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Die Corleones

Die Corleones

Titel: Die Corleones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Edward; Puzo Falco
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Tomasino rutschte auf seinem Sitz herum und schaute stur geradeaus. »Vic«, sagte er, ohne den Blick von der Straße zu wenden. »Ich hätte nie gedacht, dass du so dämlich bist.«
    »Dem Jungen kannst du keinen Vorwurf machen.« Luca schob seine Pistole in das Halfter und legte Vic den Arm um die Schulter. »Seine beiden Brüder liegen gefesselt in der Wohnung seiner Freundin und werden von zwei meiner Jungs bewacht – und trotzdem musste ich ihm versprechen, dass ich dich nicht umlege.«
    Tomasino wirkte sichtlich angewidert und starrte weiterhin zur Windschutzscheibe hinaus.
    Vic liefen Tränen über die Wangen.
    »Schaut euch das an«, sagte Luca. »Das Jungchen heult.«
    »Er hat meinem kleinen Bruder ins Bein geschossen«, schluchzte Vic. »Und dann hat er gesagt, als Nächstes schießt er ihm in den Kopf.«
    »Du hast doch gemacht, was wir von dir verlangt haben, oder?«, sagte Luca.
    Tomasino griff nach der angebissenen
sfogliatelle
, die ihm in den Schoß gefallen war, und hob sie hoch. »Was dagegen, wenn ich esse?«
    »Lass es dir schmecken«, erwiderte Luca.
    »Ich hab nicht versucht, dich umzunieten«, sagte Tomasino mit vollem Mund. »Wenn du das glaubst, irrst du dich.«
    »Hat jemand versucht, mich umzunieten? Was quatschst du da, Tommy? Ich dachte, wir wollen darüber reden, dass ich den Schnaps kaufe und verkaufe, der Joe geklaut wurde.«
    »Luca«, sagte Tomasino. »Alle wissen, dass irgendjemand versucht hat, dich unter die Erde zu bringen. Ich hab deinem Jungen gesagt …«
    »Aber du warst es nicht?«
    »Weder ich, noch Joe, noch sonstwer, mit dem wir zu tun haben.«
    »Aber du weißt, wer es war?«
    »Nein.« Tomasino schob sich das letzte Stück Gebäck in den Mund und wischte die Krümel von seinem Jackett. »Das meinte ich nicht. Wir wissen nicht, wer dahintersteckt, und bisher haben wir auch noch nichts gehört.«
    Luca warf einen Blick nach hinten. »Hey, Grizz«, sagte er. »Wie geht’s, wie steht’s?« Als Grizz nicht antwortete, fuhr er fort: »Und du weißt auch nicht, wer da auf mich geschossen hat, was?«
    »Ich hab keine Ahnung«, brummte Grizz. »Ich weiß nur, was Tommy gesagt hat – wir waren’s nicht.«
    »Na schön.« Luca klang, als würde er Grizz nicht glauben, beließ es aber dabei. Inzwischen fuhren sie am Wasser entlang, bei den Chelsea Piers. Luca deutete auf eine Gasse zwischen zwei Lagerhäusern. »Fahr da rein«, wies er Vic an.
    Vic folgte der Gasse, bis sie am Ufer vor einer Reihe von Bootsrampen endete. Er hielt an und sah fragend zu Luca.
    »Okay«, sagte Luca, »alles aussteigen.«
    »Warum können wir uns nicht hier im Wagen unterhalten?«, wollte Tomasino wissen.
    »Da draußen ist es wunderschön. Ein bisschen frische Luft wird uns guttun.« Luca zog die Pistole aus dem Halfter und richtete sie auf Tomasinos Gesicht. »Lass uns am Wasser miteinander reden.«
    Tomasino schüttelte vor Ekel den Kopf und stieg aus.
    Hooks glitt von der Rückbank herunter, gefolgt von JoJo, der in jeder Hand eine Pistole hielt. Er fuchtelte damit herum, bis Tomasino und seine Jungs mit dem Rücken zum Ufer nebeneinander standen. Luca drehte sich zu Vic um, der an einem Kotflügel des Buick lehnte. »Was soll das? Los, stell dich zu deinen Kumpels!«
    »Klar«, sagte Vic und stellte sich neben Nicky.
    »
Sfaccim!
«, brummte Tomasino. »Wenn du mich tötest, machtJoe dich fertig. Er wird euch alle umbringen, einen nach dem anderen, und er wird sich dabei Zeit lassen. Und warum, ihr Vollidioten? Wir waren das nicht! Wir hatten nichts damit zu tun. Ich hab doch gesagt – wenn wir es auf euch abgesehen hätten, wärt ihr längst tot.«
    »Himmel noch mal«, sagte Luca. »Mach halblang, Tommy. Ich hab nicht vor, dich umzubringen.«
    »Warum stehen wir dann hier rum?«
    Luca zuckte mit den Achseln. »Du wolltest mit mir reden. Also rede!«
    Tomasino sah seine Jungs an und wandte sich dann wieder Luca zu. »So läuft das nicht.«
    »Vielleicht. Aber du hast keine andere Wahl. Also, schieß los.«
    Wieder schaute Tomasino seine Jungs an, als würde er sich Sorgen um sie machen. Zu Luca sagte er: »Das ist keine große Sache. Joe lässt sich keine grauen Haare wachsen, nur weil ein paar Lieferungen flöten gehen. Aber richtig ist es auch nicht, und das weißt du. Wir wollen wissen, wer hinter den Überfällen steckt. Mit dir wollen wir uns nicht anlegen. Du bist Geschäftsmann. Das verstehen wir. Aber die Dreckskerle, die uns überfallen, das ist eine andere Sache. Wir wollen von

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