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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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war nicht nur der vermutete Mord, sondern auch die Folgen, über die sie sich wahrscheinlich nie Gedanken gemacht hatten. Kein Wunder, dass der kleine Geist verängstigt war …
    Valerian versuchte sich vorzustellen, wie es wohl gewesen sein musste, über so viele Jahre die eigene Welt aufrechtzuerhalten. Ziemlich anstrengend. Er wäre sicher verrückt dabei geworden. Doch da stand sie. Klein und zerbrechlich. Dieser unschuldige Anblick rührte sein Herz. Und das gefiel ihm gar nicht.
    „Es ist nicht sicher, dass sie das Mädchen ermordet haben“, sprach Flint leise.
    Linda warf ihm einen wütenden Blick zu. „Flint! Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren! Sie sind in der Anderswelt. Allein das macht sie zu bösartigen Monstern! Sie haben ganz sicher bekommen, was sie verdient haben.“
    Flint hob abwehrend die Hände. „Das bestreite ich gar nicht. Ich will damit nur sagen, dass der Tod auf vielen Wegen zu uns kommen kann. Vielleicht hat die Kleine gesehen, dass ihre Eltern etwas Unerlaubtes, Böses getan haben, und ist dabei gestürzt. Was auch immer geschah, wir wissen es nicht und können es hier auf die Schnelle auch nicht in Erfahrung bringen. Deshalb sollten wir uns weniger auf die Eltern und mehr auf das Mädchen konzentrieren. Das ist alles, was ich sage.“
    Linda atmete tief durch und nickte langsam.
    „Ich denke, sie hat es verdient, in den Himmel zu kommen, also helfen wir ihr dabei!“
    Valerian verschränkte die Arme und sah auffordernd in Flints Richtung.
    „Also, Flint, dann verrate uns mal, wie man in den Himmel kommt.“
    „Geister wissen selbst, wie sie in die nächste Ebene gelangen können. Sie muss es eigentlich nur … machen.“
    „Aber sie macht es ganz offensichtlich nicht, also weiß sie es wohl nicht.“
    „Doch, sie weiß es! Sie hat nur Angst davor, dorthin zu gehen“, schaltete sich Linda wieder ein.
    „Was macht dir Angst, Kleines?“, fragte sie, so sanft sie konnte. „Der Himmel ist ein ganz toller Ort, das wirst du schon noch sehen. Dort ist es wundervoll und dort sind nur sehr liebe Menschen.“
    Das Mädchen hatte seine Aufmerksamkeit auf Linda gerichtet. Sie sah sie unsicher und zögerlich hoffnungsvoll an.
    „Weißt du was? Ich kenne dort auch jemanden. Jemanden, den ich immer sehr lieb gehabt habe. Magst du wissen, wen?“
    Linda schluckte. Ihre Augen schimmerten feucht und ihre Stimme klang belegt. „Mein Opa ist dort. Ich war noch recht klein, als er starb. Meinst du, du könntest ihm etwas von mir ausrichten? Sagst du ihm bitte, dass ich ihn sehr vermisse?“
    Das kleine Mädchen hatte sich umgewandt und betrachtete etwas hinter sich. Ihre Stirn hatte sie in Falten gelegt und sie nagte zögerlich auf der Unterlippe.
    „Was ist dort? Sieht jemand was?“, flüsterte Valerian leise und kniff angestrengt die Augen zusammen.
    Flint starrte das Kind schweigend an und senkte dann den Kopf. Linda hatte einen verträumt abwesenden Ausdruck im Gesicht. Auch ihre Aufmerksamkeit lag auf der Kleinen.
    „Kommt schon, Leute, sagt was!“
    Er wandte den Blick nach hinten und betrachtete die älteren Studenten. Dort erblickte er bei den meisten die fragende Ahnungslosigkeit, die er auch bei sich verspürte. Andere hatten einen verzückten oder tief bewegten Ausdruck im Gesicht. Prof. Lichtenfels’ Miene zeigte – wie üblich – nicht die geringste Regung.
    Der perfekte Rumolaner! Logisch wie ein Vulkanier und grausam wie ein Cardassianer! Valerian liebte Star Trek .
    Wieder sah er seine Freunde an. Er stieß gegen Flints Arm.
    Schließlich reagierte dieser. „Das Licht.“
    „Was? Das Licht?“
    „Ja. Das Licht.“
    Kann dieser Typ nicht mal eine ganz gewöhnliche Frage beantworten? Muss er denn immer …
    Valerians Blick streifte noch einmal den Kurs hinter sich und seine zwei Begleiter.
    „DAS Licht?“
    „Ja. Das Licht.“
    Das Mädchen wandte sich wieder Linda zu. Seine Mundwinkel hoben sich allmählich und es nickte langsam. Dann wandte sich die Kleine flott um und hüpfte ein paar Schritte nach vorne, drehte sich noch einmal zu ihnen um, winkte energisch und – schien zu lachen.
    Linda winkte zurück. Valerian konnte sich gerade noch so beherrschen. Du bist schließlich ein Kerl! Du winkst nicht wie ein Mädchen!
    Schließlich rannte das Kind weiter und … war plötzlich verschwunden.
    Stille. Dann ein leises Klatschen hinter ihnen, das immer lauter wurde. Die drei erhoben sich und blickten einander benommen an. Sie hatten es geschafft! Allen fiel ein

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