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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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euer Wille die Magie in gelenkter Bahn fließen lassen. Die Meditationspraxis ist so alt wie die Menschheit selbst. Zu früheren Zeiten wurden die Techniken im Geheimen weitergegeben. Sowohl in Mönchsorden …“ Sie hielt kurz inne. Linda sah an dem Weiten der Aura, dass die Frau einen Arm in Richtung des Paters ausstreckte. „… als auch in Hexenzirkeln. Oft war eine Einweihung damit verbunden. Die Mitglieder gelobten einander, sich gegenseitig in der Meditationspraxis zu unterstützen. Sollte euch die Meditation Spaß machen, so könnt ihr damit wahre Wunder bewirken. Viele erreichen durch die Meditation einen erhöhten Bewusstseinszustand, der ihnen eine immense Kontrolle über ihre magischen Fähigkeiten erlaubt.“
    Linda ließ wieder den Blick schweifen und erkannte Flint unter den anderen. Das Grau in seiner Aura hatte sich etwas gelichtet und ein neuer Farbton war in seinem zaghaften Hellblau aufgetaucht. Linda war sich nicht sicher, ob das auf einen Sinn für Verantwortung oder auf Hingabe schließen ließ.
    Als sie noch grübelte, ergriff der Pater das Wort: „Wie meine Kollegin schon richtig sagte, ist mein Name Pater Ignatius. Ich bin Ordensvertreter des Custodes Iluminis, der Wächter des Lichts. Ich komme frisch aus Rom zu euch. Nun werden sich einige unter euch womöglich gewundert haben, warum ein katholischer Priester Selbstverteidigung unterrichtet …“
    Er wartete das zustimmende Gemurmel ab und fuhr dann fort.
    „Hilf dir selbst, so wird dir geholfen! Meine lieben Studierenden – ihr habt Hilfe sehr nötig. Sir Fowler hat in seiner Begrüßungsrede schon angedeutet, dass sich immer mehr Tore zur Anderswelt – der Dimension der Dämonen – öffnen. Nichts Gutes kommt von dort zu uns und die Menschen sind dem schutzlos ausgeliefert. Die gute Nachricht ist: Gott lässt uns damit nicht alleine! Heutzutage werden mehr Begabte geboren als jemals zuvor und viele finden ihren Weg zum Glauben und können auf die Stärke Gottes vertrauen. Doch geben wir uns keinen Illusionen hin: Der Feind ist stark! Und ihr sollt auf ihn vorbereitet sein, wenn ihr euer Studium abgeschlossen habt. Da das Böse in vielfältigen Formen lauert, ist es der Schulleitung und auch mir ein Anliegen, dass ihr alle zuerst einmal lernt, euch selbst zu schützen. Ein toter Wächter ist ein schlechter Wächter …“
    Er lachte leise und einige Studenten fielen mit ein.
    „Zu Beginn werden wir lernen, auszuweichen. Später kommen das Abblocken von Angriffen sowie Gegenangriffe an die Reihe. Sollten mir alle von euch bis in die höheren Stufen erhalten bleiben, werdet ihr noch den Kampf mit Klingen und Schusswaffen lernen.“
    Linda nahm ein erstauntes Raunen wahr. Ihre Mitstudenten hatte der letzte Satz eiskalt erwischt. Sie hatte ebenfalls nicht damit gerechnet, dass das Training solch militärische Züge annehmen würde. Schusswaffen? War das überhaupt erlaubt? Zum Glück würde sie das nicht betreffen. Mal abgesehen davon, dass sie ihren Gegner nicht sehen konnte – oder zumindest dass alle das dachten –, wurde ihr allein bei dem Gedanken, eine Waffe in die Hand zu nehmen, schlecht. Sie hatte einfach zu viel Fantasie. Wenn ihr etwas erzählt wurde, dann stellte sie sich alles bis ins kleinste Detail vor. Im Gegensatz zu anderen Blinden wusste sie, wie ihre Umwelt aussah. Sie hatte viele Stunden damit verbracht, sich die Sinne von Tieren zu leihen. So war es ihr möglich gewesen, ein Bild ihrer Umgebung zu entwerfen, auch wenn diese für sie fremd war.
    Bei einem Messer würde sie sich die ganze Zeit vorstellen, wie die metallene Klinge tief ins Fleisch drang, bis sie auf einen Widerstand stieß. Und wie das warme Blut des Getroffenen sich langsam in dunklen Wellen über dessen Körper ergoss.
    Uargh! Mir wird schlecht!
    Vielleicht war dieser Meditationskurs ja doch nützlicher als gedacht. Selbst ihre Mutter hatte ihr ständig nahegelegt, doch mal zu meditieren.
    Inzwischen war die Dozentin wieder an der Reihe und hatte bereits einige Sätze zur Kräuterkunde verloren. Das klang wesentlich unblutiger. Heilpflanzen hatten Linda schon immer interessiert.
    „Neben den Heilpflanzen gibt es auch jene, die eine leichte Rauschwirkung haben. Diese könnt ihr in der Meditation einsetzen. Das ist dann bereits fächerübergreifender Unterricht …“
    Linda hörte ihr fröhliches Lachen und auch ihre Mundwinkel hoben sich. Einige ihrer Kommilitonen lachten ebenfalls, doch an der Art des Lachens hörte man, dass sie mit den

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