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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Reaktion. Aufmuntern war eindeutig Lindas Job.
    „He, Männer, habt ihr das von Katharina gehört?“
    Linda musterte Flint, Graciano und Valerian. Sie saßen zu viert beim Frühstück im Speisesaal. Der Erste der Angesprochenen zeigte schüchternes Interesse, der zweite Aufmerksamkeit und der dritte …
    … würde wohl hungrig aussehen, wenn es dafür eine eigene Farbe gäbe , dachte Linda und musste schmunzeln.
    „Waff denn?“, erkundigte sich Valerian mit vollem Mund.
    „Ich habe versucht, mehr über ihre Abwesenheit herauszubekommen, doch egal, wen ich frage, jeder sagt mir etwas anderes. Ich habe jetzt schon Erkältung, Magen-Darm-Infekt und hohes Fieber abgehakt“, erklärte sie.
    „Sie könnte doch auch alles davon haben. Also, ich finde das nicht spektakulär“, meinte der Unsterbliche übertrieben lässig.
    Linda verdrehte die Augen und beachtete Valerian nicht weiter, stattdessen wandte sie sich den anderen zwei zu.
    „Ich finde es wirklich merkwürdig. Vielleicht sollten wir direkt bei Cendrick nachfragen. Er scheint nur in letzter Zeit so angespannt und übellaunig.“
    „Ich würde dir gerne helfen, Linda, doch du weißt, dass Cendrick nicht sehr gut auf mich zu sprechen ist. Wenn es aber dein Wunsch ist, dann frage ich bei ihm nach.“
    Für diese Liebenswürdigkeit erntete Graciano ein strahlendes Lächeln.
    „Lass nur! Ich werde gehen.“
    Alle Blicke wandten sich Valerian zu.
    „Du?“, meinte Linda ehrlich überrascht.
    „Ja. Was ist schon dabei? Ich lad ihn auf eine Joggingtour ein und frage.“
    Die Seherin musterte seine Aura mit einem skeptischen Blick und fand ihre Meinung in den Farben der anderen bestätigt.
    Offenbar deutete er diesen Ausdruck falsch (oder richtig?), denn sie konnte hören, dass sein Stuhl energisch zurückgestoßen und das Tablett klappernd aufgenommen wurde. Seine Aura hatte sich ärgerlich verfärbt.
    „Jetzt sei doch nicht sauer“, begann sie.
    „Vergiss es! Ich bekomme alleine heraus, was mit Cat los ist. Gar kein Stress!“
    Seine Schritte entfernten sich.
    Linda löffelte schweigend ihren Joghurt. Was war in letzter Zeit nur mit Valerian los? Er schien so ungeduldig.
    „Er ist schon eine ganze Weile so“, meinte Flint, der wohl in ähnlichen Bahnen dachte. „Ich glaube, es geht immer noch um diese Mytsereu-Sache, aber er erwischt sie nie alleine.“
    „Aber warum will er sie alleine erwischen?“
    „Ich weiß es nicht, aber ich glaube, Cendrick soll es nicht mitbekommen. Uns hat er ja auch nichts weiter erzählen wollen.“
    „Leute, wir sollten wirklich nicht über Valerian sprechen, wenn er nicht da ist. Ich bin sicher, dass er auf uns zukommt, sobald er dafür bereit ist.“
    Lindas Mundwinkel hoben sich unwillkürlich. Sie wusste nicht, warum, aber es berührte sie immer sehr, wenn Graciano sprach. Jedes Mal, wenn er sie ermahnte, zeigten sich kurz zuvor ein paar goldene Sprenkel. Das bewies ihr, dass er es aus Fürsorge tat und nicht, um sich wichtig zu machen.
    Leider konnte Valerian das nicht sehen. Er reagierte immer sehr überempfindlich, sobald der Wächter etwas sagte. Vielleicht sollte sie mal mit ihm darüber reden? Doch das hatte noch Zeit. Sie war gespannt, was Valerian bei Cendrick erreichen würde.
    Auf dem Weg zum Unterricht hing Linda noch diesem Gedanken nach, als etwas in der Ferne ihre Aufmerksamkeit erregte. Schräg unter ihr bewegten sich bekannte Farben. Sie brauchte nur einen Moment, um sie zuzuordnen. Cendrick van Genten! Er musste sich im Treppenhaus befinden. Ohne weiter zu überlegen, folgte sie ihm und tastete sich die Stufen zum ersten Stockwerk hinunter. Was wollte Cendrick hier? In diesem Teil des Hauses befanden sich die Unterkünfte der weiblichen Studenten.
    Vermutlich geht er zum Zimmer seiner Schwester … Sehr gut, dann kann ich gleich sehen, wie es ihr geht!
    Cendrick blieb tatsächlich vor Katharinas Zimmer stehen. Seine Hand griff nach der Klinke. Plötzlich hob er den Kopf und blickte direkt in Lindas Richtung. Seine Aurenfarben wechselten schlagartig. Ärger und Zorn schwappten in ihm hoch, sodass die Seherin erschrocken stehen blieb. Doch dann sah sie weitere Farben, die sich wie düstere Schleier über seine allgemeine Gemütsverfassung legten: Besorgnis und – Angst!
    Linda hatte den Hetaeria Magi noch nie ängstlich erlebt. Ein Blick auf seine momentane Aura verriet ihr jedoch, dass genau diese Emotion sein ganzes Tun und Sein beherrschte.
    Wie ist das möglich? Das ist doch nicht einfach nur

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