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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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das verfallene Haus. In ihrem ärmellosen Baumwolltop und der eng anliegenden Jeans wirkte sie viel zu jung, um verheiratet zu sein und ein ganzes Haus voller Kinder zu haben. Sie hätte mühelos für siebzehn durchgehen können.
    „Brad O’Ballivan“, tadelte sie ihn ironisch. „Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass das hier nur noch eine Bruchbude ist.“
    „Die aber immer noch besser aussieht als die Scheune“, konterte ihr Mann lachend.
    In diesem Moment erkannte Matt ihn. „Bist du nicht aus dem Fernsehen bekannt?“, fragte er. Noch bevor Brad etwas erwidern konnte, sagte er: „Wir kennen jemanden, der den gleichen Nachnamen hat wie du. Melissa.“
    „Melissa ist meine Schwester“, erklärte Brad, dem die Unterhaltung sichtlich Spaß machte.
    „Du hast eine Schwester?“ Nach Matts Tonfall zu urteilen, musste eine Schwester so etwas sein wie ein achtes Weltwunder. Matt war ein Einzelkind, genau wie Steven. Ob der Junge sich eine Schwester wünschte, so wie Steven es früher getan hatte?
    Brad hockte sich hin, um dem Jungen ins Gesicht sehen zu können. „Genau genommen habe ich sogar
drei
Schwestern. Da ist nämlich noch Olivia. Sie ist Tierärztin und kann mit Tieren reden. Und Ashley – sie ist die Zwillingsschwester von Melissa.“
    Als Brad die Zwillinge erwähnte, verspürte Steven einen leichten Stich im Herz – so wie immer bei dem Thema, weil er dann automatisch an seine Cousins Conner und Brody und deren komplexe Familiengeschichte denken musste.
    „Sehen die beiden gleich aus?“, wollte Matt wissen. „Ashley und Melissa, meine ich.“
    „Nein“, sagte Brad. „Die Sorte Zwillinge sind sie nicht.“
    „Oh“, machte der Junge, während er die Information verarbeitete. Dann hellte sich seine Miene auf, und er sah zwischen Brad und Meg hin und her. „Und du bist richtig berühmt?“
    „Ja“, gab Brad zu, klang aber fast ein wenig verlegen. „Sozusagen.“
    Matt nickte und wandte sich dem nächsten Thema zu, nachdem er offenbar genug über die Bekanntheit des Mannes geredet hatte, der inzwischen wieder aufrecht stand und dem kleinen Jungen wie ein Riese erscheinen musste. „Wir fahren in die Stadt, um ein Zelt zu kaufen, damit wir draußen schlafen können“, verkündete er. „Und wir adoptieren auch einen Hund.“
    „Das ist ja toll“, entgegnete Meg, die ihn strahlend ansah.
    Matt schien diese Zustimmung zu genießen.
    „Ihr könntet doch auch Brads alten Tourbus nehmen“, schlug sie einen Moment später vor. Sie und Steven kannten sich erst seit einem guten halben Jahr, nachdem sie ihn durch ihr Hobby über das Internet aufgespürt und ihm eine E-Mail geschickt hatte. Meg betrieb nämlich mit Leidenschaft Ahnenforschung. Er hatte nicht sonderlich viele Verwandte und wollte nicht das Risiko eingehen, sich bei ihr unbeliebt zu machen, indem er sofort auf ihr großzügiges Angebot einging.
    Allerdings nickte Brad bereits zustimmend und legte einen Arm um Megs Schulter. „Gute Idee“, meinte er, noch bevor Steven sich dazu äußern konnte. „Der Bus ist mit allem Notwendigen ausgestattet, und in letzter Zeit braucht ihn niemand mehr.“
    Als Steven erwidern wollte, dass er das Angebot zu schätzen wisse, er und Matt aber auch bestens mit einem Zelt zurechtkommen würden, hatte Meg bereits ihr Handy gezückt und eine Nummer gewählt und bat nun darum, den Bus rüberzubringen.
    Während sie telefonierte, schlenderte Brad in Richtung der Scheune – oder besser gesagt in Richtung der Überreste der Scheune. „Das taugt allenfalls noch als Brennholz“, urteilte er beim Anblick der Ruine.
    Steven nickte zustimmend und fuhr sich durchs Haar. „Hör mal, was den Bus angeht – ich will nicht, dass ihr beide euch unseretwegen irgendwelche Arbeit macht. Wir kommen auch mit einem Zelt klar.“
    Brad hörte ihm zu und schüttelte nur fröhlich den Kopf.
    Als Steven dann auch noch Matt johlen hörte, gab er seinen Protest auf und drehte sich zu dem Jungen um. Meg stand vornübergebeugt da und schaute Matt an, während ihre Augen vor Freude funkelten.
    Matt musste ihr einen seiner berüchtigten „Klopf, klopf“-Witze erzählt haben, über die er selbst am lautesten von allen lachte.
    „Einem geschenkten Bus sollte man nie unter die Motorhaube sehen“, bemerkte Brad.
    „Wie bitte?“, fragte Steven, der gerade nicht zugehört hatte.
    „Nicht so wichtig“, meinte der andere Mann lachend und ging zurück zu Meg.
    Fast hätte man glauben können, die beiden würden sich

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