Die Clans des Alpha-Mondes: Roman
eindringlich. »Soviel Wert legt Terra nun auch nicht auf diesen Mond. Das Unter nehmen Fünfzig Minuten ist nicht mehr als ein kleiner Einfall am Rande; nichts von Wichtigkeit. Glauben Sie mir, ich habe eine Menge Kontakte, ich weiß es. Wenn Terra wirklich auf den Mond aus wäre, wäre man schon vor Jahren hier gelandet. Stimmt’s?«
»Es stimmt, was er sagt«, sagte Feld. »Unser Mann bei TERPLAN hat es erst vor kurzem nachgeprüft.«
»Ich glaube, die Idee ist gut«, sagte Chuck.
Hentman und Feld stießen einen sichtlich erleichterten Seufzer aus.
»Ich werde nach Adolfville gehen«, sagte Chuck, »und wenn es mir gelingt, die Clans zur neuerlichen Einberufung ihres Hohen Rates zu bewegen, werde ich ihnen die Idee darlegen. Aber ich bin fest entschlossen, es auf meine Weise zu tun.«
»Was soll das heißen?« fragte Hentman nervös.
»Ich bin weder ein Politiker noch jemand, der öffentliche Reden hält«, sagte Chuck. »Mein Job besteht im Schreiben von Programmen für Simulacren. Wenn ich Kontrolle über Mageboom habe, lasse ich ihn vor dem Rat auftreten. Ich könnte ihm bessere Sätze und bessere Argumente einspeisen, als ich wahrscheinlich selbst vortragen könnte.« Und außerdem – doch das verschwieg er – war er in Hentmans Schiff viel, viel sicherer als in Adolfville. Weil das terranische Militär nämlich jeden Augenblick den Abwehrschirm der Manis knacken konnte – und seine erste Handlung dann darin bestünde, den Interclan-Rat Mores zu lehren. Jemand, der in diesem Moment vor dem Rat stand und vorschlug, dem alphanischen Imperium die Treue zu schwören, kam sehr wahrscheinlich nicht mit heiler Haut davon. Man würde den Vorschlag – zumal er auch noch von einem terranischen Bürger kam – korrekterweise als Hochverrat einstufen.
Im Grunde, wurde Chuck mit einem Schock klar, tue ich nichts anderes, als zu Hentman überzulaufen.
Die Gedanken des Schimmelschleims erreichten und beruhigten ihn. »Sie haben eine kluge Wahl getroffen, Mr. Rittersdorf. Zuerst ihr Entschluß, Ihre Frau leben zu lassen, und jetzt dies. Wenn uns wirklich das Schlimmste bevorsteht, werden wir Untertanen der Alphaner sein. Aber ich bin sicher, daß wir unter ihrer Herrschaft überleben werden.«
Hentman, der die Gedanken ebenfalls empfing, grinste. »Wollen wir uns die Hand daraufgeben?« fragte er und hielt Chuck die seine entgegen.
Sie schüttelten einander die Hand. Das verräterische Geschäft, ob’s nun schiefging oder nicht, war angelaufen.
13. Kapitel
Der schwerfällige Mani-Panzer fuhr mit leuchtenden Scheinwerfern auf Gabriel Baines und Annette Golding zu und hielt hustend an. Der Turmdeckel flog auf, und der Mani, der das Fahrzeug steuerte, richtete sich vorsichtig auf.
Aus der sich umgebenden Dunkelheit tauchte kein Laserstrahl Dr. Mary Rittersdorfs auf, um sie anzugreifen. Vielleicht, dachte Gabriel Baines hoffnungsvoll, verhält sich Mrs. Rittersdorf gemäß den Anweisungen, die das heilige Triumvirat mit feurigen Buchstaben an den Himmel geschrieben hat. In jedem Fall schien dies die Chance für ihn und Annette zu sein, die Ignatz Ledebur versprochen hatte.
Er sprang mit einer raschen Bewegung auf, zog Annette hoch und eilte mit ihr auf den Mani-Panzer zu. Der Fahrer half ihnen hinein und warf krachend die Luke hinter ihnen zu. Dann hauten sich die drei keuchend und schwitzend im Inneren des engen Panzers hin und suchten nach einem Platz.
Wir sind noch einmal davongekommen, dachte Gabriel Baines. Doch er verspürte keine Freude. Es schien ihm nicht wichtig zu sein. In der großen Intrige hatten sie nur eine sehr kleine Sache vollendet. Aber irgendwie war es doch etwas von Wert. Er legte den Arm um Annette.
»Sind Sie Golding und Baines?« fragte der Mani. »Die Ratsmitglieder?«
»Ja«, sagte Annette.
»Howard Straw hat mir befohlen, euch herbeizuschaffen«, erklärte der Mani. Er nahm hinter den Panzerkontrollen Platz und setzte das Gefährt wieder in Bewegung. »Ich soll euch nach Adolfville bringen; dort soll eine neue Sitzung des InterclanRates stattfinden. Straw besteht darauf, daß ihr dabei seid.«
Wir überleben nur deswegen, sinnierte Baines, weil Howard Straw uns für eine Abstimmung braucht. Mary Rittersdorf wird uns also nicht beim ersten Sonnenstrahl niedermachen. Wie ironisch. Aber es bewies die Wichtigkeit der Bande, die die Clans zusammenhielten. Die Bande spendeten Leben, und zwar für jeden von ihnen. Sogar für die niedrigen Hebs.
Als sie Adolfville erreichten, ließ
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