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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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versprach, so schnell wie möglich zu kommen.
    Nachdem er einen Parkplatz geschaffen hatte, wo eigentlich keiner war, sprang Beck aus dem Truck und rannte die Treppe hoch, zwei Stufen auf einmal. Er hämmerte gegen Rileys Tür. Keine Reaktion. Er rief laut. Nichts. Er versuchte es bei MrsLitinsky, bis er sich daran erinnerte, dass sie ihre Familie in Charleston besuchen wollte oder so ähnlich.
    Eine halbe Sekunde lang erwog er, die Tür einzutreten, doch dann verwarf er die Idee. Paul hatte eine Menge Zeit darauf verwendet, sie zu verstärken, damit Riley in Sicherheit war, wenn sie nachts allein zu Hause blieb. Er musste einen Schlüssel auftreiben.
    Leise fluchend rannte er zwei Stockwerke hinunter bis zu der Tür mit dem Schild »Hausmeister« und hämmerte dagegen. Die Zeit kroch dahin, bis ein mageres unrasiertes Gesicht in der Tür auftauchte. Beck nötigte den Mann, mit ihm die Treppe hochzusteigen und sah drohend zu, während der Hausmeister mit den Schlüsseln herumhantierte.
    Zu seiner Erleichterung hatte Riley die Kette nicht vorgelegt. Kaum war die Tür offen, schob Beck sich an dem Hausmeister vorbei und rief ihren Namen. Sie war weder im Wohnzimmer noch in der Küche. Er fand sie im Schlafzimmer, ein verschwitztes, delirierendes Häufchen Elend.
    Es war noch schlimmer als befürchtet.
    Sie war vollkommen bekleidet, das Haar auf dem Kissen verfilzt, das Gesicht hochrot. Der Grund dafür war die braune Brühe, die aus ihrem Schenkel suppte. Der Nekro hatte recht gehabt. Sie hatte sich mit einem Dreier angelegt. Die liebten es, sich ihr Opfer zu krallen und zu sich zu zerren, um daran zu knabbern. Ihre Klauen waren tödlich.
    Riesige Schweißringe hatten ihr T-Shirt durchtränkt. Riley hatte die Augen geschlossen und stöhnte bei jedem Atemzug. Der widerliche süßliche Entzündungsgeruch hing im Raum. Doch es war der Anblick ihres Beins, das auf die doppelte Größe angeschwollen war, von dem Beck übel wurde. Er wusste Bescheid. Sein erster Dreier hatte ihn ebenfalls aufgeschlitzt. Er war krank geworden, aber nicht so schlimm. Dafür hatte Paul gesorgt.
    Der Hausmeister warf einen Blick auf das fiebernde Mädchen und floh.
    Beck warf seine Jacke in eine Ecke des Zimmers und schob ein verrostetes Fenster auf, um frische Luft hereinzulassen. Gierig sog er sie ein, um sich nicht zu übergeben. Er wusste, was dieser süßliche Geruch zu bedeuten hatte. Sie verrottete von innen nach außen.
    Er hörte jemanden seinen Namen rufen. »Hier hinten!«, rief er.
    Carmela blieb in der Tür stehen. »Den?« Ihr Blick wanderte von ihm zu Riley. »Heiliger Strohsack.«
    »Das kannste laut sagen«, sagte Beck.
    Carmela hielt kurz inne, um den Lichtschalter neben der Tür zu betätigen, und hievte einen orangefarbenen Koffer auf das Bettende. Sie öffnete den Deckel und warf die medizinischen Materialien raus wie ein Eichhörnchen, das gerade eine Eichel ausbuddelt. Verbände, Schere, leere Mülltüten, Infusionslösungen und Schläuche fielen in einem unordentlichen Haufen auf das Laken.
    »Das Weihwasser, das ich dabeihabe, ist ein paar Tage alt. Wir brauchen frisches«, sagte sie.
    »Harrison ist schon unterwegs«, erwiderte Beck. Er schnappte sich die chirurgische Schere, setzte sie am linken Hosenbein an und versuchte, einen kühlen Kopf zu bewahren. Er hatte Soldaten auf dem Schlachtfeld versorgt. Man versorgte zunächst die Wunde, die sie als Erstes umbringen könnte. In diesem Fall war es das Gift in Rileys Körper. Aber das hier war nicht irgendein junger Soldat aus Ohio. Das war Pauls Tochter, das kleine Mädchen, das ihm nachgelaufen war wie ein liebeskranker Welpe.
    »Hey, mach keinen Quatsch«, sagte Carmela. Sie warf ihm ein Paar Latexhandschuhe zu. »Du willst dir den Mist doch wohl nicht selbst einfangen. Dazu braucht es nicht mehr als einen winzigen Schnitt.«
    »Danke.« Wie konnte er das vergessen? Seine Hände zitterten, als er die Handschuhe anzog, was die Aufgabe doppelt so schwer machte.
    Benutz deinen Kopf!
Es war Pauls Stimme, und sie hatte den gewünschten Effekt. Beck beugte sich vor und begann den Jeansstoff zu zerschneiden. Schließlich lag das Bein offen vor ihm, nur oben ließ er anstandshalber einen schmalen Rand stehen. Er untersuchte den Schenkel – sechs einzelne Klauenwunden, jede von ihnen war geschwollen und sonderte bräunlichen Eiter ab.
    »Das ist echt übel«, sagte die Ärztin. Vorsichtig steckte sie ein elektronisches Fieberthermometer in Rileys Ohr und pfiff, als die

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