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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Bibel?“
    „Oh Mann!“
    Flint fing an, loszulaufen.
    „Was denn? Das ist wichtig für dein Seelenheil!“
    Graciano folgte ihm.
    Flint beschleunigte seine Schritte.
    „Graciano, treib’s nicht zu weit!“
    „Hey, ich hab noch ein Johannesevangelium auf Reserve. Möchtest du es haben?“
    „Nein!“
    Flint und Graciano joggten nun fast.
    „Aber es würde dir guttun! Es ist ein sehr eingängiges Evangelium.“
    Flints Zimmer kam in Sicht.
    „So, ich muss jetzt noch was vorbereiten. Bis morgen dann!“
    Die Tür krachte ins Schloss und der Geisterseher atmete erleichtert auf.
    Das kommt davon, wenn man ungefragt helfen möchte. Jede gute Tat wird bestraft.

Kapitel 6
    Am Dienstag gab es eine Überraschung nicht-kulinarischer Natur: eine neue Ausgabe der Studentenzeitung Cauldron, Toad & Witch’s Tooth . Gewöhnlich gab es nur pro Semester oder Quartal eine neue Ausgabe. Umso begeisterter wurde sie von den Studenten gelesen.
TEIL EINS DER STARPORTRAITREIHE

Unglaublich, aber wahr!

Damit das hiesige Studentenleben bereichert wird, hat sich die Redaktion dazu entschlossen, regelmäßigere Berichte zu veröffentlichen. Die Starportraitreihe scheint uns das geeignete Medium hierfür zu sein.
Die Starportraitreihe wird von einem der begabtesten Mitglieder des Cromwell-Zirkels eröffnet: Linda, der blinden Seherin! Die junge Frau, Marlinde Benndorf, besitzt viele Talente und lässt sich durch nichts aus der Fassung bringen. Sie hat von Geburt an eine Fähigkeit, die es ihr erlaubt, Auren in ihrer Umgebung wahrzunehmen. Also, alle aufgepasst: Vor dieser Seherin könnt ihr euch nicht verstecken! Tiefere Einblicke und nähere Informationen über ihre Person als auch ihre Fähigkeiten werden folgen.
     (mx)
    Flint, der den Artikel laut beim Frühstück vorgelesen hatte, legte nun die Zeitschrift beiseite. Linda ihrerseits hatte beim Zuhören das Essen komplett vergessen. Ein Umstand, den sich der Unsterbliche zunutze gemacht hatte. Er schnappte sich ihre Joghurtschale und begann genüsslich die Süßspeise in sich hineinzulöffeln.
    „Das steht da?“, erkundigte sich die Seherin peinlich berührt. „Na, großartig! Jetzt weiß ganz Cromwell über mich Bescheid?“
    Ihre Stimme klang wenig begeistert.
    „Ich fürchte fast, ja“, bestätigte Flint.
    Er konnte nachfühlen, wie unangenehm ihr diese Aufmerksamkeit war. Er selbst schätzte es ebenfalls nicht, im Mittelpunkt zu stehen.
    „Zumindest diejenigen, deren magerer Grips das Lesen von Zeitungen vorsieht. Also nicht besonders viele …“
    Tamara konnte ihre bösartige Zunge nicht einmal im Zaum halten, wenn sie gut gelaunt war.
    Graciano tätschelte aufmunternd Lindas Hand.
    „Mach dir nichts draus. Es ist ja ein komplett positiver Bericht. Oder hättest du deine Fähigkeit lieber für dich behalten?“
    „Das ist es nicht. Ich mag nur nicht, dass man über mich schreibt. Sicher starren mich bereits alle an.“
    Die Sehenden am Tisch spähten nach rechts und links. Sie waren in der Tat Mittelpunkt des allgemeinen Interesses.
    „Ach, iwo!“, log Valerian übertrieben. „Das interessiert keinen Menschen!“
    Graciano verzog schmerzlich das Gesicht. Lügen konnte er nur schwer ertragen.
    Linda ließ ihren magischen Blick schweifen und versetzte Valerian einen Stoß in die Seite.
    „Ich bin vielleicht blind, aber nicht dämlich! Besser, du liest den Artikel noch mal. Ich kann Auren sehen, schon vergessen?“
    Ihr ärgerlicher Ton schlug sofort in Selbstmitleid um.
    „Warum mussten die ihren ersten Bericht ausgerechnet über mich schreiben? Ich stehe überhaupt nicht gerne im Rampenlicht.“
    „Ach, komm schon! Das ist doch keine nennenswerte Öffentlichkeit. Eine Handvoll Studenten und das Küchenpersonal. Die Dozierenden kennen sowieso all unsere Kräfte.“
    Cendrick hatte hilfreich sein wollen, doch leider war der Schuss nach hinten losgegangen.
    „Soll das heißen, dass jedem Dozenten eine Akte von mir vorliegt? Wie peinlich!“
    Linda vergrub das Gesicht in den Händen.
    „Du stellst dich echt an, Linda. Wir sind Helden. Etwas Öffentlichkeitsarbeit kann nur gut für uns sein“, behauptete Valerian selbstgefällig und leerte die Joghurtschale.
    „Genau! Nur gar keine Werbung ist schlechte Werbung“, stimmte Cendrick zu.
    Doch Linda wirkte nicht überzeugt. Ganz im Gegenteil. Sie blieb den ganzen Tag über ungewöhnlich still. Nicht einmal die wiederkehrenden Streitereien ihrer Freunde brachten sie dazu, auch nur ein Wort des Protestes

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