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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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abzwacken konnte; vielleicht ein oder zwei Stunden pro Woche. Aber jetzt hatte ich bereits so lange gewartet, da war der Zeitfaktor nun auch schon egal.

Sechs
    Eta Carinae, A.D. 2038
    Das Langstreckenschiff glitt gravitätisch aus dem Wurmlochportal heraus und schwenkte in einer fließenden Bewegung herum, um sich auf die Habitatscheibe auszurichten. Zwei Lichtjahre entfernt verdeckte Eta Carinae das halbe Universum. Seine Ejekta-Lappen waren dort, wo die äußere Plasmahülle langsam ihre ungeheure Ausgangstemperatur abstrahlte, von scharfen purpurroten Linien überzogen. Das ganze Gefüge umgab eine karmesinrot leuchtende Korona, in der es nur so wimmelte von stachelförmigen Gasstrahlen, die sich vor dem Hintergrund des Weltraums allmählich zerstreuten. In etwasgrößerer Entfernung wirbelten dunkle Fetzen aus erkaltetem Staub um den Stern, die Überbleibsel früherer eruptiver Aktivität.
    Eta Carinae ist einer der massereichsten und daher instabilsten Sterne der Galaxis. Und darüber hinaus, vielleicht gerade weil er etwas so überaus Beängstigendes hat, von einzigartiger Schönheit. Ich konnte gut nachvollziehen, weshalb die Transzendienten sich ausgerechnet dieses zehntausend Lichtjahre von der Erde entfernte System ausgesucht hatten. Trotz all seiner Pracht ist Eta Carinae eine allgegenwärtige Erinnerung daran, wie entsetzlich zerbrechlich letztendlich alles Stoffliche ist. Etwas derart Monströses konnte auf keinen Fall mehr als höchstens ein paar Millionen Jahre überdauern. Sein triumphales Ende wird sich mit einem gewaltigen Paukenschlag vollziehen, und zwar in Form einer Detonation, die vermutlich noch von galaktischen Superclustern auf halber Strecke zum Rand der Unendlichkeit aus zu sehen sein wird.
    Wie hätte Justin Ascham Raleigh diesen Ort hier geliebt.
    Im Sichtradius unserer Bugsensoren tauchte das Habitat auf, ein schlichter weißer Kreis vor den wabernden roten Nebeln des bleiernen Himmels. Zweihundert Meilen durchmessend, hing es, abgesehen von dem Portal, das zu ihm gehörte, einsam im interstellaren Raum. An einer Seite wuchsen Türme und Spitzen voller funkelnder Lichter aus ihm heraus. Die andere Seite war allem Anschein nach zum Weltraum hin offen, ihre leicht gewellte Oberfläche mit sanften Hügeln und Tälern und mäandernden Wasserläufen bedeckt. Wälder schufen Flecken aus dunklerem Grün, wie absichtslos hingegossen und sich über die sachten Erhebungen verteilend.
    »Wir haben Landeerlaubnis«, sagte Neill Heller Caesar.
    »Haben die die Autorisierungsprotokolle geändert?«, fragte ich. Ich war nicht übermäßig nervös, aber ich wollte, dass dieser Fall endlich als erledigt abgehakt werden konnte.
    Er zögerte, zog seinen Cybershadow zu Rate. »Nein. Das biononische Netz erkennt unsere Befugnis an.«
    Ohne an der Übergangsstelle auch nur das geringste Kräuseln zu hinterlassen, trat das Raumschiff in die künstliche Atmosphäre der schwebenden Heimstätte ein. Wir flogen ein weites Tal entlang und setzten, kurz bevor der zentrale Fluss des Habitats sich in ein Wirrwarr aus silbrig glitzernden und in einen tiefen See mündenden Rinnsalen verzweigte, an dessen anderem Ende auf. Eine kleine, weiße Villa schmiegte sich an den Hang oberhalb des Flusses; ihr Dach war durchsichtig und gewährte ihren Bewohnern einen ungehinderten Blick auf Eta Carinae.
    Ich folgte Neill Heller Caesar über das weiche Gras und staunte, wie sauber und natürlich die Luft roch. In der Tür der Villa erschien eine Gestalt und wartete, dass wir näher herankamen.
    Es war wohl unvermeidbar gewesen, dachte ich bei mir, dass diese Person sich von allen Orten, die wir im Universum erreicht hatten, ausgerechnet diesen als neue Wirkungsstätte auserkoren hatte. Das Transzendierungsprojekt war der kühne Versuch, den menschlichen Geist dem Gefüge der Raumzeit selbst aufzuprägen. Sollte er von Erfolg gekrönt sein, so würden wir wahrhaft zu Engeln werden, zu Geschöpfen aus puren Gedanken, die die Fesseln des Materiellen von sich gestreift hatten. Es wäre die ultimative Befreiung, das letztgültige Ziel, das Bethany Maria Caesar von jeher angestrebt hatte.
    Als ich durch das Tor in dem weißen Lattenzaun um ihren Garten schritt, lächelte sie mich wissend an. Sie war wieder die grazile zwanzigjährige Schönheit, die ich in Justins Zimmern am Dunbar College kennengelernt hatte. Kaum etwas erinnerte an die verhutzelte Gestalt, mit der ich auf Io zusammengetroffen war.
    »Edward Buchanan Raleigh.« Sie

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