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Die Crock-Expedition

Die Crock-Expedition

Titel: Die Crock-Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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übliche, Captain. Sie denken, daß sie soviel wert seien wie wir. Greku Nigger!«
    Der Gebrauch des letzten Worts weckte Blakes Interesse, denn obwohl die gilandrischen Eingeborenen ziemlich dunkelhäutig waren, besaßen die meisten terranischen Siedler eine weitaus dunklere Haut, auch Allison selbst, und zweifellos ähnelte Allison einem terranischen Neger viel mehr als jeder Gilandrier.
    »Und sie sind’s nicht?«
    »Herrgott, Captain, Sie müssen einen greku Witz machen! Gropu blöde sind sie. Sie wischen sich nicht einmal den greku Arsch ab, nicht besser als jeder greku Köter.«
    »Der Durchschnitts-IQ beträgt 94«, bemerkte Blake. »Ziemlich hoch …«
    »Gropu IQ. Greku, was kann man von den Niggern schon erwarten? Ich will gerecht sein – bis vor sechs Monaten gab es nicht viel Ärger. Bis sie entdeckten, daß sie menschliche Frauen grek können.«
    »Ich verstehe. Und nun ist keine weiße Frau mehr sicher. Die Nigger vergewaltigen sie auf den Feldern.«
    Allison besaß keinen Sinn für Spott. »Soweit haben wir es nicht kommen lassen …«
    Blake nahm den jungen Doyle mit, als er sich einen persönlichen Überblick verschaffte. Doyle hieß mit Vornamen Jean-Marie und wurde deshalb bisweilen in Verlegenheit gebracht; sicherheitshalber nannte man ihn Boy Doyle, doch wäre ihm daran gelegen gewesen, seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen, wäre er deshalb nicht minder in Verlegenheit geraten. Mehr begehrte er allerdings auch nicht – er begnügte sich damit, daß man ihn als Junge erkannte und nicht als Mädchen.
    Das Klima und die Verhältnisse waren jenen so ähnlich, in welchen der Ku Klux Klan erblüht war, daß es wahrscheinlich keines anderen Katalysators bedurfte als der Existenz einer leicht rückständigen Eingeborenenrasse. Der Reichtum von Gilander bestand aus Paramek, das der irdischen Baumwolle durchaus ähnelte, und die Eingeborenen verrichteten die gesamte Arbeit, erhielten jedoch kaum etwas dafür. Natürlich herrschte auf Gilander keine regelrechte Sklaverei; die hochgesonnenen Siedler, die vor ungefähr einem Jahrhundert die Kolonie gegründet hatten, würden dergleichen nie erlaubt haben. Doch die schwerfälligen Gilandrier hatten es inzwischen geschafft, ihren Kopf in die Schlinge zu stecken: sie waren die schlechtesten Farmer der Galaxis auf einer der fruchtbarsten Welten der Galaxis, und sie zeigten sich hocherfreut, für Lebensmittel arbeiten zu dürfen statt für Geld. Terraner, um ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, waren gute Farmer und bemühten sich überall um die Ernten, eine Obliegenheit, welche die Gilandrier – ganz charakteristisch für sie – stets vernachlässigten, bis es zu spät war. So entgalten die terranischen Plantagenbesitzer sie großzügig mit Nahrungsmitteln, die Gilandrier aßen sie, und beide Seiten waren dabei zufrieden.
    Die Situation war schließlich, wie Blake bald von weniger extremen Siedlern erfuhr, durch den Gegensatz von terranischem Ertragsstreben und gilandrischer Gleichgültigkeit verschärft worden. Man hatte die Lebensmittellieferungen an die Gilandrier keineswegs gekürzt – die Pflanzer wollten kräftige und gesunde Arbeiter, und Nahrungsmittel besaßen keinen kommerziellen Wert, weil der Export sich nicht lohnte. Doch für den gleichen Entgelt in Form von Korn, Reis, Gemüsen und Früchten forderten die Pflanzer beständig eine höhere landwirtschaftliche Produktion, mehr Paramek.
    Sobald die Eingeborenen zu spüren begannen, daß sich eine Auseinandersetzung anbahnte, daß man von ihnen mehr zu tun verlangte als sie tun mochten, fingen sie sich auf ihre bedachtsame, bescheidene Art zu wehren an. In ihrer nichtaggressiven Haltung hatten sie die neue Aussicht auf unbegrenzte Lebensmittelversorgung für eine begrenzte Arbeitsleistung begeistert begrüßt. Es mangelte ihnen an Schwung und Ehrgeiz. Als die Pflanzer ihnen Entgelte für Überstunden boten, ignorierten die Gilandrier das Angebot. Als die Pflanzer die Nahrungsmittellieferungen zu beschneiden versuchten, legten sie die Arbeit ganz nieder. Ihr Protest besaß keinen organisierten Charakter, die Eingeborenen entschieden völlig unabhängig voneinander, zur alten Gewohnheit der abwechselnd vollen und leeren Töpfe zurückzukehren, als sie die eingegangene Regelung für beendet hielten, und trösteten sich damit, für künftige magere Zeiten wenigstens in guter Verfassung zu sein. So brachten die Pflanzer die Nahrungslieferungen eilig auf den vorherigen Umfang. Und die

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