Die Clans des Alpha-Mondes: Roman
ich Ihnen, was Sie hier herausbringen wird.«
»Sie sollten«, sagte Chuck, »dieses Thema unter allen Umständen weiter vertiefen.«
»Wenn Sie es tun, werden wir Elwood anweisen, Sie wieder in den CIA zu übernehmen.«
Chuck schwieg.
»Na schön«, sagte Hentman wehmütig. »Sie brauchen sich nicht mal die Mühe einer Antwort zu machen. – Okay, Sie haben Patty an Bord dieses Schiffes gesehen. Wir werden sie anweisen, nett z u Ihnen zu sein. Sie verstehen, was ich meine?« Er zwinkerte Chuck hastig und nervös zu.
»Nein«, sagte Chuck, der nur allzugut verstand. Dergleichen hatte sich schon einmal als unerfreulich erwiesen.
»Na schön, Rittersdorf«, seufzte Hentman. »Ich lege noch etwas drauf. Wenn Sie’s für uns tun, kriegen Sie einen ganz großen Knochen – etwas, das außerhalb der gerade erwähnten Klasse liegt.« Er holte tief und rasselnd Luft. »Wir versprechen Ihnen, daß wir Ihre Frau umlegen. So schmerzlos und schnell wie möglich. Und das bedeutet äußerst schmerzlos… und sehr schnell.«
Nach scheinbar endlos langer Zeit sagte Chuck: »Ich weiß nicht, wie Sie daraufkommen, daß ich Mary tot sehen will.« Er brachte es zwar fertig, Hentmans pfiffigem Blick zu begegnen, aber die dazu nötige Anstrengung war groß.
»Wie ich schon sagte«, sagte Hentman. »Ich habe gesehen, wie Sie sich gegenseitig da unten beschossen haben – wie ein paar wilde Tiere.«
»Ich habe mich nur verteidigt.«
»Aber klar doch«, sagte Hentman und nickte in einer Parodie der Zustimmung.
»Nichts von dem, was Mary und ich dort unten getan haben, könnte Sie auf dergleichen kommen lassen. Sie sind also schon mit diesem Wissen nach Alpha III M2 gekommen. Und Sie haben es nicht von Elwood erfahren, weil der es auch nicht hat wissen können; ersparen Sie sich also die Unannehmlichkeit, mir zu erzählen, daß Elwood…«
»Okay«, sagte Hentman schroff. »Elwood hat uns über den Teil mit dem Simulacrum – also über Sie und Mageboom – auf dem laufenden gehalten; deswegen wurde es ins Drehbuch aufgenommen. Aber ich werde Ihnen nicht sagen, woher ich den Rest weiß. – Basta!«
»Und ich«, sagte Chuck, »werde nicht vor dem Rat sprechen. Ebenfalls basta!«
Hentman sagte finster: »Was würde es schon ausmachen, wenn Sie es wüßten? Ich weiß es; lassen Sie es damit genug sein. Ich habe nicht mal um die Information gebeten. Wir haben sie lediglich pro forma mit hinzugenommen, als sie mir erzählte…«
»Joan Trieste«, sagte Chuck. Sie hatte mit dem Schimmelschleim zusammengearbeitet; so mußte es gewesen sein. Und jetzt war es herausgekommen. Obwohl es jetzt eigentlich auch keine Rolle mehr spielte.
»Weichen wir nicht vom Thema ab. Wollen Sie Ihre Frau nun tot sehen oder nicht?« Hentman wartete ungeduldig.
»Nein«, sagte Chuck. Er schüttelte den Kopf. Er hatte jetzt keinen Zweifel mehr. Die Lösung lag auf der Hand – doch er lehnte sie ab. Und mit welcher Schlußendlichkeit.
Hentman sagte zusammenzuckend: »Sie wollen es also selbst tun?«
»Nein«, sagte Chuck. Dies war nicht der Fall. »Ihr Angebot hat mich nur an den Tod des Schimmelschleims und Cherigans im Korridor meines Silos erinnert. Ich könnte mir vorsteilen, daß es wieder passiert, nur mit Mary an Lord Flieh-den-Geizens Stelle.« Und, dachte er, das ist etwas, das ich unter keinen Umständen will. Ich habe mich eindeutig geirrt. Dieses schreckliche Ereignis hat mich etwas gelehrt, das ich nicht vergessen kann. Aber was will ich, in Bezug auf Mary, wirklich? Er wußte es nicht; es war zu undurchsichtig für ihn, und vielleicht würde es auch immer so bleiben.
Hentman holte erneut das Taschentuch heraus, um sich über die Stirn zu fahren. »Ist das alles ein Mist! Sie und Ihr Eheleben! Es macht die Pläne zweier Intersystem-Imperien zunichte; das der Terraner und Alphaner. – Haben Sie es eigentlich schon mal so betrachtet? Ich gebe auf. Offen gesagt, ich bin froh, daß sie nein gesagt haben, aber dem Anschein nach haben wir kein anderes Zückerchen mehr, das wir Ihnen anbieten könnten. Wir sind davon ausgegangen, daß Sie darauf als erstes anspringen würden.«
»Das habe ich auch gedacht«, sagte Chuck. Wahrscheinlich, sann er nach, liegt es daran, daß ich sie noch immer liebe. Eine Frau, die einen Mani-Soldaten ermordet hat, der versucht hat, in seinen Panzer zurückzukehren. Aber schließlich hatte sie sich – zumindest mußte sie es so sehen – nur verteidigen wollen. Wer konnte es ihr verübeln?
Wieder klopfte jemand
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