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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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gewesen war. Nun betrachtete sie die Aufnahmen und alle Erinnerungen wurden erneut wachgerufen. Ihre aufgewühlten Emotionen drohten sie in einem Strudel nach unten zu reißen. Aus Erfahrung wusste sie, dass in so einer Situation nur eines half: Schlaf. Doch dieser wollte auch nach vielen Stunden einfach nicht einkehren.
    Die Woche verging schleppend und das Wochenende begann. Cat hatte ihr Zimmer in der Zwischenzeit kaum mehr verlassen. Sie verbrachte die Tage ausschließlich im Bett. Auf die Frage, was sie habe, antwortete sie, dass die Vision immer wiederkehre und sie mehr und mehr schwäche. Flint und die anderen besuchten sie täglich und versuchten sie bestmöglich zu unterhalten. Als sie dann alleine waren, tauschten sie ihre Sorge um Katharinas Zustand aus.
    „Was hat sie nur?“
    „Ich weiß es nicht. Es ist, als würde ein Schatten auf ihr liegen, der ihre Essenz raubt“, beschrieb Linda ihren Sinneseindruck.
    „Wir müssen sie zu einer Heilerin bringen“, verlangte Tamara.
    „Das ist keine gute Idee. Ihr wisst genau, wie wichtig Katharina ihr Geheimnis ist“, widersprach Flint.
    „Aber das ist doch kein Zustand! Sie wird jeden Tag schwächer. Wollt ihr einfach die Hände in den Schoß legen und zusehen?“, begehrte Tamara auf.
    „Vielleicht könntest du ihr helfen, Graciano? Könntest du nicht für sie beten?“, bat Linda den Wächter des Lichts.
    „Das tue ich bereits. Doch eins müsst ihr bedenken: Katharina lebt mit einer Lüge und wenn sie sich von dieser nicht frei macht, dann kann ihre Seele nicht heilen. Es tut mir sehr leid.“
    „Das ist ja mal eine schwache Leistung. Ich dachte, Gott hilft allen – und vor allem den Schwachen?“, provozierte Valerian.
    Seine tägliche Lektüre verschaffte ihm eine gewisse Basis für einen Disput. Zumindest seiner Meinung nach …
    „Gott will alle Menschen retten, schwach oder stark. Doch damit er das kann, muss jeder ihm erlauben, gerettet zu werden“, erklärte Graciano sanft.
    Flint spürte, wie auf einmal Groll gegen den CUSTODES ILUMINIS in ihm aufstieg. Er war zwar nur der Bote, aber die Botschaft gefiel ihm nicht.
    Es passt mir gar nicht, dass er es so hinstellt, als würde sie sich absichtlich der Hilfe verweigern! Es ist nicht ihre Schuld, dass alle so einen Druck auf sie ausüben.
    „Wenn Gott allmächtig ist, dann könnte er Cat auch so helfen. Oder nicht?“, feuerte Valerian erneut eine Diskussion an.
    „Richtig, das kann er. Aber er wird es nicht tun. Denn das würde bedeuten, dass er ihren freien Willen nicht respektiert“, hielt Graciano dagegen.
    „Also ich finde das Argument fadenscheinig. Cat hat einen guten Grund, warum sie dieses eine Detail in ihrem Leben geheim hält. Das hat nichts damit zu tun, dass es ihr jetzt schlecht geht.“
    „Es hat alles damit zu tun. Sie hat eine Gabe geschenkt bekommen: die Visionen. Das ist etwas Besonderes. Und was macht sie damit? Sie versteckt diese Gabe, anstatt stolz darauf zu sein und sich auf sie einzulassen. Stattdessen kämpft sie dagegen an – und dieser Kampf geschieht auf Kosten ihrer Gesundheit.“
    Jetzt reicht’s!
    Flint hatte genug davon, dass Cat kritisiert und als schuldig an ihrer Lage befunden wurde. Außerdem betraf ihn das Thema persönlich.
    „Entschuldige bitte, aber es ist ganz und gar kein tolles Geschenk, wenn du jede Nacht einen Albtraum hautnah miterlebst, dich dann kräftig auskotzt und den Rest der Nacht wachliegst, weil dich diese schrecklichen Bilder immer weiter verfolgen. Es ist ein Fluch, eine Strafe! Eine Strafe, die sie nicht verdient hat und unter der sie leidet. Und ich finde es unmöglich, dass man ihr deshalb noch einen Vorwurf macht. Wenn Gott gerecht ist, dann hätte er sie gar nicht erst in diese Lage bringen dürfen!“
    Flints Äußerung hatte wütender geklungen, als es seine Absicht gewesen war. Die anderen starrten ihn bedrückt an.
    Er atmete tief durch und senkte den Kopf.
    „Sorry. War keine Absicht. Diese Situation macht mich nur so fertig“, murmelte er betreten.
    „Das ist doch klar. Wir alle sorgen uns um Cat und wir verstehen, dass es dich am meisten trifft“, sprach Linda sanft. Sie tätschelte mitfühlend seinen Oberarm.
    „Wir tun für sie, was wir können, aber ich finde einfach nichts über dieses dumme Tattoo. Ich fürchte, dass wir einfach bis Sonntag warten müssen. Dann wird sich alles von alleine klären“, meinte Tamara.
    „Ja, das müssen wir wohl“, bestätigte Flint resignierend.
    Ich hoffe nur, dass sie bis

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