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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Stadt verteilt worden waren. Kinderbanden und auch einige Erwachsene durchwühltendie unfreiwilligen Spenden. Dann fuhr der Zug auf das Bereitstellungsgelände, und Paulas Blick auf die Stadt wurde von aufgestapelten Metallcontainern verstellt, die höher waren als die sie umgebenden Gebäude, und darauf warteten, verschifft zu werden. Männer in dicken Jacken, auf denen das Emblem der Nationalistischen Partei Merioneths prangte, patrouillierten durch die Reihen.
    Der Zug hielt auf einem der zehn Bahnsteige, über die sich eine grüne kristallene Überdachung spannte. Jeder freie Platz auf den Bahnsteigen und in den Wartehallen wurde von einer schlecht gelaunten Menge mit Beschlag belegt. Schwer gepanzerte Mitglieder der CST-Sicherheit marschierten durch die engen Gassen zwischen den Menschen, ihre Jangler-Guns gut sichtbar präsentierend.
    Paula verließ ihr Abteil und wurde von Byron Lacrosh begrüßt, seines Zeichens erster Berater des Premierministers Svein Moalem. Moalem war außerdem der Kopf Nationalistischen Partei Merioneths. Byron sowie eine bewaffnete Polizeieskorte geleiteten sie durch die aufgebrachten Massen hindurch und hinaus auf einen der Zubringer. Mit einer großen Limousine fuhren sie vom CST-Bahnhof zum Parlamentsgebäude; dies über Straßen, in denen noch immer verlassene Fahrzeuge aus dem Weg geräumt wurden. Fast minütlich kamen sie an Männern und Bots vorbei, die Autos auf große Abschleppwagen hievten.
    »Mir scheint, Metallförderung wird hier in den nächsten Jahren erst mal nicht notwendig sein«, bemerkte Paula.
    »Bodenschätze und Materialnachschub sind nicht unser größtes Problem«, sagte Byron Lacrosh. »Wir hoffen, hier auf Merioneth eine Kultur zu entwickeln, die weniger technologiebasiert ist als das Commonwealth.«
    »Also einen Bauernstaat?«
    »Ja, wir wollen uns von der konsumorientierten Monokultur abwenden, die auf den dynastieregierten Welten herrscht. Wir verteufeln Technologie nicht, wir sehen nur keine Notwendigkeit, sie in jeden Aspekts des Lebens einzubeziehen.«
    »Das Konzept der Nachhaltigkeit also?«
    Byron sah Paula überrascht an. »Dann verstehen Sie also die Philosophie?«
    »So neu ist sie nun auch wieder nicht. Meine Heimatwelt basiert auf ihr.«
    »Ach ja, natürlich. Ich vergaß, woher Sie kommen, Investigator Myo.«
    Das Parlamentsgebäude war eine Monstrosität aus Beton und Glas – ein nachdrückliches Symbol für die neue Identität und Prosperität des Planeten. Das Ergebnis war einer jener typischen von Bürokraten entworfenen Zweckbauten, die Paula immer deprimierten. Nicht zuletzt, weil sie zumeist das genaue Gegenteil des Ethos ausdrückten, das sie ursprünglich nach außen tragen wollten.
    Svein Moalems Büro lag im fünften Stock und besaß eine gekrümmte Glaswand, die den Blick auf den hängenden Rosengarten freigab – bei den Ortsansässigen gleichermaßen berühmt wie berüchtigt dafür, ein Fass ohne Boden und dazu chronisch undicht zu sein. Er saß hinter einem dunklen Schreibtisch aus einheimischem Kajaholz; ein breitschultriger Mann, der sich vor zehn Jahren einer Rejuvenation unterzogen hatte. Er trug gemäß der hiesigen Tradition einen sorgfältig gestutzten Bart. Seine hellblauen Augen wurden durch die dunkle Haut und das graue Haar noch betont. Paula entdeckte winzige grüne Linien, die auf seinen Wangen erglühten und sich bis in den Nacken fortsetzten. Weitere OCTattoos zeigten sich auf seinen Händen. Als sie ihre Inserts anwies, das Büro zu scannen, registrierte sie eine beträchtliche Menge an elektromagnetischer Strahlung, die von dem Mann ausging. Um genau zu sein, von der Halskette aus flachen Opalen, die er trug. Ein Emissionslevel, das man normalerweise nur im Zusammenhang mit den Darstellern von sensorischen TV-Serien kannte, auf dass das Unisphärenpublikum die körperlichen Empfindungen der Schauspieler miterleben konnte. Die zwei Personen – ein Mann und eine Frau –, die vor seinem Schreibtisch saßen, verbreitetenebenfalls eine ungewöhnlich große Menge an Daten. Sie trugen ähnliche Halsketten wie Moalem. Paula vermutete, dass jeder Aspekt ihres Verhörs aufgezeichnet und ausgewertet werden würde. Ein leistungsstarker Cyberspährennode war im zimmerhohen Bücherregal versteckt, das direkt hinter dem Schreibtisch stand. Davon abgesehen und nach einigen Sicherheitssensorchecks konnte sie keinerlei weitere aktive Hardware entdecken. Nicht dass sie irgendwelche einsatzbereiten Waffen vermutete.
    »Danke,

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