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Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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berührte.„Darum brauchen wir Regeln“, sagte er.
    „Ich glaube, wir brauchen einen Schiedsrichter“, konterte Carolyn. „Warum lassen wir es nicht einfach, Brody? Wir sollten den Schaden begrenzen und abhauen.“
    Daraufhin legte er die Hände auf ihre Schultern, neigte den Kopf und küsste Carolyn, zuerst nur leicht, dann aber hart und fordernd.
    Die Wirkung war wie ein Erdbeben, und Carolyn war atemlos, als der Kuss schließlich endete.
    „ Darum werden wir nicht einfach den Schaden begrenzen und abhauen .“ Brody knurrte beinahe. „Hol deine Sachen, Carolyn. Ich bringe dich nach Hause.“
    Darüber hätte sie froh sein sollen, doch merkwürdigerweise empfand sie Enttäuschung.
    Sie ging jedoch tatsächlich ins Bad, sammelte ihre nassen Kleidungsstücke ein und marschierte zurück in die Küche, wo Brody, den Autoschlüssel schon in der Hand, auf sie wartete.
    Carolyn unterdrückte den verrückten Drang zu weinen und stapfte durch die Hintertür, die Brody ihr zuvorkommend offen hielt.
    Die beiden Hunde folgten ihnen, wie alle ihre Artgenossen begierig auf jede Chance, irgendwohin zu kommen.
    Als Brody bei seinem Pick-up angelangt war, ging er zur Beifahrertür und öffnete sie. Sobald Carolyn Platz genommen hatte, hob er erst den einen, dann den anderen Hund auf den Rücksitz der erweiterten Fahrerkabine.
    Carolyn blickte starr geradeaus und stellte fest, dass die Frontscheibe gereinigt werden musste. Brody setzte sich hinters Steuer, schlug die Tür zu und schob den Schlüssel ins Zündschloss, sodass der Anlasser bedrohlich knirschte.
    „So etwas wird immer wieder passieren“, erklärte er gepresst, „bis wir miteinander ins Bett gehen und unser Verhältnis seelisch verarbeiten.“
    „Auch eine Art, ein Mädchen im Sturm zu erobern“, fuhr Carolyn ihn an. „Bring mich nach Hause, Brody. Auf der Stelle.“
    Der Pick-up gab wieder ein merkwürdiges Geräusch von sich, als Brody den Gang einlegte. „Schön“, antwortete er. „ Mit Freuden bringe ich dich nach Hause. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass Conner und Tricia nackt am Kronleuchter schaukeln oder so, aber das Risiko wirst du wohl eingehen müssen.“
    Carolyn errötete heftig. Wenn Tricia und Conner sich nun tatsächlich noch irgendwo in Natty McCalls Haus aufhielten, und im Glauben, sie hätten sturmfreie Bude, ordentlich auf den Putz hauten?
    Im nächsten Moment allerdings schlugen Brodys Worte Wurzeln und erblühten zu einem Bild – wie Tricia, im sechsten Monat schwanger, wie ein mutiges junges Zirkusmädchen am Trapez nackt an einer Lampe schwang.
    Carolyn lachte. Sie konnte nicht anders.
    Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Brody grinste.
    „Was?“, fragte er.
    „Ich habe mir gerade besagten Kronleuchter vorgestellt“, gestand Carolyn.
    „Das ist wirklich eine Wahnsinnsvorstellung“, pflichtete er ihr bei. „Aber ich schätze, mein Bruder und seine hübsche Frau benehmen sich inzwischen wieder. Tricia erwähnte, dass sie essen gehen wollen.“
    „Sind wir verrückt?“, fragte Carolyn ganz leise nach langem Überlegen. Jedes Mal wenn sich Schweigen über sie senkte, schien es zu pulsieren von Dingen, die gesagt werden wollten und nicht gesagt werden konnten . „Beinahe hätten wir miteinander geschlafen, und im nächsten Moment zanken wir wie zwei Wildkatzen in einer dunklen Gasse. Was soll das, Brody?“
    Er dachte nach, bevor er antwortete. Schließlich sagte er:„Ich glaube, man nennt es Leidenschaft.“
    Mit diesen Worten streckte er die Hand nach ihr aus und drückte, etwa in der Mitte zwischen Knie und Hüfte, ihren Oberschenkel.
    Carolyn legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und betete stumm zum Himmel, Brody möge bitte nicht bemerken, dass er mit einer einzigen Berührung ihr Inneres in flüssige Lava verwandelte.
    Eigentlich wollte er direkt zum Laden fahren – in Gedanken bezeichnete Brody ihn immer als Natty McCalls Haus, ganz gleich, was daraus gemacht worden war –, aber, zum Teufel, sein Pick-up schlug wie aus eigenem Willen den Weg nach River’s Bend ein.
    Carolyn protestierte nicht. Sie blickte nur zu dem halb fertigen Haus, und da Brody ihr Gesicht nicht sah, konnte er nur raten, was in ihrem Kopf vor sich ging.
    Der Bautrupp machte Feierabend und lud Werkzeugkisten auf die Ladeflächen von Pick-ups. Die Männer riefen einander Scherzworte zu und lachten.
    Aus unerfindlichen Gründen weckte dieser Anblick Gefühle der Einsamkeit in Brody.
    Dieses Gefühl, außen vor zu sein, wurde

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