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Die Corleones

Die Corleones

Titel: Die Corleones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Edward; Puzo Falco
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Romero-Brüder.
    »Denkt daran«, sagte Sonny. »Die wissen nicht, was los ist. Wir schon. Die werden völlig verwirrt sein.«
    »So verwirrt wie ein hungriger Säugling in einem Zimmer voller Stripperinnen«, sagte Cork. Als niemand lachte, murmelte er: »Herrgott! Wo ist denn euer Humor geblieben?«
    »Konzentrier du dich aufs Fahren, Corcoran«, sagte Stevie.
    »Herrgott«, sagte Cork noch einmal, und dann herrschte Schweigen.
    Sonny nahm eine Maschinenpistole aus dem Seesack. Seit Wochen träumte er von dieser Nacht – seit er gehört hatte, wie Eddie Veltri und Fat Jimmy, zwei von Tessios Kumpanen, die Transaktion beiläufig erwähnt hatten. Viel hatten sie nicht gesagt, aber es reichte Sonny, um sich zusammenzureimen, dass es sich bei der Lieferung um kanadischen Whisky handelte, den sie am Kai von Canarsie abladen würden und der für Giuseppe Mariposa bestimmt war. Der Rest war einfach. Er hing zusammen mit Cork am Hafen herum, bis sie zwei Achtzylinder-Hudson entdeckten, die am Pier neben einem langen Ford-Kleinlastwagen parkten, dessen Ladefläche mit einer blauen Plane abgedeckt war. Ein paar Minuten später kamen zwei schnittige Schnellboote durch das Wasser gepflügt. Sie legten am Pier an, und ein halbes Dutzend Ganoven begann, Kisten von den Booten zum Laster zu schleppen. Zwanzig Minuten später war der Laster beladen, unddie Boote rasten wieder davon. Mit den Bullen gab es keine Probleme. Mariposa hatte sie in der Tasche. Das war an einem Dienstagabend gewesen, und am nächsten Dienstag lief das Gleiche ab. Er und Cork schauten sich die Transaktion noch ein weiteres Mal an, und jetzt waren sie bereit. Unwahrscheinlich, dass sie irgendwelche Überraschungen erleben würden. Die Chancen standen gut, dass sich niemand zur Wehr setzen würde. Wer wollte schon wegen einer lumpigen Ladung Fusels sein Leben riskieren?
    Als sie in Hafennähe waren, schaltete Cork die Scheinwerfer aus und fuhr wie geplant eine Gasse entlang. Er nahm den Fuß vom Gas und ließ den Wagen weiterrollen, bis sie den Pier im Blick hatten. Der Lastwagen und die Hudsons parkten genau dort, wo sie auch in den letzten drei Wochen geparkt hatten. Sonny kurbelte sein Fenster herunter. Ein paar elegant gekleidete Typen lehnten am vorderen Kotflügel des Wagens, der ihnen am nächsten stand, rauchten und plauderten, zwischen sich einen Weißwandreifen mit Chromfelgen. Zwei weitere Gestalten saßen im Führerhaus des Fords. Dem Aussehen nach waren das Hafenarbeiter, sie trugen Wollmützen und Windjacken. Der Fahrer hatte sich, die Hände auf dem Lenkrad und den Kopf im Nacken, die Mütze über die Augen gezogen. Der Typ auf dem Beifahrersitz rauchte eine Zigarette und blickte auf das Wasser hinaus.
    »Sieht so aus, als würden zwei Hafenarbeiter den Laster fahren«, sagte Sonny zu Cork.
    »Gut für uns«, erwiderte Cork.
    »Leichte Beute«, fügte Nico etwas nervös hinzu.
    Stevie tat so, als würde er mit der MP herumballern, flüsterte »ratatat« und grinste. »Ich bin Baby Face Nelson.«
    »Du meinst wohl Bonnie und Clyde«, entgegnete Cork. »Und du bist Bonnie.«
    Die Romero-Brüder lachten. Vinnie deutete auf Angelo und sagte: »Er ist Pretty Boy Floyd.«
    »Wer ist der hässlichste Gangster der Welt?«, fragte Angelo in die Runde.
    »Machine Gun Kelly«, erwiderte Nico.
    »Das bist du«, sagte Angelo zu seinem Bruder.
    »Haltet die Klappe«, fuhr Cork sie an. »Habt ihr mich verstanden?«
    Kurz darauf hörte Sonny das Brummen von Schnellbootmotoren.
    »Das sind sie«, sagte Cork. »Jetzt geht’s los, Jungs.«
    Sonny hielt seine MP umklammert, den Finger am Abzug, und versuchte, ein Gefühl dafür zu bekommen. »
Che cazzo!
«, sagte er schließlich und schob sie in den Seesack zurück. Dann zog er eine Pistole aus seinem Schulterholster und richtete sie auf das Dach.
    »Gute Idee.« Cork holte eine Pistole aus der Jackentasche und legte sie neben sich auf den Sitz.
    »Ist mir auch lieber.« Nico warf seine Maschinenpistole ebenfalls auf den Sitz und zog eine .38er aus einem Schulterholster. »Da kannst du ja gleich ein Kleinkind mit dir rumschleppen.«
    Sonny schaute zu den Romeros nach hinten. »Kommt bloß nicht auf dumme Gedanken. Euch und die MPs brauchen wir.«
    »Mir gefällt meine Schreibmaschine aus Chicago.« Stevie schob den Lauf durch das Fenster und tat so, als schieße er.
    Am Kai stiegen vier Männer aus den Schnellbooten. Die beiden gutgekleideten Ganoven schlenderten hinüber und wechselten ein paar Worte mit

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