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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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trinken, etwas Schnee und haben ein bisschen Spaß, nur wir drei.«
    O Gott.
    »Ich bin zuerst dran«, fügte der Mann hinzu. »Ich steh drauf, sie aufzuknacken.«
    Mit Wut durchsetzte Panik stieg in ihr hoch. Mit dem Dämon konnte sie nicht entkommen. Er war zu schwer, um sich schnell damit zu bewegen. Wenn sie den Notruf wählte, würden die Cops zu lange brauchen, um hierher zu kommen, selbst wenn sie sie überreden könnte, zur Dämonenhochburg zu fahren. Und inzwischen …
    Der Dämon oder diese kranken Perversen?
    Riley schleuderte ihnen einen Sturzbach höllischer Flüche entgegen, während sie den Beutel fallen ließ und davonhumpelte, so schnell ihr verletztes Bein es zuließ. Die Wunde erwachte zum Leben und schickte schmerzhafte Schockwellen durch ihr Bein. Wenn sie nur ein Stahlrohr hätte, irgendetwas, mit dem sie sich die Kerle vom Leib halten könnte. Etwas, das die beiden davon abhielte, sie anzufassen und …
    »Lauf, Puppe!«, höhnte Dodger, als er ihr nachsetzte. Seine schweren Stiefel knirschten auf dem Asphalt und kamen mit jedem Schritt näher. Er spielte nur mit ihr. Sie hatte keine Chance, einem von ihnen zu entkommen.
    Ein seltsames Geräusch erfüllte die Straße, eine Kombination aus kehligem Heulen und tiefem, kratzigem Knurren.
    »Mist«, rief der Große. »Das Viech ist aufgewacht. Hilf mir!«
    Riley riskierte einen Blick über die Schulter. Der kleine Typ war ihr immer noch auf den Fersen. Hinter ihm kratzte und biss der Dämon wie ein tollwütiger Hund an seinem stählernen Gefängnis und machte so einen Aufstand, dass das Stahlnetz über den Asphalt rollte.
    Der kleinere Mann holte auf. Riley grabschte nach einem verkohlten Stück Holz, packte es wie einen Knüppel und drehte sich zu ihrem Verfolger um. Hundert Worte lagen ihr auf der Zunge, doch sie hatte zu große Angst, um auch nur eines davon auszusprechen.
    Der Große drohte, den Kampf zu verlieren. »Verdammt, Dodger, vergiss die Puppe! Sie ist die Fünfhundert nicht wert!«
    Mit einem Knurren, das jeden Dämon beeindruckt hätte, wirbelte Dodger herum und rannte mit Höchstgeschwindigkeit zurück, um seinem Kumpel zu helfen.
    Riley humpelte davon, so schnell sie wagte. Als sie sich an der Ecke umdrehte, sah sie, wie die beiden Männer mit dem Netz kämpften, während der Dreier versuchte, sich zu befreien.
    »Los, Dämon«, feuerte sie ihn an und blinzelte die Zornestränen fort. Vielleicht schaffte er es, rauszukommen und diese Loser in Stücke zu reißen. Und verspeiste sie. Alle beide. »Das wäre nur gerecht.«
    Als Riley endlich das Auto erreichte, zitterte sie wie ein Hund im Gewittersturm. Der Schenkel fühlte sich an, als würde es darin kochen. Der Schmerz schoss bis in die Lenden und von dort bis nach unten in ihre Zehen. Sie ließ den Kofferraumdeckel aufklappen und schnappte sich die kleine Flasche Weihwasser, brach das Siegel auf und durchtränkte ihren Schenkel damit, samt Jeans und allem, bis sie aussah, als hätte sie sich in die Hose gemacht. Statt des brennenden Schmerzes, den sie erwartet hatte, kribbelte es nur ein wenig und beruhigte sich schließlich völlig.
    Vielleicht sind die Wunden ja doch nicht so schlimm.
    Riley schluckte, und dann noch einmal und holte ein paar Mal tief Luft. Der Herzschlag dröhnte immer noch in den Ohren, und ihr Magen fühlte sich an, als müsste sie sich jeden Moment übergeben. Zumindest würden sich die Verletzungen von den Krallen nicht entzünden, obwohl sie sich noch ein paar Tage lang richtig mies fühlen würde. Wie bei einer schweren Grippe, hatte ihr Dad es einmal beschrieben.
    »Und dann habe ich noch nicht einmal was davon«, brummte sie. Mit mehr Schwung als nötig schleuderte sie die leere Flasche in den Kofferraum und knallte den Deckel zu. Sie hatte keine andere Wahl gehabt. Wenn sie versucht hätte, gegen die beiden anzugehen, wären die über sie hergefallen, und …
    »Ihr Arschlöcher!«, rief sie, und hieb mit der unverletzten Hand auf den Kofferraumdeckel. Sie hatte ihren allerersten Dreier gefangen, und die hatten ihn ihr weggenommen, wie diese Rüpel in der Schule, die den kleineren Kindern das Essensgeld klauten.
    Wenn Dad hier gewesen wäre …
    Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen. Wenn ihr Dad hier gewesen wäre, wäre der Dämon jetzt im Kofferraum und die beiden Loser hätten gemerkt, was es bedeutete, sich mit einem Meister anzulegen. Stattdessen hatten sie sich mit ihr angelegt. Und gewonnen.
    Totaler Flop.
    »Beck wird mich umbringen.«

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