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Die Dämonen ruhen nicht

Die Dämonen ruhen nicht

Titel: Die Dämonen ruhen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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inzwischen macht, oder interessiert dich das auch einen Scheißdreck? Sie hat keinen Job mehr und arbeitet als Beraterin, verdammt. Man hat sie als Chefpathologin rausgeschmissen. Ist das zu fassen? Der verblödete Gouverneur von Virginia hat sie wegen irgendwelchem politischen Mist einfach gefeuert. Und eine Kündigung mitten in einem Skandal ist beruflich nicht unbedingt hilfreich. Wenn sie sich bewirbt, sind auf einmal keine Stellen mehr frei, außer es geht um einen Drecksfall in irgendeinem Nest, wo sie keine Kohle haben, um jemanden zu bezahlen. Also macht sie es umsonst. Wie die Sache mit der dämlichen Drogentoten in Baton Rouge zum Beispiel. Eine bescheuerte Drogentote ...«
    »Louisiana?« Benton schlendert zum Fenster und blickt hinaus.
    »Ja. Der dortige Leichenbeschauer hat mich heute Morgen angerufen, bevor ich aus Richmond losgefahren bin. Ein Typ namens Lanier. Es ist ein alter Fall. Ich wusste nichts darüber, und dann fragte er mich, ob Doc Scarpetta auch Privataufträge übernimmt. Er wollte gewissermaßen, dass ich ihr ein Leumundszeugnis ausstelle. Ich war stinksauer. Aber so weit ist es inzwischen gekommen. Man verlangt für sie gottverdammte Empfehlungen.«
    »Louisiana?«, wiederholt Benton, als müsse es sich um einen Fehler handeln.
    »Kennst du einen anderen Staat mit einer Stadt namens Baton Rouge?«, übertönt Marino höhnisch das Rattern der Klimaanlage.»Kein gutes Pflaster für sie«, merkt Benton an.
    »Tja, New York, Washington und Los Angeles melden sich aber einfach nicht. Verdammt gut, dass sie genug Geld hat, ansonsten ...«
    »Da unten geht ein Serienmörder um ...«, beginnt Benton.
    »Sie ist nicht von der Sonderkommission angefordert worden, die die Fälle bearbeitet. Es hat nichts mit den verschwundenen Frauen zu tun. Alles nur Larifari. Ein alter Fall. Außerdem vermute ich lediglich, dass sich der Leichenbeschauer mit ihr in Verbindung setzen wird. Und wie ich sie kenne, wird sie ihm helfen.«
    »In der Gegend sind zehn Frauen verschwunden, und der Leichenbeschauer geht einem alten Fall nach? Warum ausgerechnet jetzt?«
    »Keine Ahnung. Ein Tipp.«
    »Was für ein Tipp?«
    »Das weiß ich nicht!«
    »Ich bin neugierig, warum diese Drogentote auf einmal so wichtig ist«, beharrt Benton.
    »Sind bei dir die Antennen verknotet?«, ruft Marino aus. »Du kapierst offenbar überhaupt nicht, worum es geht! Bei Doc Scarpetta ist die Scheiße am Dampfen. Es ist, als müsste ein früherer Weltstar jetzt durch die Provinz tingeln.«
    »Louisiana ist kein gutes Pflaster für sie«, wiederholt Benton. »Warum hat der Leichenbeschauer dich angerufen? Nur, um sich nach ihr zu erkundigen?«
    Marino schüttelt den Kopf, als versuche er aufzuwachen. Er reibt sich das Gesicht. Anscheinend sitzt Benton wirklich auf der Leitung. »Der Leichenbeschauer rief an, um mich um meine Hilfe in diesem Fall zu bitten«, erwidert er.
    »Deine Hilfe?«
    »Was, zum Teufel, soll denn das jetzt wieder heißen? Traust du mir etwa nicht zu, dass ich jemandem bei Ermittlungen helfen kann? Ich könnte jeden verfluchten ...« »Natürlich könntest du. Und warum greifst du dem Leichenbeschauer von Baton Rouge dann nicht unter die Arme?«
    »Weil ich nichts über den Fall weiß! Herrgott, du machst mich noch wahnsinnig.«
    »Das Letzte Revier könnte sicher etwas für ihn tun.«
    »Hörst du jetzt endlich auf, verdammt? Der Leichenbeschauer machte nicht den Eindruck, als rege ihn die Sache sonderlich auf. Er meinte nur, er könnte vielleicht Doc Scarpettas medizinischen Rat gebrauchen ...«
    »Das dortige Rechtssystem basiert auf dem Code Napoleon.« Marino hat keinen Schimmer, wovon er redet. »Was hat denn Napoleon damit zu tun?«
    »Auf dem französischen Rechtssystem«, erklärt Benton. »Es ist der einzige amerikanische Bundesstaat, dessen Rechtssystem auf das französische zurückgeht und nicht auf das englische. In Baton Rouge gibt es mehr unaufgeklärte Frauenmorde pro Kopf der Bevölkerung als in jeder anderen amerikanischen Stadt.«
    »Schon verstanden. Muss ein hübsches Städtchen sein.«
    »Sie sollte da nicht hinfahren. Vor allem nicht allein. Unter gar keinen Umständen. Sorg dafür, Pete.« Benton blickt immer noch aus dem Fenster. »Vertrau mir dieses eine Mal.«
    »Dir vertrauen? Du machst Witze.«
    »Du könntest wenigstens auf sie aufpassen.«
    Wütend starrt Marino auf Bentons Rücken.
    »Sie darf nicht in seine Nähe kommen.«
    »Von wem, zum Henker, sprichst du?«, fragt Marino, dessen

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