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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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geworden.
    „Was … hat sie?“
    Es war Cendrick, der diese Frage an sie gerichtet hatte. Seine Stimme klang seltsam. Dünn und brüchig.
    Was sage ich ihm jetzt?
    Langsam schüttelte die Sapientia Oracularum den Kopf.
    „Ich bin weder Ärztin noch eine Heilerin … Ich kenne mich mit so etwas nicht aus“, antwortete sie ausweichend.
    „Erzähl keinen Mist, Benndorf!“, brauste Cendrick auf.
    „Vorsicht!“, mahnte Valerian.
    „Ich weiß genau, dass du nicht so blind bist, wie alle meinen. Also, sag mir, was du siehst!“
    Der blonde Magier ließ sich nicht beirren.
    Er hofft, dass ich ihr helfen kann. Aber ich habe keine Ahnung, was sie haben könnte.
    Mit einem traurigen Gesicht wandte sie sich zu Cendrick herum. „Es tut mir echt leid. Ich würde dir gerne helfen … und deiner Schwester, aber ich weiß absolut nicht, was sie hat. Du hast Recht. Ich bin tatsächlich nicht so blind, wie man meinen möchte, aber so etwas habe ich noch nie gesehen. Vielleicht weiß einer der Professoren mehr? Wem hast du denn schon alles Bescheid gesagt?“
    Stille.
    „Du hast doch jemandem Bescheid gesagt, oder?“
    Stille.
    „Cendrick?“
    Sie konnte sein Seufzen hören und schließlich meinte er unwillig: „Nein … hab ich nicht.“
    „Warum nicht?“, tönte es nun von allen Seiten. „Bist du total irre?“
    „Hört auf, mich zu nerven! Ihr habt keine Ahnung, worum es hier geht, also haltet einfach die Klappe!“, brüllte Cendrick.
    „Na, offenbar weißt du ja bestens, worum es geht. Dann weih uns doch mal ein!“, verlangte Valerian.
    „Das würdest du nicht mal kapieren, wenn man dir Gehirnmasse zum Frühstück geben würde!“, versetzte Cendrick.
    Die beiden funkelten sich wütend an.
    „Leute! Leute! Jetzt kommt mal runter! Das nützt doch nichts. Wir alle wollen Cat helfen. Also nehmt euch bitte zusammen!“
    Linda versuchte, so strafend wie möglich in die Runde zu blicken.
    Das verbale Gerangel unter den Herren der Schöpfung erstarb.
    „Na also … Geht doch … Und jetzt sag mir, Cendrick, warum du so ein großes Geheimnis um die Sache machst und wie es dir bisher gelungen ist, dass es niemandem auffällt.“
    Schweigen. Sie konnte dabei zusehen, wie der Trotz in seine Aura stieg und mit seinen anderen Gefühlen zu ringen begann. Er wollte ihr nicht antworten, aber er wollte seiner Schwester helfen. Natürlich sah er ein, dass das eine nicht ohne das andere möglich war.
    „Ihr versteht das nicht. Das ist etwas Familieninternes. Darüber kann ich nicht mit euch sprechen.“
    „Ach, jetzt kommst du auf dieser Schiene? Die anderen Hetaeria Magi zählen wohl doch nicht so sehr, hä?“, ertönte es sarkastisch von Valerian.
    „Die zählen schon, aber das ist eine private Angelegenheit, du Idiot!“
    „Pass auf, wen du hier einen Idioten nennst, Blondi!“
    Linda seufzte hörbar. Sie hatte die beiden noch nie so erlebt. Normalerweise kamen sie gut miteinander aus. Aber vermutlich war im Moment kein vernünftiges Gespräch mit Cendrick möglich. Er war einfach zu angespannt. Die Sorge um seine Schwester hielt ihn fest umklammert, das konnte sie deutlich spüren. Es war Zeit, dass sie auf das Wesentliche zu sprechen kamen und sich nicht von seinen Provokationen ablenken ließen.
    „ES REICHT JETZT!“, brüllte sie in das allgemeine Gezeter hinein. „Ich denke, wir sollten uns ganz schnell einig werden, was wir hier wollen. Ich will Katharina helfen, denn ich befürchte, dass ihr Zustand sehr ernst ist.“
    Die Angst in Cendricks Aura wuchs und verschluckte förmlich jeden aggressiven Impuls.
    „Außerdem habe ich keine Lust, euch ständig beim Streiten zuzusehen. Also, entweder ihr seid ab sofort hilfsbereit und kooperativ oder aber ich werfe euch raus, weil ihr nur im Weg steht.“
    Die darauffolgende Stille wertete sie als positive Zustimmung (oder zumindest als Fehlen jeden Widerspruchs).
    „Cendrick, was weißt du über ihren Zustand? Du hast dir sicher einige Gedanken gemacht in letzter Zeit. Zu welchem Schluss bist du gekommen?“
    Die Seherin konnte sein schweres Seufzen hören.
    „Ich denke, sie hat herumexperimentiert. Sie erwähnte vor einigen Monaten, dass sie immer wieder … träumte.“
    Nun war es Linda, die schwieg.
    „Und …?“
    „Sie meinte, dass die Träume …“
    Wieder seufzte er schwer. Es schien ihm unendliche Mühe zu bereiten, den Satz herauszubekommen.
    „… dass die Träume Visionen seien, die sie näher erforschen wolle“, schloss er schließlich.
    Ach du

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