herbeirufen, um auf legale Weise von diesem Mond Besitz zu ergreifen. Natürlich hängen hier auch terranische Kriegsschiffe herum, aber das beweist nur, wie vorsichtig der Fall behandelt werden muß. Als Ex-CIA-Mann könnten Sie sich doch irgendeinen Schleichweg einfallen lassen.«
    »Ich frage mich«, sagte Chuck, »was es wohl für ein Gefühl wäre, den Rest meines Lebens auf einem Mond zu verbringen, auf dem nur Psychopathen hausen.«
    »Wie zum Teufel glauben Sie, haben Sie bisher gelebt? Ich kann die Beziehung, die Sie zu Ihrer Frau haben, jedenfalls nur als psychopathisch bezeichnen. Sie werden’s auch noch schnallen; Sie werden irgendeine Braut finden, die Mary im Bett ersetzen kann. Als unsere Leuchtrakete hochging, hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf eine Frau, mit der sie gerade kuschelten. Sie ist wohl nicht übel, wie?«
    »Annette Golding«, sagte Chuck, »ist eine polymorphe Schizophrene.«
    »Yeah. Aber würde das was ändern, hm?«
    Chuck sagte nach einer Pause: »Möglicherweise nicht.« Er war zwar kein Experte, aber Annette war ihm nicht sonderlich krank erschienen. Tatsächlich kam sie ihm viel weniger krank vor als Mary. Aber natürlich kannte er Mary besser. Also…
    Erneut donnerte jemand gegen die Tür. Sie öffnete sich, und Gerald Feld sagte: »Mr. Hentman, wir haben die Identität des Individuums enthüllt, das uns angreift. Es ist das CIA-Simulacrum Daniel Mageboom.« Er erklärte: »Der ganymedische Schimmelschleim hat es uns verraten, weil wir ihn hereingelassen haben. Ich habe eine Idee.«
    »Ich habe die gleiche«, erwiderte Hentman. »Und wenn du eine andere hast, will ich sie gar nicht erst hören.« Er drehte sich zu Chuck um. »Wir werden Jack Elwood im CIA-Büro in San Francisco kontaktieren. Wir sorgen dafür, daß er den Operator abzieht, der das Simulacrum steuert, wer immer es auch ist. Wahrscheinlich Petri.« Hentman war offenbar völlig über die Arbeitsweise des CIA-Büros in San Francisco im Bilde. »Dann, Rittersdorf, werden Sie die Steuerung des Simulacrums von hier aus übernehmen. Solange der Funkkontakt aufrechterhalten bleibt, können Sie es bringen. Wir brauchen im Grunde nur eine Handvoll Informationen. Sie ziehen das Ding einfach ab und schicken es in die Wüste. Werden Sie wenigstens das tun?«
    »Warum sollte ich?« sagte Chuck.
    Hentman sagte blinzelnd: »W-weil es sonst mit seinem verdammten Laser irgendwann an unser Energielager rankommt und uns alle in die Luft jagt; deswegen!«
    »Und wenn es dazu kommt«, machte Feld Chuck klar, »kommen Sie mit um. – Sie und Ihr ganymedischer Schimmelschleim.«
    »Wenn ich vor dem Hohen Rat dieses Mondes rede«, sagte Chuck zu Hentman, »und die Einheimischen bitte, um alphanischen Schutz zu ersuchen, und sie tun es… könnte es zwischen Terra und Alpha zu einem neuen Krieg kommen.«
    »Aber nein, zum Teufel«, sagte Hentman

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