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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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beiden noch nicht einmal gesehen! Schon sehr clever von denen. Er bietet ihr in scheinheiliger Fürsorglichkeit an, sie runterzubringen, und dann zieht er sie in die nächste Ecke.
    Doch es fiel ihr heute bedeutend schwerer als sonst.
    Cat atmete erneut tief durch die Nase ein und aus, so wie Dozentin Frey es ihnen beigebracht hatte. Dabei fühlte sie ihren Herzschlag, wie er sich zunehmend verlangsamte.
    Doch dann …
    Was haben die sich überhaupt dabei gedacht, auf dem Boden zu sitzen? Warum haben sie sich nicht gleich herumgewälzt? Noch auffälliger geht es ja gar nicht! Ich meine, wenn ich schon nicht öffentlich mein Interesse für eine Frau bekunden will, dann setzte ich mich doch auch nicht mitten am helllichten Tag im Gang auf den Boden und halte Händchen! Da kann doch jeder vorbeilaufen!
    Ärgerlich stieß sie den Atem aus.
    Ich muss mich besser konzentrieren, sonst wird das heute nichts mehr. Was kümmern mich schon diese zwei … Turteltäubchen! Ich habe hier ganz andere Probleme. Wenn ich die Meditation nicht perfektioniere, dann kann ich meine praktische Prüfung so gut wie vergessen.
    Wieder begann sie mit der Atemkontrolle, bis ihr Herzschlag sich verlangsamte. Nun gelang es ihr besser, ihre Gedanken von sich zu schieben. Ruhe breitete sich in ihr aus und allmählich konnte sie sich entspannen – bis sie eine zarte Berührung am Bein aufschreckte.
    Ich krieg gleich die Krise! Was will die denn hier? Und ausgerechnet jetzt, wo ich endlich alle nervenden Gedanken weggeschoben hatte. Danke, Linda! Danke, dass du mir schon wieder etwas kaputt machst!
    „Ich versuche gerade zu meditieren“, sagte Katharina abweisend.
    Du bist schuld an dem Schlamassel, also lass mich bloß in Ruhe, sagten ihre Gedanken nicht minder feindselig.
    Ihr war bewusst, dass Linda ihre Gefühle deutlich in ihrer Aura sehen konnte – und das kam ihr gerade recht. Cat hielt nichts davon, die eigenen Empfindungen in die Welt hinauszuposaunen, doch heute machte sie eine Ausnahme. Sie war wütend auf die Seherin und das konnte diese ebenso gut wissen.
    „Das tut mir leid. Es tut mir auch leid, dass ich gestern einen falschen Eindruck bei dir hinterlassen habe. Ich hatte Flints Hände gehalten, weil ich ihn trösten wollte. Nichts weiter.“
    Ach, sieh mal einer an, sie kommt gleich auf den Punkt. Umso besser!
    „Wie nett von dir, extra vorbeizukommen, um mir das zu sagen“, zwitscherte Katharina mit zuckersüßer Stimme.
    „Doch wenn mich meine Augen nicht gänzlich getäuscht haben, dann hat er deine Hände gehalten und nicht anders herum. Oder irre ich mich?“
    Nun errötete Linda leicht.
    Wusste ich es doch! Trotz deines Jungfrauen-Images hast du es faustdick hinter den Ohren, Fräulein.
    „Ich weiß nicht mehr, wer wessen Hände hielt. Das macht für mich nämlich keinen Unterschied. Flint war deprimiert und ich habe versucht, ihm zu helfen“, stellte Linda klar.
    Ja, sicher. Wie rührend du dich doch aufopferst. Falsche Schlange!
    Cat machte sich nicht die Mühe, etwas darauf zu erwidern. Sie hob lediglich skeptisch ihre Augenbrauen, was die Blinde nicht sehen konnte.
    „Wenn du es genau wissen willst: Wir haben über dich gesprochen.“
    Oh, komm mir doch nicht auf die Tour, dachte Katharina verächtlich.
    Leider konnte sie nicht verhindern, dass ihr Interesse geweckt war.
    „Tatsächlich?“
    Sie bemühte sich um einen besonders gleichgültigen Tonfall, der ihr jedoch nicht gelingen wollte.
    „Ja. Flint war etwas ratlos, weil er den Eindruck hatte, dich verärgert zu haben. Er wusste nicht, was er falsch gemacht hat.“
    „Ach, und da hast du ihn wohl getröstet .“
    In ihren Worten hallte eine unmissverständliche Doppeldeutigkeit mit. Sie gedachte die andere zu provozieren, scheiterte jedoch kläglich, denn Linda schmunzelte nur vergnügt und sprach unbeirrt weiter: „Nein. Wir haben geredet und dann ist ihm eingefallen, warum du auf ihn wütend bist. Er hat mir jedoch nicht gesagt, weshalb. Es geht mich ja auch nichts an.“
    Vollkommen richtig. Es geht dich überhaupt nichts an.
    „Ich bin eigentlich nur gekommen, um klarzustellen, dass weder ich an Flint noch Flint an mir irgendein Interesse hat. Es tut ihm schrecklich leid, dass er dich enttäuscht hat.“
    „Verrät dir meine Aura, welche Frage ich dir jetzt gleich stellen werde?“, verlangte Cat zu wissen.
    „Nein. Aber vermutlich willst du wissen, warum ich hier bin, um es dir zu sagen, und nicht er“, riet die Seherin.
    Katharina nickte. Sie war

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