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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Ich will heute Abend noch etwas trainieren.“
    „Klar. Warum nicht? Wenn ich ihn finde.“
    „Cool. Also bis später!“
    Und schon waren die zwei verschwunden.
    Valerian nahm schmunzelnd einen Schluck von seiner Cola. Erst als er sie wieder absetzte, wurde er Lindas Gesichtsausdruck gewahr. Sie schien alles andere als zufrieden. „Was?“, fragte er entnervt.
    „Findest du es in Ordnung, einfach so über diese Frau abzulästern? Und dann auch noch in einer Lautstärke, dass es auch ja jeder in diesem Raum mitkriegt?“
    Sie hatte ihre Stimme gesenkt und herrschte ihn leise an.
    „Nun mal schön locker bleiben! Du hast sie nicht getroffen. Sie ist wirklich grässlich“, verteidigte er sich.
    „Das warst du gerade aber auch.“
    Linda verschränkte vorwurfsvoll die Arme.
    Valerian sah von ihr zu Flint und fragte sich, was denn jetzt los war. Flint nagte an seinem Brot, dem ersten, und starrte auf sein Glas.
    Oh toll, er wechselt zwischen Teller, Tisch und Glas. Welch herausragende Kulisse. Versager!
    Wieder waren seine wütenden Gedanken auf Flint fixiert. Einer musste ja schuld sein …
    Valerian blickte zu Linda zurück. Sie funkelte ihn immer noch wütend an.
    Sie sieht echt heiß aus, wenn sie das macht.
    Bei dem Gedanken musste er unfreiwillig schmunzeln.
    „Ach, komm! So schlimm war das jetzt auch wieder nicht“, meinte er beschwichtigend.
    „Wehe, du hilfst den beiden, ihr einen Streich zu spielen, Valerian Wagner! Dann werde ich dich persönlich bei Professor Foirenston anschwärzen!“
    Sie schob den Stuhl zurück und stand auf.
    „Ich werde zurück auf mein Zimmer gehen. Schönen Abend noch.“
    „Na gut, warte, ich begleite dich“, meinte Valerian seufzend und machte Anstalten, sich zu erheben.
    „Nicht nötig!“, entgegnete sie eisig. „Ich finde meinen Weg schon alleine. Mach’s gut, Flint!“
    Flint sah kurz zu ihr auf und verabschiedete sich. Dann senkte sich sein Blick rasch wieder. Valerian schaute ihr grimmig hinterher, wie sie sich, mit dem Blindenstock bewaffnet, einen Weg durch den Saal bahnte.
    „Weiber! Man kann nicht mit ihnen, aber auch nicht ohne sie!“
    Flint reagierte nicht.
    Jetzt, da die Zwillinge und Linda fort waren, hatte er Valerians ungeteilte Aufmerksamkeit.
    „Sag mal, Flint, hast du schon einmal versucht, etwas gegen dieses Problem zu machen?“
    Valerian konnte erkennen, dass sein Gegenüber die Stirn runzelte. Bedächtig nahm Flint einen weiteren Bissen von seinem Brot, kaute, schluckte und sprach: „Was für ein Problem?“
    „Na, dieses Ich-sehe-niemandem-in-die-Augen-Problem. Das ist unnormal, weißt du?“
    Valerian begann, unruhig auf die Tischplatte zu trommeln. Flints Art strapazierte seine Geduld.
    „Unnormal?“, kam die bedächtige Erwiderung. „Was ist hier schon normal?“
    Valerian rollte entnervt mit den Augen.
    Der Typ rafft es einfach nicht! Loser eben!
    „Ach, vergiss es! Ich mach mich jetzt auch auf den Weg. Bis später!“
    Flint war immer noch bei seinem ersten Brot, als Valerian in Richtung Ausgang spurtete. Ihn schien einfach nichts zur Eile antreiben zu können. Er war ganz die Ruhe selbst.

Kapitel 7
    Blaues Licht. Hell. Durchschimmernd. Wie ein Aquamarin.
    Eine zarte Melodie. Leise ertönen die schwebenden Klänge.
    Jemand spricht. Doch bleibt das Gesprochene unverständlich.
    Ein Schrei. Laut wie ein stechender Schmerz. Der Schleier des Friedens zerreißt. Dunkelheit.
    Valerian schreckte hoch. Wieder hatte er diesen Traum gehabt.
    Wieder?
    Ja, er wusste es genau. In diesem Moment, im Halbschlaf, war er sich sicher, dass er jenen Traum schon mal geträumt hatte.
    Noch während sein Geist sich klärte, entfielen ihm die Bilder. Entglitten ihm wie Nebel. Frustriert atmete er aus und sah sich um. Er war in seinem neuen Zimmer in Cromwell, das er sich mit Flint teilte. Da war das Bett, in dem der andere schlief.
    Doch Flint schlief nicht! Als er sich vollends an die Dunkelheit gewöhnt hatte, erkannte der Unsterbliche dessen offene Augen! Sie starrten regungslos an die Decke. Flints Körper war steif wie ein Brett.
    Ach du meine Güte! Was ist denn mit dem los?
    Valerian strich sich mit der Hand durchs Haar und rief leise nach seinem merkwürdigen Zimmergenossen.
    Keine Reaktion.
    Dann noch einmal, etwas lauter.
    Nichts.
    Murrend schlug er das dünne Leinentuch zurück und trat an Flints Bett.
    „He, was ist mit dir?“, fragte er leise, dabei stupste er ihn leicht an.
    Flint blinzelte, starrte jedoch weiter an die Decke. Valerians

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