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Die Company

Die Company

Titel: Die Company Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Littell
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verhaftet wurden, nur allzu gut bekannt.«
    Ebby trat näher an den Mann heran. »Woher haben Sie gewusst, dass ich bei der CIA bin? Woher wussten Sie, dass ich für Wisner arbeite? Woher wussten Sie, dass ich mal in Frankfurt gearbeitet habe?«
    Száblakó klammerte sich an den Strohhalm, der ihm das Leben retten konnte. »Nehmen Sie mich in Gewahrsam. Retten Sie mich vor diesen Leuten, und ich sage Ihnen alles.«
    Ebby wandte sich an Árpád. »Überlasst ihn mir – seine Informationen können sehr wichtig für uns sein.«
    Árpád zögerte, blickte von Elizabet zu Száblakó und dann zu Mátyás, der aufgebracht den Kopf schüttelte. »Gib ihn mir«, flüsterte Ebby, aber die Muskeln um die Augen des Dichters zogen sich zusammen, verwandelten sein Gesicht in eine einzige Maske des Hasses. Plötzlich nickte Árpád Richtung Kühlraum. Mátyás verstand ihn auf Anhieb. Ebby wollte sich ihnen in den Weg stellen, doch Árpád stieß ihn rasend vor Wut beiseite. Száblakó begann heftig zu zittern. »Die Zentrale hat es uns mitgeteilt«, rief er, als Árpád und Mátyás ihn in den Kühlraum zerrten. Ein Entsetzensschrei hallte durch den Gang, gefolgt von einem kläglichen Wimmern. Und dieses Wimmern hielt an, bis Árpád und Mátyás aus dem Kühlraum kamen und die schwere Tür schlossen. Sie drehten das Chromrad, bis die Verriegelung einrastete.
    Als er wieder auf dem Flur stand, warf Árpád einen raschen Blick auf Elizabet, die ausgestreckt auf dem Boden lag. Einen kurzen Moment lang schien er unschlüssig, ob er bei ihr bleiben oder weiterstürmen sollte, um die Revolution zu führen. Die Revolution trug den Sieg davon; Árpád packte sein Gewehr und ging hastig mit Mátyás davon. Die Gefängnisärztin desinfizierte Elizabets Wunden und zog ihr mit Ebbys Hilfe ein Flanellhemd und eine Männerhose an, die sie mit einem Stück Kordel festbanden. Elizabets Augen öffneten sich flatternd, und sie starrte Ebby ausdruckslos ins Gesicht, schien ihn zunächst nicht zu erkennen. Dann presste sie die rechte Hand auf ihre linke Brust, und ihre Lippen formten seinen Namen.
    »Elliott?«
    »Da sind Sie ja wieder, Elizabet«, flüsterte Ebby.
    »Die haben mir wehgetan …«
    Ebby konnte nur nicken.
    »Es war so kalt da drin.«
    »Jetzt sind Sie in Sicherheit.«
    »Ich glaube, ich habe denen gesagt, wer Sie sind –«
    »Das ist egal.«
    »– und warum Sie nach Budapest gekommen sind.«
    Ebby riss ein Stück Stoff aus dem Flanellhemd, ging zu einem verdreckten Waschbecken am Ende des Ganges und benetzte den Fetzen. Dann wischte er ihr damit das getrocknete Blut von den Lippen.
    »Was ist denn passiert?«, fragte sie matt.
    »Der Aufstand hat begonnen!«, sagte Ebby.
    »Wo ist Árpád?«
    Ebby gelang sogar ein müdes Grinsen. »Er versucht gerade, die Revolution einzuholen, damit er sie anführen kann.«
     
    Als das erste graue Morgenlicht den östlichen Himmel erhellte, kamen Gerüchte auf, dass russische Panzer die Stadt erreicht hatten. Ebby entdeckte den ersten T-34-Panzer, als er und Elizabet in einem kleinen Lieferwagen zum Corvin-Kino gebracht wurden. Eine magere junge Frau namens Margit saß am Steuer, Ebby neben ihr. Elizabet lag hinten auf einer Matratze. Am Kalvin-Platz hatten sich fünf russische Panzer ringförmig aufgestellt, die Geschütze nach außen, und aus den geöffneten Luken beobachteten ihre Kommandanten die umliegenden Straßen mit Ferngläsern.
    Ebby schrieb die Adresse auf, die er in Washington auswendig gelernt hatte. Es war die Anschrift des ungarischen Kontaktmanns, der mit Funkgerät und Chiffriercodes ausgestattet war, und es gelang Margit, sie auf Umwegen unbehelligt dorthin zu bringen. Wie sich herausstellte, war die Kontaktperson ein unbeschwerter junger Zigeuner namens Zoltán, mit sichelförmigen Koteletten und zwei Stahlzähnen, die aufblitzten, wenn er lächelte. Ebby hatte keinerlei Schwierigkeiten, Zoltán davon zu überzeugen, dass er mitkommen müsse. Er nahm bloß einen Rucksack mit, in dem sich ein Funkgerät befand, ein langes gebogenes Messer, das dem Vater seines Vaters bei Auseinandersetzungen mit den Türken gute Dienste geleistet hatte, und eine Geige in einer selbst gemachten Leinenhülle.
    »Das Funkgerät und das Messer leuchten mir ja noch ein«, sagte Ebby zu ihm, als sie sich auf den Vordersitz des Lieferwagens quetschten. »Aber was willst du mit der Geige?«
    »Ohne Geige kann man nicht in den Krieg ziehen«, erwiderte Zoltán ernst. »Zigeunergeigen haben die

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