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Die Corleones

Die Corleones

Titel: Die Corleones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Edward; Puzo Falco
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ihnen. Einer von ihnen blieb am Rand des Piers stehen und überwachte, wie die Boote entladen wurden, während der andere neben dem Laster Stellung bezog. Zwanzig Minuten später schlossen die Hafenarbeiter die Heckklappe des Lasters und sicherten sie mit einer Kette, während die Schnellboote die Motoren anwarfen und auf die Jamaica Bay hinausglitten.
    »Also los«, sagte Cork.
    Als sich der vordere Wagen, dicht gefolgt von dem Ford und dem zweiten Hudson, in Bewegung setzte, ließ Cork den Motor aufheulen.
    »Einen Moment noch«, sagte Sonny zu Cork. Und an die anderen gewandt: »Schnell und laut!«
    Als der vordere Hudson um den Laster herumfuhr und sich an die Spitze des Konvois setzte, spiegelte sich das Licht seinerScheinwerfer einen Augenblick lang im schwarzen Wasser unterhalb der Anlegestelle. Dann geschah alles, wie Sonny es geplant hatte, schnell und sehr laut. Cork trat aufs Gas, und der Nash machte einen Satz und kam vor dem Ford zum Stehen, während Vinnie, Angelo und Stevie aus dem Wagen sprangen und in den Himmel schossen. Gerade hatte noch völlige Stille geherrscht, und jetzt veranstalteten sie ein Feuerwerk wie am Nationalfeiertag. Sonny schwang sich auf das Trittbrett des Ford, riss die Tür auf und zerrte den Fahrer heraus. Bis er hinter dem Steuer saß, war Nico bereits auf den Beifahrersitz gerutscht und brüllte: »Los! Los! Los!« Falls jemand das Feuer erwiderte, bekam Sonny nichts davon mit. Der Fahrer des Ford hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und die Beine unter die Arme genommen. Hinter sich hörte Sonny eine MP knattern, wahrscheinlich Little Stevie. Aus den Augenwinkeln sah er jemanden ins Wasser hechten. Die Hinterreifen des Hudson, der vor ihnen angehalten hatte, waren zerschossen, und seine lange Motorhaube deutete leicht nach oben; seine Scheinwerfer waren auf die dunklen Wolken gerichtet. Angelo und Vinnie standen etwa fünf Meter voneinander entfernt breitbeinig da und drückten immer wieder den Abzug durch. Die MPs glichen wilden Tieren, die sich losreißen wollten. Sie tanzten einen Jig, und die Zwillinge tanzten mit ihnen. Irgendwie war der Ersatzreifen des vorderen Hudson von seinem Platz neben der Fahrertür abgefallen und rollte jetzt ziellos über den Kai. Der Fahrer war nirgends zu sehen, und Sonny vermutete, dass er unter dem Armaturenbrett kauerte. Bei der Vorstellung musste er laut lachen. Während er mit dem Laster in die Gasse einbog, warf er einen Blick in den Seitenspiegel und sah Vinnie und Angelo auf dem Trittbrett des Nash stehen. Mit der einen Hand hielten sie sich am Wagen fest, mit der anderen feuerten sie immer wieder über den Pier und auf die Bucht hinaus.
    Sonny folgte der Route, die sie abgesprochen hatten, und nach wenigen Minuten befanden sie sich auf dem Rockaway Parkway. Dort herrschte nur leichter Verkehr, so dass Cork ihm problemlos folgen konnte. So weit, so gut. Die Schießerei hatten sie jedenfallshinter sich. »Hast du gesehen, wie Stevie in den Laster gestiegen ist?«, fragte er Nico.
    »Klar«, erwiderte Nico. »Und er hat ordentlich in der Gegend rumgeballert.«
    »Sieht so aus, als hätte keiner einen Kratzer abbekommen.«
    »Ganz nach deinem Plan«, sagte Nico.
    Sonnys Herz schlug noch immer schnell, doch in Gedanken zählte er bereits das Geld. Die Ladefläche des Lasters war randvoll mit kanadischem Whisky. Plusminus dreitausend Dollar, schätzte er. Außerdem konnten sie noch den Laster verkaufen.
    Nico schien seine Gedanken zu erraten. »Wie viel kriegen wir dafür, was meinst du?«
    »Fünfhundert für jeden, hoffe ich«, sagte Sonny. »Kommt drauf an.«
    Nico lachte. »Ich hab noch immer meinen Anteil von dem Überfall auf den Geldtransporter. Steckt in meiner Matratze.«
    »Was’n los mit dir?«, fragte Sonny. »Findest du kein Mädchen, dem du das Geld hinterherwerfen kannst?«
    »Da muss mir erst die Richtige über den Weg laufen.« Nico lachte über sich selbst und schwieg dann wieder.
    Viele Mädchen sagten, Nico sehe aus wie Tyrone Power. Im letzten Jahr auf der Highschool hatte er etwas mit Gloria Sullivan am Laufen gehabt, aber dann hatten ihre Eltern ihr verboten, sich weiter mit ihm zu treffen, weil sie ihn für einen Italiener hielten. Vergeblich erklärte sie ihnen, dass er aus Griechenland stammte. Sie durfte ihn trotzdem nicht mehr sehen. Seither hielt sich Nico bei den Mädchen merklich zurück.
    »Lass uns alle morgen Abend ins Juke’s Joint gehen und ordentlich auf die Pauke hauen«, schlug Sonny vor.
    Nico

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