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Die Daemmerung

Die Daemmerung

Titel: Die Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Markenländer aus dem Nichts, schlugen zu und verschwanden dann wieder wie Geister. Sie töteten nie viele Soldaten des Mantis, versetzten sie jedoch alle in Furcht und Schrecken, weil ihre Angriffe so unvorhersehbar waren. Manchmal schnitten sie nur einem einzigen Söldner die Kehle durch, während er inmitten eines Dutzends Kameraden schlief, damit die anderen, wenn sie ihn fanden, wussten, es hätte auch sie treffen können. Königin Lilys Kommandos töteten die Männer des Mantis auf hunderterlei Art, mit raffinierten und schlichten Methoden. Sie sägten Brücken an, vergifteten das Trinkwasser oder die Rationen der Söldner oder steckten einfach die Zelte in Brand, während die Männer darin schliefen. So viele von Davos' Lagerwachen wurden getötet, dass die Posten sich zu dritt oder viert zusammentaten, was hieß, dass um das Lager herum große Abschnitte praktisch unbewacht blieben.
    Schließlich, als seine Männer bei jedem Geräusch und jedem Schatten zusammenschraken, setzte der Mantis alles auf eine Karte: einen schnellen, direkten Angriff auf Südmarksburg. Am Ufer der Bucht drängten sich die Behelfshütten derer, die bereits vor Davos geflohen waren, aber in der überfüllten Burg nicht mehr hatten unterkommen können. Als die Söldnerscharen näher rückten, flohen diese Flüchtlinge ein zweites Mal, verschwanden in den Höhlen und auf den bewaldeten Höhen der Küstengegend. Als Davos' Truppen dann, in Angst vor einem Hinterhalt, die Hauptstraße von Südmarkstadt entlangzogen, rochen sie den Rauch und sahen die Flammen — die Hüttensiedlung am Strand war in Brand gesteckt worden. Die Söldner sahen sich furchtsam an. Diese Südmärker brannten lieber ihre Ortschaften immer wieder nieder, als auch nur einen Fußbreit den Marodeuren zu überlassen. Wer konnte solchen Wahnsinn bezwingen?
    Und dann sahen die Männer des Mantis die hohen Mauern von Südmarksburg jenseits der Bucht, und ihnen war klar, dass es sie mindestens ein Jahr kosten würde, eine solche Feste zur Aufgabe zu zwingen — ein Jahr des Hungers, denn um sie herum war das Land unbewohnbar gemacht, und die Vorratsspeicher waren leer. Selbst Davos' getreueste Offiziere, Männer, die sich an seiner Seite bereichert hatten und in seinen Diensten von Banditen zu Magnaten geworden waren, widersetzten sich jetzt seinen Befehlen. Der Kampfeswille war ihnen abhanden gekommen. Viele Soldaten warfen einfach ihre Waffen weg und kehrten dem entmutigenden Anblick der uneinnehmbaren Südmarksburg den Rücken.
    Doch Lily hatte nur einen kleinen Teil ihrer Truppen in der Burg behalten. Den größten Teil ihrer Streitmacht hatte sie an die Küste von Landsend verschifft, damit sie von dort südwärts ritten. Und als das Chaos in der Armee des Mantis am größten war, weil mindestens ein Viertel der Männer desertierten und die übrigen sich gegenseitig bekämpften, brach das südmärkische Heer über sie herein.
    Die Südmärker waren zahlenmäßig weit unterlegen, aber sie waren gut ernährt und wütend und kämpften für ihr eigenes Land. Die am Strand eingeschlossenen Söldner konnten nur kurz Widerstand leisten, ehe die Südmärker einen Keil zwischen sie trieben. Die eine Hälfte wurde in die eiskalten Wellen der Bucht zurückgedrängt, und wer sich nicht ergab, wurde getötet. Die andere Hälfte der Söldner versuchten, ihren bereits geflohenen Kameraden zu folgen, doch die meisten ereilte ihr Schicksal, als sie die Klippen erklimmen wollten. Die Bogenschützen der Königin schossen sie ab wie Spatzen auf einem niedrigen Ast, und ihre Leichen fielen in solchen Mengen vom Fels, dass die Südmärker bis heute einen unordentlichen Haufen einen ›Mantisstapel‹ nennen, obwohl die meisten nicht mehr wissen, woher der Ausdruck kommt.
    Der Mantis selbst, Davos von Elgi, starb in der Brennsbucht, als er, ein Dutzend Pfeile im Leib, zur Burg hinüberzuwaten versuchte.
    Ihr seht, die Markenlande wurden von Syan, von Hierosol, Krace und den gesamten Söldnern der Grauen Scharen vergeblich angegriffen. Dreimal drangen die Qar selbst in unsere Lande ein. Zweimal haben wir sie wieder vertrieben und ihnen dabei große Verluste zugefügt, und wir werden sie auch diesmal vertreiben. Und Ihr, Sulepis, werdet trotz Eurer Macht und Eurer Siegesgewissheit bald auch nur ein weiterer Name in den Geschichtsbüchern von Südmark sein — noch ein gescheiterter Eroberer, dessen Hochmut größer war als sein Verstand.«
    Obwohl nur Vash, der Autarch selbst und Panhyssir

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