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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dass Sie diesem Treffen zugestimmt haben, Herr Premierminister«, sagte sie.
    Svein Moalem nickte gütig, aber er erhob sich nicht. Er deutete auf einen freien Stuhl vor seinem Schreibtisch. »Ich habe zwei Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft zu diesem Gespräch dazu gebeten.«
    Paula sah zu den beiden Anwälten, die sie flankierten, während sie Platz nahm. »Ich bin nicht hier, um Sie festzunehmen. Tatsächlich weiß niemand, ob das Intersolare Commonwealth hier derzeit überhaupt Gerichtsgewalt hat. Sie haben ihre Unabhängigkeit erklärt, und wir haben beschlossen, diese in drei Wochen anzuerkennen. Alles, was sich zwischen diesen beiden Zeitpunkten abspielt, befindet sich in einer Art juristischen Grauzone.«
    »Ja, dennoch werden sie gewährleisten, dass meine Reputation nicht durch haltlose Anschuldigungen Schaden nimmt.«
    »Haltlose Anschuldigungen sind etwas für Boulevardmagazine. Ich bin nur hier, um ein paar Fragen zu stellen.«
    Die grünen Linien unter Moalems Bart schimmerten auf. »Als Freund des Commonwealth schätze ich mich glücklich, Ihrem Wunsch zu entsprechen; wir haben nichts vor Ihnen zu verbergen. Und wer könnte darüber hinaus dem Ihnen vorauseilenden Ruf widerstehen? Sollen wir also anfangen? Ich kann eine halbe Stunde erübrigen.«
    »Ich bin die bestellte Ermittlerin im Fall Dimitros Fiech. Kennen Sie ihn, Herr Premierminister?«
    »Bedauerlicherweise kenne ich ihn. Seine irregeleitete Organisation war eines der Hauptmotive für die Gründung der Nationalistischen Partei. Natürlich lehnen wir den Einsatz von Gewalt zur Erlangung unserer Unabhängigkeit ab.«
    »Also kannten Sie ihn nicht persönlich?«
    »Nein. Die Ziele meiner Partei wurden durch legitime demokratische Prozesse erreicht.«
    »Ich hatte Einsicht in den Bericht des Beobachterteams, das Ihr Referendum begleitet hat. Die waren anderer Meinung.«
    »Bösartige Unterstellungen derer, die ein gesteigertes Interesse daran haben, dass wir weiterhin in Abhängigkeit leben und uns in ihre Monokultur integrieren.«
    »Wie auch immer, Fiech und seine Leute haben sich als ausnehmend einfallsreich erwiesen, und sie haben ungemein schnell aus ihren Fehlern gelernt. Er ist indes das bisher einzige Mitglied der ›Armee zur Befreiung Merioneths‹, das wir ausfindig machen konnten. Was diese Bewegung getan hat, erfordert nicht zuletzt eine Menge Geld. Ist Ihrer Regierung bekannt, woher das Kapital für diese Aktionen stammt?«
    »Sie müssen entschuldigen, Investigator, aber das Finanzministerium hat derzeit dringendere Dinge zu tun, als Transaktionen zu überprüfen, die zwei Jahre zurückliegen. Kleinigkeiten, wie etwa sicherzustellen, dass wir nach der Abspaltung eine gültige Währung haben werden. Sie verstehen.«
    »Aber das Geld muss von hier gekommen sein.«
    »Bestimmt haben Sie recht. Und falls wir dergleichen in den nächsten drei Wochen herausfinden sollten, werden wir Ihr Direktorat gewiss darüber in Kenntnis setzen.«
    »Könnte es sich dabei um dieselbe Quelle handeln, die auch Ihre Partei finanziert?«
    »Wir ziehen es vor, auf so etwas nicht zu antworten«, meldete sich die Anwältin nun zu Wort.
    Svein Moalem zuckte spöttisch die Achseln, als wollte er sagen: Sorry, aber dies liegt nicht in meiner Hand.
    »Sie haben Ihre Partei erst gegründet, nachdem Fiechs Organisationdie Separation von den Dynastien schon erkämpft hatte«, stellte Paula fest.
    »Interessante Behauptung, Investigator.« Moalem warf der Anwältin einen Blick zu. »Können Sie das auch beweisen?«
    »Im Moment interessiere ich mich nur für die Motive. Als jemand, der den Traum von der Abspaltung quasi verkörpert, können Sie mir vielleicht sagen, warum sich Fiech für die Sache geopfert hat?«
    »Ich bin sicher, die Geschichte der guten alten Erde ist voller Märtyrer; alle mitsamt ihrer Beweggründe bis ins Detail dokumentiert, falls es sie denn so sehr interessiert. Ich vermute, er glaubte einfach an die Sache – so wie ich an sie glaube. Und diejenigen, die wirklich an den Traum von der Freiheit glauben, würden alles dafür geben, um ihn Wirklichkeit werden zu lassen. Ich lobe seinen Mut, aber natürlich kann ich seine Methoden nicht gutheißen.«
    »Und doch waren es seine Methoden, die Sie zum Ziel führten.«
    »Sie halfen, die Vorstellungen und Ansprüche eines jeden hier auf diesem Planeten zu fokussieren. Er hat uns wachgerüttelt, unseren Blick auf die Unterdrückung und Abhängigkeit gelenkt, in der wir lebten.«
    »Ich glaube

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