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Die Crock-Expedition

Die Crock-Expedition

Titel: Die Crock-Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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stets rauhe und offenherzige Menschen. Die zweite oder dritte Generation war reaktionär – buchstäblich, denn sie bekämpfte und unterdrückte den ursprünglichen rauhbeinigen, bodenständigen Lebensstil der ersten Siedler, nahm sich das alte Südafrika oder Britisch-Indien zum Modell.
    »Ich begreife noch immer nicht ganz, wie der Ärger nun angefangen hat, Deborah.«
    Sie errötete plötzlich. »Darüber kann ich nicht sprechen, Mr. Blake«, sagte sie. »Sicherlich verstehen Sie das.«
    »Um ehrlich zu sein, ich verstehe es nicht.«
    »Sie müssen wirklich mit einem Mann darüber reden.«
    »Oh.« Er wußte, daß die Probleme infolge der Vergewaltigung von Frauen durch Eingeborene entstanden sein sollten, aber hatte es niemals recht ernstgenommen.
    Das Mädchen war eine gute Informantin, und er wollte mehr von ihr erfahren. Er legte seine Hand leicht auf die ihre und trat näher. Daraufhin wich ihre Schamröte, und sie näherte sich gleichfalls.
    »Ich bin sicher, daß Sie’s mir verraten können«, sagte er leise. »Niemand hört uns zu.«
    »Vielleicht … Mr. Blake, Sie sind nicht verheiratet oder so etwas?«
    »Nein.« Er lächelte. »Überhaupt nichts dergleichen.« Als er einen Arm um ihre Hüfte legte, entdeckte er, daß sie keineswegs dick war. Sie trug lediglich – unglaublich, aber wahr – eine Menge Kleidungsstücke.
    »Sie wissen, daß wir die Nigger nicht verprügeln oder schlagen dürfen oder ähnliches. Das ist eine Schande, wirklich, weil sie einen anständigen Hieb und ein paar Worte dazu sehr gut verstehen, aber macht man’s, erzählen sie’s den anderen, und sie hauen alle ab. Sie wandern fort, irgendwohin in den Busch, wo noch keine Pflanzungen stehen. Aber es kümmert sie nicht, wenn einer von ihnen getötet wird, an einer Maschine oder durch ein Fahrzeug. Und so, als man die alte Miß Soderby …«
    »Vergewaltigte«, sagte Blake, der bereits über Miß Soderby Bescheid wußte.
    »Wie Sie sagen. Mr. Allison schnappte sich den Eingeborenen und erschoß ihn, und niemand erwartete irgendwelchen Ärger. Es gab auch keinen, aber das gleiche widerfuhr mehreren Mädchen, Mr. Allison erschoß ein Dutzend Eingeborene, und dann brannten sie schließlich eine Farm nieder.«
    Blake fand die Schilderung der Ereignisse nicht recht überzeugend. Das Mädchen, so war er überzeugt, war völlig glaubwürdig, wie verblendet und hochnäsig es auch sein mochte. Und es plapperte die Geschichte nicht aus Unkenntnis der Tatsachen nach, sondern weil ein nettes Mädchen nicht mehr zu wissen hatte. Die Erfahrenheit, mit der es sich in seinen Arm schmiegte, der Blick, mit dem es Boy Doyle auf einen Spaziergang in Marsch setzte, bewiesen zur Genüge, daß es Frustration zu vermeiden wußte, obwohl es im Umkreis von fünfzig Meilen keine Jungs gleichen Standes gab.
    »Was verschweigen Sie mir, Deborah?« flüsterte er.
     
    Zum Krach kam es drei Tage später.
    Blake, der sich immer rasch zu langweilen begann, wenn er sich nicht im Raum und auf einer annehmbaren CHART-Mission befand (einen Navy-Auftrag hielt er nicht für eine annehmbare CHART-Mission), litt unter Deborahs Aufdringlichkeit, bis er den Hintergrund durchschaute und sie mit Boy Doyle liierte der hellauf begeistert war.
    »Wie haben Sie das geschafft, Sir?« fragte er, als Blake ihm mitteilte, daß er für ihn eine Verabredung mit Deborah ausgemacht habe und sie nicht nur willig, sondern hocherfreut sei.
    »Ich habe ihr gesagt, Sie wären der Sohn eines Marquis.«
    »Tatsächlich bin ich Sohn eines Earls«, bekannte Doyle, und von diesem Augenblick an wußte Blake, daß die beiden sich hervorragend verstehen würden.
    Am Abend ließ Allison Blake dringend zu sich bitten.
    »Captain, es ist höchste Zeit, daß wir diesen greku Eingeborenen zeigen, wer hier der Boß ist«, begann er, noch bevor Blake Platz genommen hatte. »Sie haben die Phillips-Farm niedergebrannt, und nun veranstalten sie im Busch so etwas wie eine Versammlung. Mich würde es nicht wundern, wenn sie diese Farm als nächste anzünden! Ich möchte, daß Sie ihnen ganz greku eins vors Freßbrett knallen. Legen Sie ein Dutzend um, und den Rest treiben wir in eine Falle, die ich vorbereite. Mit Ihren Helikoptern können Sie …«
    »Das tut mir leid«, erklärte Blake, der die Situation insgeheim genoß. »Sehr schade, daß Sie mich nicht früher informiert haben. Ich fürchte, das Schiff ist gegenwärtig nicht einsatzbereit.«
    »Grek, was meinen Sie damit?«
    »Ich habe meinem Ersten

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