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Die Corleones

Die Corleones

Titel: Die Corleones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Edward; Puzo Falco
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dicht gefolgt von seiner Gang. »Ich kann Cinquemani nicht ausstehen«, sagte er, »und Grizz ebenso wenig.«
    »Jimmy Grizzeo?«, fragte Paulie.
    »Ich hab mal zusammen mit Grizz einen Überfall durchgezogen«, sagte Luca, »bevor er sich mit Cinquemani zusammengetan hat. Ich mochte ihn damals nicht, und ich mag ihn heute nicht.«
    »Grizz ist eine Niete«, sagte Hooks. »Cinquemani ist das Problem.Mariposa hat ihn geschickt, und Mariposa können wir nicht ignorieren.«
    »Warum nicht?« Langsam machte Luca die Sache Spaß. Er hatte noch immer Kopfweh, aber wenn er sah, wie Hooks sich wand, vergaß er seine Schmerzen.
    »Weil nicht alle von uns sterben wollen«, sagte Hooks.
    »Dann bist du in der falschen Branche«, entgegnete Luca. »In unserem Geschäft wird man nicht alt.« Sie standen vor der Tür zu seiner Wohnung, und er drehte sich zu Hooks um, während er in seiner Jacketttasche nach dem Schlüssel kramte. »Du darfst dir keine Gedanken machen, ob du stirbst, Hooks. Die anderen müssen sich Gedanken machen, ob sie demnächst sterben. Begreifst du, was ich dir sagen will?«
    Hooks wollte etwas erwidern, doch dann knallte eine Tür, und über ihnen waren eilige Schritte zu hören. Alle drehten sich um und schauten die Treppe zum Dach hinauf.
     
    »Gib mir deine Knarre«, sagte Willie.
    »Wozu brauchst du die?« Donnie war gerade dabei gewesen, die Leiter vom Dach hinunterzuklettern, und schaute zu Willie hinauf. Als sie gesehen hatten, dass Luca seine ganzen Kumpels dabei hatte, hatten sie ihren Plan auf später verschoben. Der Himmel war fast ganz dunkel geworden, und hier oben war kaum noch etwas zu erkennen.
    »Das ist jetzt egal«, sagte Willie. »Gib schon her!«
    »Du hast doch selber eine Pistole«, erwiderte Donnie. Er zog sich hoch, um einen Blick zu der geschlossenen Tür hinüber zu werfen. »Uns folgt niemand. Die haben nichts mitbekommen.«
    »Jetzt gib mir die verdammte Knarre!«, sagte Willie.
    Donnie langte in sein Schulterholster und reichte Willie seine Pistole. »Ich hab immer noch keine Ahnung, wozu du die brauchst.«
    Willie deutete zum nächsten Dach hinunter. »Los, hau ab«, sagte er. »Ich komm gleich nach.«
    Donnie lachte. »Drehst du jetzt völlig durch?« Er blickte nachunten, um den Fuß auf die nächste Sprosse zu setzen, und als er wieder hochschaute, rannte Willie über das Dach. Im ersten Moment erstarrte Donnie, so verwirrt war er, aber dann schwang er sich über den Rand des Daches auf die Teerpappe, während Willie bereits durch die Tür verschwand.
     
    Das ist bestimmt eines der Nachbarskinder, dachte Luca. Die klettern andauernd auf dem Dach herum. Vielleicht spielen sie da oben Fangen. In dem Augenblick krachte die Tür auf, jemand kam die Treppe heruntergerannt, und eine Hochbahn raste mit Getöse vorbei. Luca wich in einen dunklen Winkel zurück und zog seine Pistole. Dann hagelte es Kugeln.
    Ein Typ – und die Mündungen von zwei Pistolen blitzten auf. Luca sah nur Schatten, die Feuer spuckten. Hörte nur das Quietschen und Donnern des Zuges, von Schüssen begleitet. Als es vorbei war, als die Schatten gespenstisch schnell davonglitten, war, wenn er abdrückte, nur ein trockenes Klicken zu vernehmen, und da wusste er, dass er zurückgeschossen hatte, immer wieder, aber verflucht noch mal, nach dem ersten Schuss konnte er sich an nichts mehr erinnern, das Fenster war geborsten, er hatte sich über Paulie gebeugt, der getroffen worden war und stöhnte, dann hatte er abgewartet, was als Nächstes geschehen würde, es stank nach Schießpulver und es herrschte Stille, nachdem der Zug vorüber war und niemand mehr herumballerte. Vor Überraschung war er wie erstarrt stehen geblieben, und als er das abgeschüttelt hatte und ihm klar wurde, dass gerade ein Killer mit zwei Knarren auf sie geschossen hatte wie ein verdammter Cowboy, stürzte er die Treppe hinauf und dem Kerl nach.
    Doch das Dach war leer. Auf beiden Seiten des Gebäudes führten Feuerleitern hinunter. Er nahm sich vor, sie abmontieren zu lassen. Auf der anderen Seite der Gasse stand ein halbes Dutzend Arbeiter in Overalls an der Dachkante und schaute herüber. Hinter ihnen stapelten sich Kisten und Kartons. Luca brüllte ihnen zu: »Habt ihr Vögel irgendwas gesehen?« Als niemand antworte, rief er: »Na, was jetzt?«
    »Wir haben nix gesehen«, sagte jemand mit irischem Akzent. »Nur Schüsse gehört.«
    »Das waren keine Schüsse«, erwiderte Luca. »Nur irgendwelche Jungs mit Knallern, die vom vierten

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