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Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Brody nicht. Sein Blick war ernst. „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich überhaupt ausziehen würdest. Schon gar nicht, um in einem Bergsee zu schwimmen, der sich gewöhnlich nicht vor Mitte August erwärmt.“
    Wann ist er mir so nahe gekommen? fragte Carolyn sich verstört, wich ein Stückchen zurück und hielt am Seeufer Ausschau nach Blossom.
    Weit und breit keine Blossom.
    Die Stute war wohl irgendwann weggelaufen.
    Und das war einfach großartig, denn Carolyn war jetzt nicht nur nackt und verlegen und allein mit Brody an einem Ort, der mit der Blauen Lagune vergleichbar war. Sie war außerdem völlig aufgeschmissen.
    „Blossom!“, rief sie und ging um Brody herum in Richtung Ufer, stoppte jedoch, als ihr bewusst wurde, dass sie sich gleich im Evaskostüm zeigen würde. „Blossom, wo steckst du?“
    Nichts.
    Brody tauchte neben ihr auf.
    Carolyn ging leicht in die Knie und kreuzte die Arme vor der Brust. Ihre Brustwarzen waren hart und fest, und das lag nicht nur daran, dass das Wasser ziemlich kalt war.
    „So ist Blossom nun mal“, sagte Brody leichthin. Augenscheinlich freute er sich über diese neue Entwicklung in einer ohnehin schon unmöglichen Situation. „Sie war schon immer ein bisschen kapriziös. Höchstwahrscheinlich ist sie längst auf halbem Weg nach Hause.“
    „Sag nicht so etwas“, stammelte Carolyn. „Du darfst es nicht mal denken.“
    „Wir können zu zweit auf Moonshine reiten.“ Er unterbrach sich und seufzte. „Wir sollten lieber aufbrechen. Kim flippt aus, wenn dieses Pferd reiterlos auf den Hof trabt.“
    „Zuerst einmal muss ich mich aber anziehen“, sagte Carolyn. Es fehlte gerade noch, dass Kim Davis rief, wenn Blossomohne sie nach Hause kam, und die beiden sie zu suchen begannen.
    Brody lachte wieder, drehte sich jedoch sehr langsam um. „Ich gucke erst, wenn du sagst, dass du fertig bist“, versprach er.
    Die trockenen Sachen über ihre nasse Haut zu streifen, noch dazu in Eile, brachte Carolyn fast zur Verzweiflung.
    „Okay“, sagte sie schließlich widerwillig.
    Brody drehte sich um und stieg völlig unbefangen aus dem Wasser.
    Carolyn kehrte ihm abrupt den Rücken zu und verschränkte die Arme fest vor der Brust.
    Während er sich anzog, stieß Brody hin und wieder einen fröhlichen Fluch aus, und als er fertig war, pfiff er nach Moonshine.
    Der Falbe kam sofort, fügsam wie ein Pony beim Kinderreiten auf dem Jahrmarkt.
    „Soll ich dir beim Aufsitzen helfen?“, fragte Brody, und sein Atem streifte federleicht die empfindliche Haut in ihrem Nacken.
    Carolyn sah sich ein letztes Mal nach Blossom um, entdeckte aber keine Spur von diesem launischen Wesen und schwang sich, ganz die geübte Reiterin, ohne Hilfe in Moonshines Sattel.
    Sekundenlang erwog sie tatsächlich, einfach loszureiten und Brody vom Hidden Lake aus zu Fuß nach Hause gehen zu lassen, doch das brachte sie natürlich nicht fertig. Der Moralkodex des Westens war alt und tief verwurzelt. Und einer seiner Grundsätze besagte, dass man niemals einem anderen das Pferd nahm und ihn zu Fuß gehen ließ.
    Selbst heute noch konnte einem Reiter ohne Pferd zu viel Böses zustoßen.
    Brody deutete ihr Mienenspiel anscheinend richtig und saß geschmeidig wie ein Indianer hinter ihr auf. „Wusste ich doch,dass du keine Pferdediebin bist“, zog er sie auf und lehnte sich gegen sie, umfing sie, um die Zügel zu nehmen.
    „W…wie?“, fragte Carolyn. Zum Teufel mit Brody, warum musste er auch erwähnen, dass der See um diese Jahreszeit zu kalt zum Schwimmen war? Jetzt schlugen ihre Zähne aufeinander, und sie spürte einen Niesreiz in der Nase.
    Er trieb Moonshine zu schnellerem Schritt an. „Na ja, zum einen fehlt dir der große Schnauzbart.“
    Carolyn lachte nicht – wollte nicht lachen.
    Doch sie hätte gern gelacht, und das wusste Brody wahrscheinlich.
    Dafür gab sie sich große Mühe, nicht zu registrieren, dass Brodys Oberkörper sich in ihrem Rücken hart anfühlte wie der einer Statue, dass seine Körperwärme bis zu ihrer feuchten kalten Haut durchsickerte und sie wärmte und ihr Herz ein bisschen schneller schlagen ließ.
    Sie sollte froh darüber sein, dass sie nicht miteinander geschlafen hatten, und größtenteils war sie das auch. Aber gleichzeitig war sie auch enttäuscht.
    Wie schon früher, so schien Brody auch jetzt zu wissen, was sie dachte.
    Was nur ein weiterer Beweis für seine Überheblichkeit war.
    Aber er lag richtig.
    Er senkte den Kopf, fuhr mit der Zunge über ihren Nacken

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