Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)
ein. Nach einigen Sekunden konnte die Verbindung aufgebaut werden und das Programm informierte ihn über Katharinas Abwesenheit:
„ chatte offline“
Sofort wurde seiner aufkeimenden Freude wieder ein Dämpfer versetzt. Er hätte ein Gespräch mit ihr gut gebrauchen können. Doch sie hatte ihm einige Nachrichten hinterlassen und das entschädigte ihn ein wenig. Seine Mundwinkel zuckten nach oben, als er las, dass sie hoffte, ihn bald wiederzusehen.
Schnell machte er sich daran, eine Antwort für sie zu verfassen.
umbra:
hallo, katharina
toll, dass du in der prüfung chatten darfst
tut mir so leid, dass ich mich erst jetzt melde
umbra:
=(
*reumütig guck*
ich versuche jetzt öfter hier zu sein!
umbra:
ja, es ist komisch, seinen prüfer zu duzen
das würde mir bei desmondo nicht einfallen
O_O
umbra:
aber gut, da kennt auch niemand den vornamen
ich habe ihn sogar darauf angesprochen
und er hat ihn mir nicht verraten
umbra:
vielleicht hat er doch keinen
wer weiß
der mann ist überaus merkwürdig
umbra:
von „Langen“ habe ich noch nie gehört
aber ich vertraue deinem urteil
und klar würde ich es gerne mit dir anschauen
umbra:
=)
ich glaube, es gäbe wenig,
was ich nicht gerne mit dir tun würde
umbra:
äh … das kam jetzt irgendwie falsch raus
ich meine, ich würde gerne mit dir dort hingehen
*räusper*
umbra:
na ja
jedenfalls freut es mich,
dass es dir dort gefällt
umbra:
ist natürlich toll, wenn der eigene orden
ein ferienhaus hat
steht dir das später mal zur verfügung?
umbra:
denn eines ist klar:
du wirst patricia schwer beeindrucken
=)
umbra:
frag lieber nicht nach meinem ordensoberhaupt
ich nenne ihn „den irren gustave“
-.-
umbra:
wir waren nur kurz da und ich bin froh darüber
der mann hat sie nicht mehr alle
wer hat den bloß gewählt?
umbra:
vermutlich der haufen irrer
der sich „schattenherrschaft“ schimpft
*kopfschüttel*
umbra:
je mehr ich von denen sehe,
desto weniger möchte ich mit ihnen zu tun haben
umbra:
das ist nicht unbedingt eine gute voraussetzung
oder was meinst du?
:-/
umbra:
umbra ist latein für geist,
totengeist oder auch schatten
ich dachte es passt irgendwie …
Flint las noch einmal ihre Botschaften und bemerkte einen Anflug von Unsicherheit in ihren Zeilen.
Wenn ich schon nicht da bin, um sie aufzumuntern, dann kann ich ihr wenigstens ein paar aufmunternde Worte schicken.
Also tippte er weiter:
umbra:
wenn ich etwas über dich weiß,
dann dass du alles erreichst, was du willst
egal, was für hindernisse vorhanden sind
umbra:
wenn du so einen garten möchtest,
dann bekommst du den auch
verdient hast du ihn allemal
umbra:
*seufzt*
ich wünschte, du wärst hier
dann würde ich sogar meine Prüfung ertragen
umbra:
es ist die reinste nervenzerreißprobe
ich glaube, dass gustave nur darauf wartet,
dass ich aufgebe
umbra:
aber den gefallen werde ich ihm nicht tun
ich will es einfach so schnell wie möglich
hinter mich bringen
umbra:
je schneller es geht,
desto schneller bin ich damit fertig
ich zähle die sekunden
umbra:
hoffentlich lese ich dich bald wieder
schlaf schön
~ Flint
Kapitel 31
Cendricks zweiter Prüfungstag verlief wie erwartet: Während Daniel Blumental versuchte, ihn nach bestem Bemühen zu beschämen und herabzuwürdigen, spielte sich der Prüfling auf und setzte sich gegen die Behandlung zur Wehr. Cendrick wusste selbst, dass dies nicht die cleverste Strategie war und er sich lieber auf seine Prüfungsaufgaben konzentrieren sollte.
Aber das ist gar nicht möglich, bei dem Kerl , dachte er erzürnt.
Daniel hatte ihn aufgefordert, in den Raum vom Vortag zurückzukehren und dort seine Prüfung zu beenden. Cendrick hatte sich geweigert.
Daniel hatte versucht, die Ich-bin-der-Prüfer-und-du-musst-machen-was-ich-will-Trumpfkarte zu spielen. Cendrick hatte sie ignoriert.
Und das Ende vom Lied war, dass beide sich laut anschrien. Am Schluss mussten ältere Ordensmitglieder die zwei voneinander trennen, weil der Streit zu eskalieren drohte. Die Prüfung wurde unterbrochen und der junge van Genten in seine Mittagspause geschickt.
Er war noch nicht bei seinem Dessert angekommen, als sich die Tür öffnete und ein hochgewachsener, gut gekleideter Mann das Zimmer betrat: Professor Damian Lichtenfels.
Pflichtbewusst erhob sich der Student und neigte sein Haupt.
„Guten Tag, Professor.“
Doch er erhielt keine Antwort. Stattdessen näherte sich der Dozent mit schmalen Augen.
„Haben Sie sich entschlossen, den Hetaeria Magi und seine
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