Die Daemmerung
stieß ihn weiter.
»Das da hinter uns ist die Familie deines gütigen Herrn bei der Arbeit«, sagte er. »Schneller? Oder wir sind als Nächste dran.«
Beck, der jetzt leise wimmerte, führte ihn durch eine ungekennzeichnete Tür in ein großes Holzgebäude, das bis auf eine einzige Reihe von Glühpilzen völlig dunkel war. Barrick erschrak fürchterlich, als er auf dem Bohlensteg vor ihnen etwas bemerkte, das auf den ersten Blick wie ein Mann aussah, doch es war nur einer der Blemmys. Das Geschöpf, das stehend an einen Pfahl gekettet war, wandte sich ihnen zu, als sie an ihm vorbeigingen, machte aber keinen Versuch, sie aufzuhalten. Seine großen, stumpfen Augen schimmerten im Licht der Pilze, und der kleine, runde Mund tief an seinem Bauch bewegte sich, als wollte die Monstrosität etwas sagen. Barrick konnte nicht beurteilen, ob es derselbe Blemmy war, der sie hierher zu Qu'arus' Haus gerudert hatte.
»Das ... das hier ist das Bootshaus«, erklärte Beck. »Aber ich weiß nicht, wie die Tür zum Fluss aufgeht.«
Barrick fielen der Mantel und das Schwert ein, die er vor dem Haus hatte liegenlassen. »Ist das andere Boot noch dort draußen? Das, mit dem wir gekommen sind?«
»Das Ruderboot des Herrn? Könnte sein.« Beck war sichtlich verstört, bemühte sich aber nachzudenken. »Bei allem, was jetzt hier los ist, haben sie es vielleicht einfach bis morgen früh dort liegen lassen.«
»Wir müssen nachsehen. Kommt man von hier dorthin?« Ausnahmsweise vergeudete Raemon Beck keine Zeit mit Einwänden. Er führte Barrick aus dem Bootshaus ins tiefere Dunkel draußen — den ins Schwarz von Dunkellichtern gehüllten Weidengürtel am Wasser. Als sie um die Hausecke bogen und zum Steg rannten, dankte Barrick welchen Göttern auch immer für die glückliche Fügung, dass die Traumlosen ihre Häuser ohne Fenster bauten. So hatten er und Beck eine Chance zu entkommen, ehe Qu'arus' Sippe herausfand, welchen Weg sie genommen hatten.
Doch es sollte nicht sein. Gerade in dem Moment, als er den Mantel und das Schwert wiederfand, hörte er seitlich des Hauses Stimmen: Aus irgendeinem Grund waren ihnen die Traumlosen bereits auf der Spur. Er stürzte den Steg entlang, jetzt dicht gefolgt von Beck. Das Boot lag immer noch da.
»Danke, Götter, danke, Götter, danke, Götter«, murmelte Barrick. Er machte das Boot los und steckte die Ruder so schnell und leise wie möglich in die Dollen. Ein tanzender schwachgrüner Schimmer kam zwischen den Weiden auf sie zu — wohl die Laterne eines ihrer Verfolger. Zwei weitere gesellten sich hinzu.
»Es ist mitten in der Ruhezeit«, sagte Beck panisch. »Die Schrikkas ...!«
»Halt den Mund, verflucht, und steig ein, wenn du mitwillst?« Als der Mann noch immer zögerte, stieß Barrick das Boot mit den Händen vom Steg ab. Das beflügelte Raemon Becks Entscheidung. Er sprang ungeschickt ins Boot und versetzte es dadurch so heftig ins Schaukeln, dass Barrick ihm, noch während er ihn daran zu hindern suchte, über Bord zu fallen, unsanft auf den Kopf patschte.
»Runter, Idiot?«, zischte er. Sobald Beck zu seinen Füßen kauerte, tauchte Barrick die Ruderblätter ein und ruderte los, so leise er irgend konnte. Die vage Silhouette von Qu'arus' Haus und die flackernden Laternen ihrer Verfolger blieben hinter ihnen zurück.
Barrick ruderte, ohne innezuhalten oder auch nur langsamer zu werden, bis sie immer neuen Zweigkanälen so weit gefolgt waren, dass selbst das Schwarz der Dunkellichter schwächer wurde und das Zwielicht sich wieder durchzusetzen begann. Als er schließlich, auf die Ruder gelehnt, wieder zu Atem zu kommen suchte, erschöpft, aber über die neue Kraft seines einst verkrüppelten Arms staunend, merkte er, dass Raemon Beck weinte.
»Bei den Dreien, Mann, es kann dir doch wohl nicht leid tun, diese Leute zu verlassen«, fauchte er ihn an. »Sie hätten dich getötet! Deine Freunde haben sie vermutlich schon alle erledigt.« Er selbst verspürte so gut wie kein Bedauern. Finley und den begriffsstutzigen Marwin hätte er nie rechtzeitig aus dem Haus bugsieren können. Sie wären alle erwischt worden, und seine eigene Mission wäre gescheitert. Eine simple Entscheidung. »Beck? Warum die Tränen? Wir sind draußen.«
Der Mann sah auf, das magere, staubige Gesicht voller Tränenspuren. »Versteht Ihr denn nicht? Das ist es ja, was mir solche Angst macht! Wir sind draußen?«
Barrick schüttelte den Kopf. »Was redest du da für einen Unsinn!«
»Es ist Ruhezeit. Die
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